Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Deutschland geht die Jugend aus: Komm, wir sterben endlich aus
> Es gibt einen großen Jugendlichenschwund in Deutschland, zeigen Zahlen
> des Statistischen Bundesamts. Ist das ein Grund zur Sorge oder neue
> Strategie?
Bild: Tschüss, Erde!
„Los, komm, wir sterben endlich aus“, heißt es in dem Song „Abschied“
(2019) [1][von Die Ärzte]. Es geht darum, die Erde zu schonen und ihr
Weiterleben zu sichern, ohne uns. Ganz so radikal sind die heutigen
Aktivisten zwar nicht, aber die fatalistische Grundhaltung bleibt.
Eine Idee: [2][Gebärstreik]. Die Klimakrise sei eher eine Klimakatastrophe
und in eine solche Welt könne man guten Gewissens keine Kinder setzen,
zitiert der Bayerische Rundfunk eine Jugendliche. Die sogenannten
Antinatalisten wollen auf das Kinderkriegen zum Schutz des Lebens
verzichten. Klingt wie ein klassisches Paradox.
Doch [3][#birthstrike] ist eine Möglichkeit, CO2 einzusparen, denn der
Mensch ist ein Emitent: Die [4][Bewegung] behauptet, Kinderlosigkeit habe
den größten Einfluss auf die Klimakrise.
Wie das [5][Statistische Bundesamt] mitteilt, ist der Anteil
Heranwachsender auf einem Tiefststand. Jugendliche im Alter von 15 bis 24
Jahren stellen nur zehn Prozent der Gesamtbevölkerung. Zum Vergleich: 1983
hatte der Anteil noch bei 16,7 Prozent gelegen.
## Klare Haltung pro Kind, oder?
Neue Kinder braucht das Land. Oder? Zumindest politisch gibt es in Form von
Kindergeld und Elternzeit eine klare Haltung pro Kind. Wenn wir überaltern,
so die allgemeine Überzeugung, ist uns auch nicht geholfen.
Neulich erst hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die
[6][Ehrenpatenschaft] für Bushidos Drillinge übernommen. Ab dem 7. Kind
kann man diese beantragen. Ganz anders blickt Verena Brunschweiger auf den
Nachwuchs. Die Publizistin und Lehrerin hat ein Buch geschrieben, das für
Diskussionen sorgte: „Kinderfrei statt kinderlos: ein Manifest“. Im
Deutschlandfunk sagte sie: „Kinderkriegen ist eine der größten
Umweltsünden.“
Das Bundesumweltamt bestätigt, dass [7][rund 11 Tonnen] jährlich von dem
Durchschnittsdeutschen emittiert werden. Die Journalistin Nina Pauer,
argumentiert, dass „die bewusste Kinderlosigkeit eher eine
[8][Überforderungsreaktion der Einzelnen]“ darstelle.
Demnach ist #birthstrike eine Möglichkeit, in einer Welt handlungsfähig zu
bleiben, die kurz vor dem Abgrund steht. Wir haben eine nie dagewesene
Krise zu bewältigen – das ist ein Fakt. Doch für die Bewältigung der Krise
braucht es nicht weniger Menschen, sondern mehr Verantwortungsbewusstsein
für die Zukunft.
26 Jul 2022
## LINKS
[1] /Die-Aerzte-Tour-wegen-Corona-abgesagt/!5802435
[2] /Gebaerstreik-als-Klimaschutz-Massnahme/!5838466
[3] https://twitter.com/hashtag/Birthstrike?src=hashtag_click
[4] https://birthstrikemovement.org/about/
[5] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2021/PD…
[6] https://www.spiegel.de/panorama/leute/frank-walter-steinmeier-bundespraesid…
[7] https://www.quarks.de/umwelt/klimawandel/wie-klimaschaedlich-sind-kinder-wi…
[8] https://www.deutschlandfunk.de/keine-kinder-fuer-ein-besseres-klima-verena-…
## AUTOREN
Sean-Elias Ansa
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Jugend
Demografie
Demografischer Wandel
Bevölkerungsentwicklung
Fachkräftemangel
Kolumne Habibitus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Demografie, Rente und Fachkräftemangel: Im Jahr 2035 sehen wir alt aus
Wieso wird jetzt über die Rente mit 70 diskutiert? Und wo sind all die
Fachkräfte hin? Ein demografischer Ausblick gibt die Antwort auf diese
Fragen.
UN-Bericht zur Weltbevölkerung: Im Schneckentempo zu mehr Menschen
Die Weltbevölkerung wächst, aber nur noch langsam. In reichen Ländern wird
ein Bevölkerungsrückgang erwartet. Die UN raten zu mehr Migration.
Personalmangel in Deutschland: Neuland auf dem Arbeitsmarkt
Fachkräfte und Hilfspersonal werden dringend gesucht. Deutschland muss bei
Berufsabschlüssen flexibler werden, sagen Experten.
Geplante Kinderlosigkeit: Ich will Bubatz statt Babys
Unsere Kolumnist_in hat keinen Kinderwunsch. Für viele ist das
unbegreiflich. Statt Kinder und Karriere soll das entspannte Leben her.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.