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# taz.de -- Landratswahlen in Sachsen: Erfreulicher AfD-Misserfolg
> Bei den Landratswahlen in Sachsen lag die AfD bislang nirgendwo auf Platz
> eins. Wieder haben viele CDU gewählt, um die AfD zu blockieren.
Bild: Wenig Erfolg: Tino Chrupalla, Bundessprecher der AfD, hier bei einer Rede…
Für die AfD, besonders für ihren Parteichef Tino Chrupalla, war der Sonntag
ein schlechter Tag. Bei den Kommunalwahlen in ihrer Hochburg Sachsen ist
sie weit hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Nirgendwo lag sie
im ersten Wahlgang auf Platz eins und die Chancen, dass sie im zweiten
Wahlgang doch noch einen der Landrats- oder [1][Oberbürgermeisterposten]
gewinnt, stehen schlecht. Eine weitere Niederlage also in der schon zuletzt
langen Reihe.
Das mag daran liegen, dass wieder einmal auch Wähler:innen für die CDU
gestimmt haben, [2][nur um zu verhindern, dass die AfD stärkste Kraft
wird]. Es könnte aber auch darin begründet sein, dass man vor Ort zwar für
einen AfD-Kandidaten für den Landtag oder den Bundestag stimmt, der die
entsprechenden Parlamente aufmischen soll, der Partei aber nicht die
Exekutive zu Hause, also Verantwortung, anvertrauen will. Das wäre eine
erfreuliche Nachricht.
Entwarnung ist trotzdem nicht angezeigt: Zum einen sind die Wahlergebnisse
für die AfD weiterhin erschreckend hoch. Zum anderen hätten – etwa im
Erzgebirge – wohl Rechtsextremisten anstatt der CDU vorne liegen können,
wären die AfD und die „Freien Sachsen“ nicht gegeneinander, sondern
gemeinsam angetreten. Hinzu kommt: Die CDU hat – etwa in Bautzen – auch
Kandidaten ins Rennen geschickt, die inhaltlich kaum von der AfD zu
unterscheiden sind.
Chrupallas parteiinterne, vermeintlich gemäßigte Kritiker:innen werden
nun betonen, dass mit dem Sachsen selbst zu Hause keine Wahlen zu gewinnen
sind. Das Ergebnis stört aber auch eine Erzählung der besonders Radikalen
in der AfD, die stets argumentieren, dass nur ihr Kurs Erfolg verspricht.
Im Landkreis Leipzig aber hat [3][ein besonders radikaler AfD-Kandidat]
eines der schlechtesten Ergebnisse erzielt. Die CDU hat dort im ersten
Wahlgang das Landratsamt gewonnen. Chrupalla hatte wohl auf Rückenwind aus
Sachsen für seine Wiederwahl als Parteichef am kommenden Wochenende
gehofft. Doch sie ist dadurch nicht leichter geworden.
13 Jun 2022
## LINKS
[1] /Landratswahlen-in-Sachsen/!5860495
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[3] /Winkraft-Kompromiss-in-Thueringen/!5860234
## AUTOREN
Sabine am Orde
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