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# taz.de -- Sprachförderung an Kitas: Bundesrat will Sprachkitas retten
> Die Bundesförderung der Sprachkitas läuft Ende des Jahres aus. Der
> Bundesrat fordert nun einstimmig die Fortsetzung des Programms.
Bild: Sprach-Kitas sollen auf Wunsch des Bundesrats dauerhaft gefördert werden
Berlin dpa | Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, das
[1][Förderprogramm „Sprachkitas“] über 2022 hinaus zu verlängern und als
dauerhaftes Bundesprogramm zu verstetigen. Das hat die Länderkammer in
ihrer Sitzung an diesem Freitag einstimmig beschlossen.
Grundlage des Beschlusses war ein Antrag der Länder Mecklenburg-Vorpommern
und Saarland, der den Auftrag an die Bundesregierung enthält, auch
weiterhin die Mittel für das seit 2016 vom Bund finanzierte Programm zur
Verfügung zu stellen.
Die Bundesförderung des Programms „Sprachkitas“ läuft Ende des Jahres aus.
Seit 2016 finanziert der Bund darüber zusätzliches Personal an Kitas zur
Sprachentwicklung, vor allem an Einrichtungen mit vielen Kindern mit
Sprachförderbedarf. Ab kommendem Jahr sollen nach dem Willen von
[2][Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne)] die Bundesländer die
Förderung übernehmen. Doch dagegen regt sich seit Wochen Widerstand.
Mit seinem einstimmigen Beschluss hat nun auch der Bundesrat ein klares
Signal gesetzt. Laut Entschließungsantrag der Länderkammer sind durch die
Bundesförderung aktuell fast 7.500 zusätzliche Fachkräfte in rund 6.900
Kitas tätig. „Damit ist etwa jede achte Kita in Deutschland eine
Sprach-Kita“, heißt es darin. Das Programm habe sich bewährt und sei für
die frühkindliche sprachliche Bildung in Kitas von besonderer Bedeutung.
Familienministerin Paus verweist wiederum auf das sogenannte
„Kita-Qualitätsgesetz“, mit dem der Bund den Ländern vier Milliarden Euro
für mehr Personal und Qualität in ihren Kitas zur Verfügung stellen will –
dies könnten sie auch zur Sprachförderung einsetzen, argumentiert die
Grünen-Politikerin.
## Länderfinanzierung erst ab kommendem Sommer
Gleichzeitig räumt sie aber ein, dass das genannte Gesetz eine
Länderfinanzierung der „Sprachkitas“ erst ab kommenden Sommer ermöglichen
würde. Um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der „Sprach-Kitas“ von 1.
Januar bis 1. Juli 2023 weiter beschäftigen zu können, bedürfe es einer
Übergangsfinanzierung. Daran arbeite die Koalition derzeit.
Die Handlungsaufforderung des Bundesrats wird der Bundesregierung nun zur
Prüfung weitergeleitet. Wann und ob sie sich dazu äußert, ist offen. Eine
Verpflichtung, sich damit zu befassen, gibt es nicht.
Ekin Deligöz, Parlamentarische Staatssekretärin im
Bundesfamilienministerium, äußerte am Freitag Unverständnis über die
Position der Länder. „Kitas sind Ländersache, eine dauerhafte Finanzierung
der Sprachkitas durch den Bund ist nicht möglich“, sagte Deligöz der
Deutschen Presse-Agentur.
Es gehe jetzt darum, die „Sprachkitas“ aus dem „befristeten Modellprogramm
in das Regelsystem der originär zuständigen Länder zu überführen“. Der n…
getroffene Beschluss im Bundesrat zeige, dass „die Länder bisher leider
nicht bereit“ seien, an einer gemeinsamen Lösung mit dem Bund zu arbeiten.
„Es ist zu hoffen, dass sie doch bald zu Gesprächen bereit sind“, erklärte
Deligöz weiter.
16 Sep 2022
## LINKS
[1] /Ende-des-Bundesprogramms-Sprachkitas/!5876319
[2] /Lisa-Paus-zur-Kindergrundsicherung/!5858315
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