Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Messerangriff in ICE bei Regensburg: Anklage wegen islamistischer T…
> Ein Mann attackierte in einem ICE vier Männer mit einem Messer. Ermittler
> sahen ihn erst als psychisch Kranken – nun klagen sie ihn als Islamisten
> an.
Bild: Polizei nach der Festnahme des Täters in Seubersdorf in der Oberpfalz im…
Berlin taz | Es war eine brutale Attacke. Am [1][6. November 2021] stach
der Palästinenser Abdalrahman A. in einem ICE von Passau nach Nürnberg vier
Männer mit einem Messer ins Gesicht oder in die Oberkörper und verletzte
sie teils schwer. Die Ermittler gingen zunächst von der Tat eines psychisch
Kranken aus. Dann aber übernahm die Bundesanwaltschaft den Fall – und
klagte den 27-Jährigen nun für eine islamistische Tat an.
Abdalrahman A. hatte nach der Tat der Polizei gesagt, er sei krank und
brauche Hilfe. Einem Sachverständigen schilderte er, dass er sich von
Polizisten verfolgt fühle und den Eindruck gehabt habe, das erste Opfer im
Zug habe ihn töten wollen. Der Gutachter attestierte A. daraufhin vorläufig
eine paranoide Schizophrenie und Schuldunfähigkeit.
Nach einer eingehenden psychiatrischen Untersuchung sowie weiterer
Ermittlungen sei aber nicht mehr von einer psychischen Erkrankung von
Abdalrahman A. auszugehen, teilte die Bundesanwaltschaft am Montag mit. Sie
spricht nun vielmehr von einem „mutmaßlich islamistisch motivierten
Messerangriff“. Der 27-Jährige weise eine „radikal-islamische Gesinnung“
auf.
Bei dem Mann waren zuvor [2][Propagandavideos der Terrorgruppe „Islamischer
Staat“ gefunden] worden. Zudem soll er einschlägige Beiträge auf seinem
Facebook-Account geteilt haben. Ein Zusammenhang zur Tat war aber zunächst
unklar, weil die Videos und Postings älteren Datums gewesen sein sollen.
## Der Entschluss zur Tat soll Wochen vorher gefallen sein
Die Bundesanwaltschaft hatte bereits Mitte März das Verfahren an sich
gezogen. In ihrer Anklage wirft sie Abdalrahman A. nun dreifach versuchten
Mord und eine gefährliche Körperverletzung vor. Demnach habe Abdalrahman A.
spätestens im September 2021 den Entschluss gefasst, wahllos „Ungläubige“
zu töten, um seinen Beitrag zum weltweiten Jihad zu leisten. Mit der
Messertat in dem ICE habe er dies dann umgesetzt. Die Tat hatte damals
breites Entsetzen ausgelöst. Der damalige Bundesinnenminister Horst
Seehofer (CSU) sprach von einer „furchtbaren“ Tat.
Abdalrahman A. wurde danach zunächst in einem Bezirksklinikum untergebracht
– wo er weiter auffällig wurde. Im Dezember soll er dort einem Pfleger ins
Gesicht geschlagen haben, auch das laut Anklage aus radikal-islamischen
Motiven. Im Januar soll er dann in seinem Isolierzimmer einen Fensterflügel
so lange gegen die Wand geschlagen haben, bis das Sicherheitsglas
splitterte und sich zwei Metallstangen lösten. Mit einer der Stangen habe
er dann auf die Schleusentür des Zimmers eingeschlagen und auch das dortige
Sicherheitsglas zersplittert. Hierdurch entstand ein Schaden von 5.000
Euro.
Nach den Untersuchungen, die Abdalrahman A. keine psychische Erkrankung
mehr attestierten, wurde er bereits im Januar in reguläre Untersuchungshaft
genommen. Demnächst erwartet ihn nun ein Prozess vor dem Oberlandesgericht
München.
25 Jul 2022
## LINKS
[1] /Messerangriff-in-ICE-in-Bayern/!5810424
[2] /Messerattacke-in-ICE-in-Bayern/!5816232
## AUTOREN
Konrad Litschko
## TAGS
Bayern
Islamismus
„Islamischer Staat“ (IS)
GNS
Schwerpunkt Islamistischer Terror
Messerangriff
NRW
Islamismus
Nancy Faeser
psychische Gesundheit
Messerangriff
Attentat
## ARTIKEL ZUM THEMA
Attacke in Zug zwischen Hamburg und Kiel: Zwei Tote bei Messerangriff
Ein Mann hat in einem Zug nahe Brokstedt auf Passagiere eingestochen und
zwei von ihnen tödlich verletzt. Der Angreifer wurde festgenommen.
Verdächtige von Castrop-Rauxel: Silvester-Anschlag geplant
Die Männer, die in Castrop-Rauxel festgenommen wurden, wollten laut
NRW-Justizministerium einen großen Anschlag im Auftrag der IS-Terrormiliz
verüben.
Urteil nach Messerangriff im ICE: 14 Jahre Haft für Angreifer
Nach dem Messerangriff in einem ICE gab es Hinweise auf einem
islamistischen Hintergrund. Nun wurde der Angeklagte zu 14 Jahren Haft
verurteilt.
Messerattacke in Baden-Württemberg: Entsetzen nach Tod von 14-Jähriger
In Baden-Württemberg stirbt ein Mädchen nach einem Messerangriff, ein
Geflüchteter wird verdächtigt. Die AfD instrumentalisiert die Tat sofort.
Messerattacke in ICE in Bayern: Doch islamistisches Motiv möglich
Nach dem Messerangriff in einem ICE Anfang November wurde der Beschuldigte
für schuldunfähig erklärt. Nun fanden Ermittler bei ihm IS-Videos.
Messerangriff in ICE in Bayern: Angreifer wohl schuldunfähig
Ein Geflüchteter, der in einem ICE Mitfahrende angriff, ist offenbar
psychisch krank. Für erkrankte Geflüchtete gibt es bis heute kaum Hilfe.
Messerangriff von Würzburg: Schuldunfähigkeit attestiert
Der 24-jährige Attentäter soll nach zwei Gutachten dauerhaft in die
Psychiatrie. Im Juni erstach er in einem Kaufhaus drei Frauen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.