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# taz.de -- AKW-Äußerung von Klimaaktivistin: Ein Greta-Zitat und seine Folgen
> „Bild“-Zeitung, FDP und Union verweisen in der Atomdebatte auf die
> Klimaaktivistin. Andere wie Scientists for Future üben Kritik an der
> Schwedin.
Bild: Greift in die deutsche Atomdebatte ein: Greta Thunberg im September 2021 …
Berlin taz | Vor allem CDU/CSU und FDP instrumentalisieren [1][Greta
Thunbergs Zitat aus dem Vorab-Interview bei „Maischberger“] (ARD) für ihre
Position. „Selbst Greta spricht sich für den Weiterbetrieb der deutschen
Atomkraftwerke aus“, schreibt Justizminister Buschmann (FDP). Die Bild
titelt: „Greta Thunberg: Deutsche AKW müssen weiterlaufen.“ Die Aussage,
die eigentlich für die ARD-Talksendung gedacht war, verbreitete sich
bereits am Dienstag, obwohl die Sendung erst am Mittwochabend lief. Auch
FDP-Chef Christian Lindner stimmte in diesen Chor ein.
Greta Thunberg nun plötzlich als eine ExpertInnenstimme für die CDU/CSU und
FDP in der Debatte, ob in Zeiten der Energiekrise [2][Atomkraftwerke] auch
über das neue Jahr hinaus am Netz bleiben sollen? Tatsächlich gibt sich die
19-Jährige im Gespräch mit Sandra Maischberger zurückhaltend. „Es kommt
darauf an“, sagt Greta Thunberg auf die Frage, ob Atomkraft für das Klima
im Moment die bessere Lösung wäre.
Ihre Meinung: Wenn es die Kraftwerke sowieso gibt, können sie auch
weiterlaufen. Neu ist ihre Aussage nicht. Schon 2019 hat Greta Thunberg im
Gespräch mit dem Tagesspiegel geäußert, sie sei zwar nicht für Atomkraft,
aber benennt sie als einen „kleinen Teil einer großen neuen
kohlenstofffreien Energielösung“ – und zitiert damit den IPCC-Bericht. Bei
Maischberger betont sie vor allem eines: Nein zu Kohle.
Dennoch deutet auch Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) ihre Aussage als
ein Ja für die Laufzeitverlängerung bis Ende 2024. Das habe sie so nicht
gesagt, korrigiert die Moderatorin im Interview.
## Atomkraftwerke nicht zum Gassparen da
Ursprünglich wollte [3][Umweltminister] Robert Habeck (Grüne) die beiden
AKWs Isar II und Neckarwestheim als Einsatzreserve bis Mitte 2023
weiterlaufen lassen, um die Gasversorgung zu entlasten.
Zahlreiche Gutachten haben nachgewiesen, dass Atomkraftwerke so gut wie
keinen Beitrag zum Gassparen leisten können, kritisiert Armin Simon von der
Anti-Atom-Organisation „.ausgestrahlt“: „Greta Thunberg irrt, wenn sie
unterstellt, dass Atomkraftwerke beim Bewältigen der aktuellen Gaskrise
helfen könnten“. „Atomkraft kann kein Instrument der Klimapolitik sein“,
betont auch Christian von Hirschhausen von Scientists for Future.
Fridays for Future äußert sich bisher nicht öffentlich dazu. Im Nachgang
schreibt Greta Thunberg selbst auf Twitter, in der Bewältigung der Krise
führe es zu nichts, einige Aspekte herauszupicken, Dinge aus dem
Zusammenhang zu reißen und den Rest zu ignorieren. Es sei eine sehr
aufgeheizte Debatte, sagte sie bei Maischberger. Eine einfache Lösung für
die Energiekrise scheint auch die Mitbegründerin von FFF nicht zu haben.
12 Oct 2022
## LINKS
[1] /Thunberg-fuer-Weiterbetrieb-deutscher-AKW/!5883864
[2] /Laufzeitverlaengerung-von-Atomkraftwerken/!5859775
[3] /Gruener-Nouripour-zur-Energiekrise/!5883899
## AUTOREN
Ann Esswein
## TAGS
Energiekrise
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FDP
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Sozialpolitik
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