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# taz.de -- Gewinner des Deutschen Filmpreises: Bleiben, wo ich nie gewesen bin
> Abräumer des Deutschen Filmpreises ist das Biopic „Lieber Thomas“. Auch
> „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ wurde prämiert.
Bild: Albrecht Schuch als Thomas Brasch und Jella Haase als Katharina Thalbach …
Berlin taz | „Was ich habe, will ich nicht verlieren, aber wo ich bin, will
ich nicht bleiben, aber die ich liebe, will ich nicht verlassen, aber die
ich kenne, will ich nicht mehr sehen, aber wo ich lebe, da will ich nicht
sterben, aber wo ich sterbe, da will ich nicht hin: Bleiben will ich, wo
ich nie gewesen bin.“
So lautet eines der bekanntesten Gedichte des 1945 geborenen Schrifstellers
Thomas Brasch, der sowohl in der DDR als auch in der Bundesrepublik
aneckte. Dessen Leben brachte Regisseur Andreas Kleinert in [1][„Lieber
Thomas“] vergangenes Jahr auf die Leinwand. Das in Schwarz-Weiß-Bildern
gehaltene Biopic erhielt am Freitag beim Deutschen Filmpreis mit Abstand
die meisten Auszeichnungen.
Darunter die Goldene Lola für den besten Spielfilm sowie den Preis für die
beste Regie und das beste Drehbuch (von Thomas Wendrich). Auch
Hauptdarsteller Albrecht Schuch, der den 2001 verstorbenen Brasch spielt,
wurde geehrt – er erhielt den Preis für die beste männlichen Hauptrolle.
Für den 36-Jährige ist dies nach „Systemsprenger“ und „Berlin
Alexanderplatz“ bereits die dritte Lola. Kollegin Jella Haase wurde für
ihre Rolle als die junge Katharina Thalbach und Lebensgefährtin von Brasch
als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.
Auch hinter der Kamera räumte der Film ab: Die Preise für die beste Kamera
(Johann Feindt), den beste Schnitt (Gisela Zick), das beste Szenen- (Myrna
Drews) und das beste Kostümbild (Anne-Gret Oehme) gingen an „Lieber
Thomas“.
## Ehrenpreis für Kameramann
In der Kategorie beste weibliche Hauptrolle gewann Meltem Kaptan. [2][In
„Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“] spielt sie die Mutter des 2002 bis
2006 im Gefangenenlager Guantanamo Bay inhaftierten Murat Kurnaz. Alexander
Scheer erhielt für seine Darstellung des [3][Anwalts Bernhard Docke] den
Preis für die beste männliche Nebenrolle. Das Drama von Andreas Dresen, das
[4][auf der diesjährigen Berlinale Premiere feierte], gewann zudem eine
Lola in Silber, die Auszeichnung in Bronze ging an „Große Freiheit“.
Kameramann Jürgen Jürges bekam einen Ehrenpreis für herausragende
Verdienste um den deutschen Film. Er arbeitete unter anderem mit Rainer
Werner Fassbinder („Angst essen Seele auf“), Michael Haneke („Funny Games…
und Uli Edel („Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“) zusammen. Der
Deutsche Filmpreis gilt als wichtigste nationale Auszeichnung in der
Branche. (mit dpa)
26 Jun 2022
## LINKS
[1] /Brasch-Biopic-Lieber-Thomas-im-Kino/!5810912
[2] /Neuer-Film-von-Andreas-Dresen/!5847339
[3] /Anwalt-Docke-ueber-Murat-Kurnaz/!5831101
[4] /Dresen-Film-ueber-den-Fall-Kurnaz/!5831201
## AUTOREN
Sophia Zessnik
## TAGS
Deutscher Filmpreis
Thomas Brasch
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Albrecht Schuch
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