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# taz.de -- Neue Raketentests Nordkoreas: Jetzt auch mit Interkontinentalrakete
> Es ist bereits der 17. Test des Landes seit Januar. Südkoreanische und
> US-Truppen feuern zur Warnung ebenfalls Raketen ab.
Bild: In einem Bahnhof in Seoul zeigt ein Bildschirm einen Raketenstart Nordkor…
Seoul ap/dpa/rtr | Kurz nach der Abreise von US-Präsident Joe Biden aus
Asien hat Nordkorea seine Tests mit atomwaffenfähigen Raketen fortgesetzt.
Nach südkoreanischen Angaben hat Nordkorea am Mittwoch offenbar eine
ballistische Interkontinentalrakete und zwei Kurzstreckenraketen
abgefeuert. Die drei Raketen seien am Morgen zwischen 6.00 und 7.00 Uhr
Ortszeit auf Gewässer nahe der nordkoreanischen Ostküste abgeschossen
worden, teilte der Generalstab in Seoul mit.
Südkoreas [1][konservativer Präsident Yoon Suk Yeol] berief eine Sitzung
des nationalen Sicherheitsrats ein, um über die Aktionen Nordkoreas zu
beraten, wie sein Büro mitteilte. In einer Reaktion feuerten die
amerikanischen und südkoreanischen Streitkräfte zwei Boden-Boden-Raketen
zur Abschreckung ab.
Nach südkoreanischen Militärangaben erreichte die mutmaßliche
Interkontinentalrakete vom Typ Hwasong 17 nach dem Abschuss eine maximale
Höhe von 540 Kilometern und flog 360 Kilometer in östlicher Richtung. Die
zweite Rakete schaffte demnach offenbar nur 20 Kilometer, während die
dritte auf eine Höhe von 60 Kilometern kam und 760 Kilometer weit flog.
Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Präsidialamtes offenbar
Experimente unternommen, um seinen siebten Atomtest vorzubereiten. Dazu
habe es vermutlich einen Versuch mit einem Sprengsatz gegeben, sagte der
stellvertretende nationale Sicherheitsberater Südkoreas, Kim Tae Hyo, am
Mittwoch vor der Presse.
Nordkorea will US-Festland mit Raketen erreichen können
Sollte sich die Einschätzung des Generalstabs bestätigen, wäre es
Nordkoreas [2][erster Start einer Interkontinentalrakete seit rund zwei
Monaten]. Im März hatte die Führung in Pjöngjang erklärt, eine Rakete mit
der bisher längsten Reichweite erprobt zu haben. Erfolgt sei der Test im
Rahmen der Entwicklung funktionstüchtiger nuklear bestückter Raketen, die
das US-Festland erreichen könnten.
Es handelt sich jetzt bereits um die 17. Runde nordkoreanischer
Raketentests im laufenden Jahr. Dem Land geht es laut Experten vor allem
darum, sein Waffenarsenal zu modernisieren und angesichts der
brachliegenden Atomdiplomatie Druck auf die USA auszuüben, Sanktionen zu
lockern.
Bei seinem Seoul-Besuch am vergangenen Wochenende hatte US-Präsident Joe
Biden mit seinem südkoreanischen Kollegen Yoon verabredet, eine Ausweitung
der Militärmanöver beider Länder zu prüfen, um Nordkorea abzuschrecken.
Nach der Krisensitzung des nationalen Sicherheitsrats warnte die Regierung
in Seoul, dass Nordkoreas anhaltende Provokationen nur in stärkeren und
schnelleren gemeinsamen Abschreckungsmaßnahmen von USA und Südkorea und in
einer tieferen Isolation Nordkoreas münden könnten. Südkorea werde
weiterhin in konstanter Bereitschaft bleiben, um auf jegliche Provokation
Nordkoreas stark und effektiv reagieren zu können.
Japan kritisierte die nordkoreanischen Raketentests als völlig unzulässigen
„Akt der Provokation“. Verteidigungsminister Nobuo Kishi warf der
nordkoreanischen Führung vor, ihr Waffenprogramm voranzutreiben und dabei
„das Leid des Volkes inmitten der [3][Ausbreitung des Coronavirus im Land]
zu ignorieren“.
25 May 2022
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