Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Omikron-Ausbruch in Nordkorea: Nur keine Schwäche zeigen
> Die Isolation hat Nordkorea um Jahre zurückgeworfen. Selbst die
> grassierende Omikron-Welle führt bei Machthaber Kim nicht zum Umdenken –
> im Gegenteil.
Bild: Kampf gegen „ein sich explosionsartig verbreitendes Fieber“: Desinfek…
Der flächendeckende [1][Omikron-Ausbruch in Nordkorea] kommt für Kim Jong
Un zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Die Wirtschaft des Landes liegt
brach, eine katastrophale Missernte droht, und eine baldige Besserung der
Lage ist nicht in Sicht. Und dennoch ist die kollektive Volksgesundheit
längst nicht das wichtigste Problem in den Augen des Regimes: Vorrangig
geht es der Kim-Dynastie um den Selbsterhalt der eigenen Macht. Dem wird
alles untergeordnet.
Nur so lässt sich erklären, dass Pjöngjang mehrfach internationale
Impfstofflieferungen leichtfertig ausgeschlagen hat. Die Angst, sich vom
Ausland abhängig zu machen oder der eigenen Bevölkerung ein vermeintliches
Signal der Schwäche auszusenden, wiegt schwerer als der Pandemieschutz.
Die Isolation hat das Land politisch um viele Jahre zurückgeworfen. Es gibt
keinen nennenswerten Austausch mehr: [2][Die chinesischen Händler], die
neben Elektronik und Markenkleidung stets auch heimlich die neuesten
Fernsehserien aus Südkorea ins Land schmuggelten, dürfen nicht mehr die
Grenze überqueren. Und auch die NGOs haben keine Vertreter mehr im Land.
Selbst westliche Botschaften sind längst abgezogen.
All das hat auch zur Folge, dass wir immer weniger wissen, wie es wirklich
um das Wohl der Bevölkerung bestellt ist. Für das Regime hingegen hat die
Pandemie schlussendlich einen willkommenen Nebeneffekt: Die
Grenzschließungen und [3][Quarantänemaßnahmen] haben dazu geführt, dass die
Überwachung im Land so engmaschig ist wie lange nicht mehr.
Wenn Kim Jong Un schon nicht seinen Machterhalt durch wirtschaftliche
Wohlstandsversprechen legitimieren kann, setzt er nun rein auf Repression
und Kontrolle. Zu befürchten hat er trotz seiner miserablen Bilanz wenig:
Das eigene Volk wird durch den Sicherheitsapparat eingeschüchtert, und
gegen ausländische Interventionen schützt das Atomprogramm als stichfeste
Lebensversicherung.
19 May 2022
## LINKS
[1] /Coronapandemie-in-Nordkorea/!5852666
[2] /Nach-zwei-Jahren-Abschottung/!5826279
[3] https://www.tagesschau.de/ausland/corona-nordkorea-soldaten-apotheken-101.h…
## AUTOREN
Fabian Kretschmer
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Kim Jong Un
Nordkorea
Lockdown
GNS
Impfung
Nordkorea
Karl Lauterbach
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Nordkorea
## ARTIKEL ZUM THEMA
Ein Spanier wird vom FBI gesucht: Nordkoreas Embargobrecher
Der Spanier Cao de Benós ist vom FBI international zur Fahndung
ausgeschrieben. Er soll Nordkorea Blockchain-Technologie beschafft haben.
Affenpocken in Deutschland: Geringe Ansteckungsgefahr vermutet
In München wurde der erste Affenpockenfall gemeldet.
Bundesgesundheitsminister Lauterbach geht von keiner hohen Dunkelziffer
aus.
Karlsruhe zur Impfpflicht in der Pflege: Der gerechtfertigte Piks
Es bleibt dabei: Wer in Kliniken und Heimen arbeiten will, muss geimpft
sein. Eine entsprechende Beschwerde lehnten die Karlsruher Richter:innen
ab.
Nachrichten zur Coronakrise: Pflege-Impfpflicht bleibt
Klinikpersonal muss geimpft sein, bestätigt das Bundesverfassungsgericht.
Die Bundesregierung will bis Herbst allen eine vierte Impfung ermöglichen.
Coronapandemie in Nordkorea: Raketen statt Vakzine
Offiziell haben sich bereits 1,7 Millionen Nordkoreaner mit Corona
infiziert. Die Staatsführung will von internationaler Hilfe dennoch nichts
wissen.
Nachrichten in der Coronapandemie: Virus breitet sich in Nordkorea aus
Zwei Subtypen der Omikron-Variante treiben die Infektionszahlen in
Südafrika wieder in Höhe. Und Neuseelands Premierministerin ist positiv
getestet.
Nach erstem Ausbruch in isoliertem Land: Erster Corona-Toter in Nordkorea
Einen Tag nachdem Pjöngjang die ersten Covid-19-Fälle bekannt gab, wird der
erste Tote bestätigt. 187.000 Menschen mit Fieber müssen sich isolieren.
In Nordkorea verschärft sich die Krise: Lockdown im abgeschotteten Land
Nordkoreas Regime gibt erstmals Covid-19-Infektionen zu. Für die
unterernährte Bevölkerung könnte eine humanitäre Tragödie bevorstehen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.