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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukrainekrieg +++: 100 Panzerhaubitzen für die U…
> Die Bundesregierung hat Berichten zufolge den Verkauf von 100
> Panzerhaubitzen genehmigt. Drei ukrainische Häfen sollen wieder in
> Betrieb sein.
Bild: Die Bundeswehr-Panzerhaubitze 2000 im Einsatz bei einer Artillerie-Feuer�…
## Bundesregierung genehmigt 100 Panzerhaubitzen
Die Bundesregierung hat einem Medienbericht zufolge den [1][Verkauf von 100
Panzerhaubitzen] des Herstellers Krauss-Maffei Wegmann (KMW) an die Ukraine
genehmigt, berichtet Der Spiegel. Die Ukraine habe im April angefragt, ob
die Haubitzen direkt beim Hersteller gekauft werden könnten. KMW habe
daraufhin umgehend ein Angebot abgegeben. Wie ein KMW-Sprecher dem Magazin
sagt, habe der Hersteller am 11. Juli einen entsprechenden Antrag beim
Wirtschaftsministerium gestellt und zwei Tage später die Genehmigung
erhalten. Mit der Produktion der Waffensysteme solle nun umgehend begonnen
werden. Wann die ersten Haubitzen an die Ukraine gehen, ist noch offen. Die
Produktion aller Haubitzen dürfte mehrere Jahre andauern. (rtr)
## Ukrainische Häfen für Getreideausfuhr haben „Arbeit wieder aufgenommen“
Die drei für die Getreideausfuhr bestimmten Häfen der Ukraine haben nach
Angaben der Marine ihre „Arbeit wieder aufgenommen“. Die Häfen von Odessa,
Tschornomorsk und Piwdenny seien wieder in Betrieb, auch wenn für die
Sicherheit der Konvois noch Einiges zu tun übrig bleibe, erklärte die
ukrainische Marine am Mittwoch. Die Ukraine und Russland hatten am
vergangenen Freitag zwei separate, aber inhaltlich identische Abkommen
unterzeichnet, welche die Wiederaufnahme der Ausfuhr von Getreide über das
Schwarze Meer regeln.
Die Ukraine und Russland verpflichten sich darin, sichere Korridore für die
Frachtschiffe zu respektieren und dort auf militärische Aktivitäten zu
verzichten. Bei der Abfahrt aus der Ukraine sollen die Frachtschiffe von
ukrainischen Militärbooten begleitet werden.
Das Abkommen gilt zunächst für vier Monate. Wenn pro Monat etwa acht
Millionen Tonnen Getreide ausgeführt werden können, würden vier Monate
ausreichen, um das derzeit blockierte Getreide in einer Größenordnung von
25 Millionen Tonnen auszuführen.
In Istanbul wurde am Mittwoch derweil das im Abkommen vorgesehen
Koordinationszentrum eröffnet. Dort sollen Vertreter der Ukraine und
Russlands sowie der Türkei und der Vereinten Nationen künftig gemeinsam den
Fahrplan für die Frachtschiffe durch das Schwarze Meer festlegen. (afp)
## Cherson: Letzte Brücke über den Dnjepr geschlossen
In der von russischen Truppen besetzten Stadt Cherson im Süden der Ukraine
ist die einzige Brücke über den Dnjepr nach ukrainischem Beschuss für
Zivilisten geschlossen worden. Der Verkehr über die Antoniwskyi-Brücke sei
unterbrochen, teilt die von Russland installierte Stadtverwaltung der
Nachrichtenagentur Interfax mit. In der Nacht habe es einen weiteren
ukrainischen Angriff mit von den USA gelieferten Raketensystemen vom Typ
HIMARS gegeben. Die Brücke sei getroffen worden. (rtr)
## Ein Toter nach Angriff auf Hotel in Bachmut
Bei einem russischen Angriff auf ein Hotel in Bachmut in der Region Donezk
ist nach Angaben örtlicher Behörden mindestens ein Mensch getötet worden.
„Nach vorläufigen Informationen gibt es Tote und Verletzte, eine
Rettungsaktion ist im Gange“, schreibt der Gouverneur der Region, Pawlo
Kyrylenko, auf Facebook. Nach Angaben des Rettungsdienstes wurden ein
Mensch getötet und vier verletzt. (rtr)
## Steinmeier erneut in die Ukraine eingeladen
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier [2][erneut zu einem Besuch eingeladen]. Das sagt
der scheidende ukrainische Botschafter Andrij Melnyk der Zeit. „Wir warten
noch auf seinen Besuch in Kiew.“ Melnyk kündigt an, Deutschland in zwei,
drei Wochen zu verlassen. Seine Abberufung sei eine Routinesache, habe aber
auch mit seiner „Art der Diplomatie“ zu tun. Der Botschafter ist für teils
scharfe Äußerungen bekannt. So bezeichnete er Bundeskanzler Olaf Scholz
einmal als „beleidigte Leberwurst“. (rtr)
## Erster Getreideexport voraussichtlich diese Woche
Noch diese Woche wird nach Angaben eines türkischen Regierungsvertreters
aller Voraussicht nach [3][das erste Schiff beladen mit ukrainischem
Getreide] in See stechen. Für den ersten Export von Getreide seit Beginn
der russischen Invasion über den Seeweg sei ein sicherer Korridor durch das
Schwarze Meer vorgesehen, der nicht vermint sei. Die Ukraine und Russland
hatten vergangenen Freitag unter Vermittlung der Türkei und der UN einen
Vertrag unterzeichnet, nach dem die Blockade der Transporte aufgehoben
werden soll. Mit den Ausfuhren soll der weltweite Anstieg der
Lebensmittelpreise gedämpft werden. (rtr)
## Russen melden Eroberung des größten Kohlekraftwerks der Ukraine
Im ostukrainischen Gebiet Donezk haben die russischen Truppen nach eigenen
Angaben bei Switlodarsk das größte Kohlekraftwerk der Ukraine unter ihre
Kontrolle gebracht. Am Dienstag meldeten Medien der Donezker Separatisten
bereits die Eroberung. Bilder sollten die Präsenz russischer Söldner der
sogenannten Wagner-Gruppe vor dem Verwaltungsgebäude belegen. Anderen
Berichten nach dauerten jedoch die seit Ende Mai währenden Kämpfe um das
Kraftwerksgelände weiter an. Unabhängig sind die Angaben nicht zu
überprüfen.
Der ukrainische Generalstab erwähnte das Kraftwerk in seinem abendlichen
Lagebericht nicht mehr. Stattdessen berichtete die Militärführung nur noch
von Kämpfen um das etwas westlicher gelegene Semyhirja. Im Morgenbericht
war noch von Luftangriffen auf ukrainische Positionen auf dem
Kraftwerksgelände die Rede.
Östlich der Linie von Siwersk über Soledar nach Bachmut seien hingegen
russische Angriffe erfolgreich abgewehrt worden, teilte der Generalstab
mit. Auch von anderen Frontabschnitten im Donezker und dem benachbarten
Charkiwer Gebiet wurde über erfolgreiche Abwehrkämpfe berichtet. Russische
Truppen beschossen demnach weiter Dutzende Orte mit Artillerie, und die
russische Luftwaffe flog Angriffe.
Die Ukraine wehrt seit etwa fünf Monaten eine russische Invasion ab.
Seitdem konnten russische Truppen große Teile der Ost- und Südukraine unter
ihre Kontrolle bringen. (dpa)
## Selenski nominiert neuen Generalstaatsanwalt
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski nominiert den Abgeordneten
Andrij Kostin [4][als nächsten Generalstaatsanwalt]. Er reichte beim
Parlament einen formellen Antrag ein, die Ernennung zu bestätigen. Kostin
gehört Selenskyjs Partei Diener des Volkes an und soll Iryna Wenediktowa
ersetzen. Ihr hatte Selenskyj vorgeworfen, zu wenig gegen russische
Spionage getan zu haben, und sie suspendiert. (rtr)
## Gazprom drosselt Lieferungen durch Nord Stream 1 wie angekündigt weiter
Der russische Gasriese Gazprom liefert wie angekündigt [5][seit Mittwoch
weniger Gas durch die Pipeline Nord Stream 1]. Der Chef der
Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sagte im Deutschlandfunk: „Zur Zeit sehen
wir die nominierte Drosselung“. Gazprom liefert demnach 20 Prozent der
Kapazität. „Wir werden im Laufe des Tages sehen, ob es dabei bleibt“, sagte
Müller weiter.
Der Präsident der Netzagentur lobte erste „Einsparerfolge“. Private
Haushalte und die Industrie verbrauchten „auch temperaturbereinigt fünf,
sechs, sieben Prozent weniger Gas“. Jetzt im Sommer gelinge es, Gas
einzuspeichern.
„Im Herbst ändert sich die Situation, der Gasverbrauch steigt“, warnte
Müller. Deswegen seien alle Sparanstrengungen notwendig: „Deutschland muss
weniger Gas verbrauchen.“ Der Chef der Netzagentur kritisierte, Gas sei
inzwischen Teil der russischen Außenpolitik, der russischen
Kriegsstrategie.
Gazprom hatte am Montagabend angekündigt, die Gaslieferungen durch Nord
Stream 1 ab Mittwochmorgen von derzeit 40 Prozent auf nur noch 20 Prozent
der Kapazität zu drosseln. Als Grund gab der Konzern die Wartung einer
Turbine an. Die Bundesregierung reagierte mit Unverständnis. (afp)
## BEE-Präsidentin warnt vor überzogenen Erwartungen an AKW-Weiterbetrieb
Die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), Simone Peter,
warnt vor überzogenen Erwartungen an einen möglichen Weiterbetrieb von
Atomkraftwerken (AKW). „Atomkraftwerke können rein technisch nicht das
ersetzen, was Gaskraftwerke leisten. Auch führt der Weiterbetrieb von AKWs
zu einem massiven Verdrängen erneuerbarer Kapazität aus den Netzen“, sagt
Peter der Zeitung Rheinische Post. Vielmehr müsse jetzt das Potenzial bei
den erneuerbaren Energien ausgeschöpft werden. Gerade heimisches Biogas
könne noch mehr beisteuern. „Und bei der Stromversorgung stecken viele
Wind- und Solarprojekte in der Genehmigung, die kurzfristig angeschlossen
werden können. Das gilt es aus unserer Sicht vorrangig zu prüfen.“ (rtr)
## USA geben Zusage für medizinische Versorgung ukrainischer Soldaten bei
Ramstein
Die USA geben einem Insider zufolge grünes Licht für die medizinische
Versorgung verletzter Soldaten aus der Ukraine in Deutschland. Das Pentagon
habe bereits im Juni zugestimmt, ukrainische Truppen im Landstuhl Regional
Medical Center (LRMC) zu behandeln, sagte ein Vertreter des
US-Verteidigungsministeriums unter der Bedingung der Anonymität. Bislang
seien dort noch keine verletzten ukrainischen Soldaten versorgt worden.
Auch würden US-Truppen keine Verwundeten aus der Ukraine herausholen. Das
LRMC liegt neben dem Luftwaffenstützpunkt Ramstein südwestlich von
Frankfurt und ist das größte US-Militärkrankenhaus außerhalb des
amerikanischen Kontinents. (rtr)
## TÜV hält Wiederinbetriebnahme dreier AKW für unbedenklich
Der TÜV hält eine Wiederinbetriebnahme [6][der stillgelegten Atomkraftwerke
(AKW)] Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen C sicherheitstechnisch für
machbar und unbedenklich. „Diese Anlagen zählen zu den sichersten und
technisch besten Kraftwerken, die es weltweit gibt. Sie waren und sind in
einem exzellenten Zustand“, sagt Joachim Bühler, geschäftsführendes
Präsidiumsmitglied des TÜV-Verbands, der Zeitung Bild. Die
Wiederinbetriebnahme der 2021 abgeschalteten Meiler wäre „keine Frage von
Jahren, sondern eher von wenigen Monaten oder Wochen“. Wie schnell die
stillgelegten Kraftwerke wieder ans Netz genommen werden könnten, sei „vor
allem eine Frage des politischen Willens“. Es wäre möglich, die Laufzeit
der drei 2021 stillgelegten, aber auch der drei aktiven AKW bis zu drei
Jahre zu verlängern. Demnach könnten Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen C
im Falle einer Wiederinbetriebnahme und Isar 2, Neckarwestheim und Emsland
im Falle einer Laufzeitverlängerung bis 2026 am Netz bleiben. (rtr)
27 Jul 2022
## LINKS
[1] /Waffenlieferungen-an-die-Ukraine/!5869859
[2] /Bundespraesident-nach-Kiew-eingeladen/!5849092
[3] /Beschuss-von-Odessas-Hafen/!5867051
[4] /Abberufung-von-Spitzenbeamten-in-Ukraine/!5869056
[5] /Gazprom-drosselt-erneut/!5867290
[6] /Drei-Atomkraftwerke-vom-Netz-genommen/!5825468
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