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# taz.de -- Sicherheitstour von Nancy Faeser: Cybersicherheit: auf Glück gebaut
> Innenministerin Nancy Faeser ist auf Sicherheitstour. Sie will Behörden
> und Verbraucher:innen künftig besser vor Cyberangriffen schützen.
Bild: Nancy Faeser bei ihrem Besuch im Bundesamt für Sicherheit in der Informa…
Berlin taz | Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine macht sich
verstärkt im virtuellen Raum bemerkbar. Laut Bundesinnenministerin Nancy
Faeser (SPD) würden permanent Schwachstellen in Deutschland abgescannt. In
geopolitischen Auseinandersetzungen [1][seien Cyberangriffe längst zu einem
Risiko] für Staat und Wirtschaft geworden, so Faeser. Die
Bundesinnenministerin ist derzeit auf „Sicherheitstour“ – und besuchte am
Montag das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in
Bonn.
In den vergangenen Monaten wurde immer wieder von Angriffen auf
Verwaltungsstrukturen und auf die Informationsarchitektur von Unternehmen
aus den unterschiedlichsten Bereichen berichtet. So ist Deutschland etwa
mittelbar von [2][dem Angriff Russlands auf einen ukrainischen Satelliten]
betroffen, über den auch ein hiesiger Windpark gesteuert werde. „Bislang
hatten wir aus meiner Sicht auch viel Glück, dass wir nicht unmittelbar
Angriffsziel eines anderen Landes geworden sind“, erklärte Faeser.
Da die Gefahr aus dem Netz größer wird, will Faeser die
[3][Sicherheitsbehörden] besser gegen solche Angriffe wappnen. „Gerade in
Krisenzeiten muss der Staat bestmöglich aufgestellt sein“, sagte die
SPD-Politikerin. Beim BSI soll eine Zentralstelle eingerichtet werden, um
die Kooperation zwischen Bund und Ländern zu verbessern.
## Deutschland hinkt hinterher
Der Besuch Faesers beim BSI fand rund vier Wochen nach der Vorstellung der
Cyber-Sicherheitsagenda ihres Ministeriums statt. Ein Ziel des Vorhabens
ist es, eine „effiziente und klare Aufgabenverteilung in der
Cybersicherheitsarchitektur zu schaffen“. Soll das BSI die Funktion einer
Zentralstelle übernehmen, muss dies im Grundgesetz verankert werden. Es
sind aber nicht nur Sicherheitsbehörden, die sich mit Cyberangriffen
auseinandersetzen müssen, sondern auch etliche kleinere und mittlere
Unternehmen sowie Verbraucher:innen. Beim BSI soll es den Angaben nach eine
neue Kooperationsplattform geben, auf der Informationen und Dienste
zusammengeführt und angeboten werden.
Konstantin von Notz, Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums,
hatte im Spiegel kritisiert, dass Investitionen zur [4][Verbesserung der
Cyberabwehr] in den vergangenen Jahren vernachlässigt wurden. Der
Grünen-Politiker betonte, dass die „Einschläge auch bei Cyberangriffen
immer näherkommen“. Eine sichere IT gehöre für eine moderne Industrienation
dazu, wie eine gut aufgestellte Polizei oder ein funktionierender
Katastrophenschutz. „Deutschland ist hier alles andere als up to date“, so
von Notz.
Um die Abwehr von Angriffen aus dem Netz kümmert sich auch das Nationale
Cyberabwehrzentrum. Informationen von verschiedensten Sicherheitsbehörden
werden dort zusammengeführt. Dazu gehören das Bundesamt für
Verfassungsschutz, der Bundesnachrichtendienst, das Bundeskriminalamt oder
das Kommando Cyber- und Informationsraum der Bundeswehr. (mit dpa)
8 Aug 2022
## LINKS
[1] /Faesers-neue-Cybersicherheitsstrategie/!5866813
[2] /Cyberangriffe-im-Ukraine-Krieg/!5837578
[3] /Spionagebehoerde-Zitis-in-Deutschland/!5355502
[4] /Innere-Sicherheit-von-Rot-Gruen-Gelb/!5810795
## AUTOREN
Tanja Tricarico
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