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# taz.de -- 9-für-90-Euro Ticket für den ÖPNV: Millionenkosten für Berlin
> Verkehrssenatorin Jarasch (Grüne) rechnet mit mindestens 50 Millionen
> Euro Kosten für Berlin. Sie sei „überrascht“ von dem Vorstoß des Bunde…
Bild: Können die Berliner*innen bald beinahe umsonst zur Arbeit pendeln?
Berlin dpa/taz | Die Umsetzung der v[1][on der Bundesregierung geplanten
günstigeren ÖPNV-Tickets] könnten Berlin rund 50 Millionen Euro kosten. Es
sei noch keine Zeit gewesen, das valide auszurechnen, sagte [2][Verkehrs-
und Klimaschutzsenatorin Bettina Jarasch (Grüne)] dem RBB-Inforadio am
Freitagmorgen. „Ganz grobe Schätzungen sind erstmal 50 Millionen.“ Nach dem
Willen der Bundesregierung soll im Rahmen des am Donnerstag vorgestellten
Entlastungspakts angesichts der gestiegenen Energiepreise für 90 Tage eine
Fahrkarte für 9 Euro pro Monat eingeführt werden.
Wann das in Kraft treten werde, könne sie nicht sagen, erklärte Jarasch.
„Auch wir wurden gestern [3][überrascht von diesen Vorschlägen].“ Die
Verkehrsminister der Länder beraten sich am Freitag, voraussichtlich auch
über diese Fragen. „Für uns ist wichtig, wer zahlt das in welcher Form“,
sagte Jarasch. „Es sollen, soweit ich das weiß, Regionalisierungsmittel
herangezogen werden für dieses 9-für-90-Paket.“ Das seien Gelder, die für
den Ausbau des ÖPNV – mehr Wagen, dichtere Takte, neue Strecken – gedacht
seien. „Insofern werden die Verkehrsminister viele Fragen haben.“
Klar sei, dieses Paket müsse schnell kommen. „Wir in Berlin werden auf
jeden Fall sehr schnell klären, wie wir diese Angebote auf eine sinnvolle,
gute Weise an die Kundinnen und Kunden weitergeben können“, sagte Jarasch.
Sie kündigte dafür Gespräche mit der BVG, der S-Bahn und auch mit dem
Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) an.
„Wir müssen vor allem auch auf die Abo-Kunden achten“, sagte Jarasch. „Es
fangen schon Leute an und überlegen, ob sie ihr Abo jetzt kündigen müssen,
damit sie stattdessen dieses 9-Euro-Ticket kaufen für die nächsten drei
Monate.“ Dafür solle eine Lösung gesucht werden. „Dann werden wir
überlegen, wie wir aus diesem Vorschlag, den wir umsetzen werden, etwas
machen, das Kunden langfristig an den ÖPNV bindet“, kündigte die Senatorin
an. „Der Umstieg auf die Öffis ist natürlich etwas, das uns hilft, Energie
zu sparen.“
## VBB warnt vor Abo-Kündigung
Auch der Verkerhsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) warnte seine Kund*innen
davor, ein Abo vorschnell zu kündigen: „Um das Angebot einheitlich
umzusetzen, sind noch umfangreiche Konkretisierungen durch die
Bundesregierung erforderlich“, hieß es in einer Mitteilung des
Unternehmens. Die „konkrete Umsetzung“ müsse nun „mit allen Beteiligten�…
auch den Fahrgastverbänden der anderen Bundesländer, abgestimmt werden.
„Daher möchten wir alle Kund*innen bitten, ihre Abos nicht zu kündigen,
sondern unsere aktive Kommunikation abzuwarten.“
Der Berliner Bundestagsabgeordnete und Sprecher für Verkehrspolitik, Stefan
Gelbhaar (Grüne), sagte am Donnerstag: „Der Ticketrabatt ‚9 für 90‘ muss
jetzt klug ausbuchstabiert werden, um nachhaltig Kunden zurück oder neu zu
gewinnen. Mit Blick auf eine langfristig [4][nachhaltige Mobilitätswende]
erklärte Gelbhaar aber auch, parallel müsse „konsequent an einer weiteren
Verbesserung des ÖPNVs, insbesondere in Form einer Angebotsoffensive,
gearbeitet werden“. Ziel müsse sein, „die Menschen dauerhaft an den ÖPNV …
binden.“
Von der an der Rot-Grün-Roten Landesregierung in Berlin beteiligten
Linkspartei hieß es am Freitag: „Wir begrüßen diese Maßnahme ausdrücklic…
Sie ist eine der wenigen Maßnahmen der Ampel-Koalition, die die stärkere
Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel fördert“, sagte Kristian
Ronneburg, Sprecher für Mobilität seiner Fraktion im Abgeordnetenhaus. Nun
gelte es zum Beispiel zu klären, „ob das Ticket für den kompletten
ABC-Tarifbereich gelten soll, wie Studierende davon profitieren können, die
das verpflichtende Semesterticket zahlen oder wie mit Bezieher:innen
des Sozialtickets umgegangen wird“.
25 Mar 2022
## LINKS
[1] /Ampel-beschliesst-Entlastungen/!5840461
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[3] /Entlastungspaket-der-Ampel/!5840447
[4] /Weniger-Geschwindigkeit-auf-den-Strassen/!5839947
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