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# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Mit ganz viel Liebe
> Diese Woche wird heiß: Die nächste Hitzewelle erreicht Berlin, man kann
> auch Klimawandel dazu sagen. Der queere CSD zieht wieder durch die
> Straßen.
Bild: Stolz unterm Regenbogen: CSD-Parade in Berlin
berlin taz | Warum noch in die südliche Ferne schweifen, die nächste
Hitzewelle aus Südeuropa kommt auch zu uns: Diese Woche wird heiß, der
Deutsche Wetterdienst prognostiziert Temperaturen von über 35 Grad Celsius
ab der Wochenmitte. [1][Spanische Verhältnisse] also, in die man vielleicht
dreimal zu oft mit dem Billigflieger gejettet ist, und während man den Kopf
in den Wannsee (zum Beispiel) taucht, sollte man nicht vergessen: Man kann
auch Klimawandel dazu sagen.
Heiß her geht es diese Woche auch noch aus anderem Grund – der
[2][Christopher Street Day] zieht wieder durch die Straßen. Nach zwei
Jahren Coronapause will die queere Straßenparty am Samstagmittag ab 12 Uhr
mit gut einer halben Million Menschen vom Potsdamer Platz über den
Nollendorfplatz bis zum Brandenburger Tor ziehen: „United in LOVE! Gegen
Hass, Krieg und Diskriminierung“ heißt das liebevoll formulierte
Umzugsmotto.
Und ein bisschen LOVE kann kann ja auch nicht schaden angesichts all der
Kriege und Anfeindungen in der Welt, zu denen das Patriarchat fähig ist:
Die Straßenparty am Samstag ist zugleich der Schlusspunkt des ersten Pride
Month Berlin, der seit Anfang Juli auf vielen Workshops und Veranstaltungen
versucht hat, die Situation von queeren Menschen auf der ganzen Welt in den
Blick zu nehmen. Bereits am Freitag um 18 Uhr startet auf dem Platz der
Luftbrücke der Dyke-Marsch, der insbesondere auch noch mal auf die
Marginalisierung von lesbischen Frauen in der queeren Szene hinweisen will.
Ziel ist der Club Else am Treptower Park.
## Queerer Gottesdienst
Auch einen queeren Gottesdienst wird es geben, ebenfalls bereits am
Freitagabend um 18 Uhr in der Marienkirche am Alexanderplatz. Berlins
Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) wird da sein,
Kultursenator Klaus Lederer (Linke) wird ebenfalls die Hände falten. Himmel
hilf, dass das nicht alles ist, was dieser Koalition einfällt, wie man die
Situation von queeren Menschen in dieser Stadt verbessern kann.
Tätig werden könnte man zum Beispiel beim Thema Transparenz: Anlaufstellen
wie das queere Antigewaltprojekt Maneo oder die Registerstelle für
rassistische Gewalt Reachout bemängeln, dass die Berliner Polizei derzeit
[3][keine (anonymisierten) Daten zu LSBTQ*-Hassgewalt] mehr an sie
weitergeben darf. Grund ist, dass der Datenschutzbeauftragte der
Generalstaatsanwaltschaft dafür keine rechtliche Grundlage sieht.
Auch die Polizei kritisiert den unterbundenen Datenaustausch übrigens –
denn wer mehr weiß, sieht die Dinge ja in der Regel klarer, und da haben
dann alle etwas davon, sogar die Polizei. Nun sind Paragrafen ja keine
Naturgesetze. Letztere kann man nicht ändern, Erstere aber schon. Ein
klarer Arbeitsauftrag also für die Senatsverwaltung für Inneres.
Wer bis dahin den Kopf nicht in den Wannsee stecken will, geht vielleicht
ins Freiluftkino, man muss die lauen Sommernächte feiern, wie sie fallen.
Am Donnerstag etwa (Wetterprognose: 18 Grad nachts) läuft im
[4][Freiluftkino Kreuzberg] im Innenhof des Bethanien mal wieder die
Berlin-Hommage „Oh Boy“. Tom Schilling stolpert mittel- und auch ein
bisschen hilflos durch Berlin im Jahre 2012, als man gerade noch so
Sojamilch-Witze machen konnte. Zehn Jahre ist das schon wieder her, die
Mieten sind teurer denn je und Kaffee kostet immer noch 3,40 Euro. Oh Boy.
18 Jul 2022
## LINKS
[1] /Duerre-in-Spanien/!5865238
[2] /Berliner-CSD-soll-politischer-werden/!5864264
[3] /Hassgewalt-in-Berlin/!5852445
[4] https://www.freiluftkino-kreuzberg.de/
## AUTOREN
Anna Klöpper
## TAGS
Deutscher Wetterdienst
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