# taz.de -- Ein Spanier wird vom FBI gesucht: Nordkoreas Embargobrecher | |
> Der Spanier Cao de Benós ist vom FBI international zur Fahndung | |
> ausgeschrieben. Er soll Nordkorea Blockchain-Technologie beschafft haben. | |
Bild: Cao de Benós, wie er sich gerne sieht: nordkoreanisch hochdekoriert | |
MADRID taz | „Ich habe keine Angst, vor nichts und niemand“, beteuerte der | |
47-jährige Katalane [1][Cao de Benós], als er kürzlich erfuhr, dass das | |
US-amerikanische FBI international nach ihm fahnden lässt. Er nennt sich | |
„Sonderdelegierter des Komitees der Republik Nordkorea für kulturelle | |
Beziehungen mit dem Ausland“ und soll gegen das US-Embargo gegen Nordkorea | |
verstoßen haben. | |
Er habe Pjöngjang Blockchain-Technologie und damit Wissen zur Manipulation | |
von [2][Kryptowährungen] verschafft. Das hat ein in den USA geständiger | |
Informatiker ausgesagt. Der habe 2019 in Nordkorea eine Konferenz zu | |
Kryptowährungen organisiert. | |
Laut Vereinten Nationen soll Nordkorea in den letzten drei Jahren über 2,5 | |
Milliarden US-Dollar in Kryptowährungen bei Hackerangriffen erbeutet haben. | |
Das Geld sei in Raketen und Atomwaffen geflossen. | |
Cao de Benós ist der höchste Vertreter der in über 120 Ländern aktiven | |
Koreanischen Freundschaftsgesellschaft. Nordkoreas Regime verlieh ihm die | |
Staatsangehörigkeit. Er ist auch Ehrenmitglied der dortigen Koreanischen | |
Arbeiterpartei sowie der Volksarmee, in deren Uniform er sich gern | |
interviewen lässt. Dann verteidigt er die asiatische Diktatur und wettert | |
gegen den Westen. | |
## 20 Jahre US-Haft oder lebenslang Nordkorea | |
Cho Son-il (Korea ist eins) wie Cao de Benós in seinem koreanischen Pass | |
heißt – stammt aus altem spanischen Adel. Er war Soldat in Spaniens | |
Luftwaffe und das, obwohl er – so sein Lebenslauf – schon damals | |
überzeugter Kommunist koreanischer Prägung war. | |
Mit 19 Jahren gründete er den ersten spanisch-nordkoreanischen | |
Kulturverein. Seitdem organisiert Cao de Benós immer wieder Gruppenreisen | |
in das vermeintliche Arbeiterparadies und wickelt Geschäfte für Pjöngjang | |
ab. | |
Nicht immer legal, glaubt man dem Dänen Mads Brügger. In seinem | |
Dokumentarfilm „Der Maulwurf“, der auf dem beruht, was ein Mitglied der | |
Freundschaftsgesellschaft mit versteckter Kamera in- und außerhalb | |
Nordkoreas gefilmt hatte, wird Cao de Benós Waffenschiebereien und | |
Drogengeschäften für Pjöngjang beschuldigt. Bald könnten ihm nur zwei | |
Optionen bleiben: bis zu 20 Jahre US-Haft oder lebenslänglich Nordkorea. | |
25 May 2022 | |
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## AUTOREN | |
Reiner Wandler | |
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