# taz.de -- BVG präsentiert neue Sounds: Di-di-damm in Bus und Tram | |
> Die BVG hat ihre gesamte „Klanglandschaft“ auf der Basis eines neuen | |
> Jingles vereinheitlicht. Der Aufwand war nicht unbeträchtlich. | |
Bild: Mit neuem Sound noch urbaner: Berlins U-Bahn | |
[1][„Di-di-damm.“] So etwa klingt er, der nagelneue, äh: Gong? in | |
cool-urbanem Moll, den die BVG am Mittwoch released hat. In Bussen, Trams | |
und U-Bahnen ertönen die drei Noten – ein Ganztonschritt nach oben, dann | |
eine Quart nach unten – vor jeder Stationsansage. | |
Für besondere Mitteilungen und Informationen auf Bahnhöfen gibt es leicht | |
abgewandelte Versionen, aber zur [2][neuen „Klanglandschaft“] (O-Ton BVG) | |
gehören auch ein „Sound-Logo“, ein Handy-Klingelton sowie eine „Brand | |
Music“, die künftig Werbespots sowie das Warten in der | |
Servicetelefonschleife musikalisch untermalen dürfte. | |
So etwas kommt natürlich nicht von ungefähr. Wie der BVG-Abteilungsleiter | |
für Fahrgastinformation, Timo Kerßenfischer, erklärt, hätten die | |
unterschiedlichen alten Signalklänge „nicht mehr zueinander gepasst“. Jetzt | |
löst sie ein stadtweit einheitlicher Sounds ab, „so wie unsere Busse und | |
Bahnen einheitlich gelb sind“. Denn: „Aufmerksamkeitstöne haben eine große | |
Bedeutung für die Orientierung, gerade auch in Hinsicht auf | |
Barrierefreiheit.“ Und Fördermittel vom Bund gab es auch noch dafür. | |
Der Aufwand, der für den „Markenklang aus einem Guss“ betrieben wurde, war | |
alles andere als unbeträchtlich: Laut BVG entwickelte ihn die [3][Berliner | |
Audio-Branding-Agentur “why do birds“] unter Beteiligung von | |
„BVG-Fachleuten aus zahlreichen Abteilungen, Expert*innen für Akustik | |
und Interessenvertretungen bis hin zum BVG-Kundenrat“. Fahrgäste seien | |
befragt, Hinweise von Menschen mit vermindertem Seh- und Hörvermögen | |
gesammelt und potenzielle Sounds immer wieder vor Ort getestet worden. | |
## Einzigartige Stimme | |
Das Di-di-damm ergänzt die schon vor zwei Jahren durch die | |
Synchronsprecherin Philippa Jarke neu eingesprochenen Stationsnamen und | |
sonstigen Hinweise. Die BVG lobt ihre Stimme als „einzigartig“, manche | |
mögen sie als etwas barsch empfinden. Was zu Berlin ja immerhin passt. | |
Ob ein neuer, gefälligerer Sound wirklich notwendig war und die ollen Gongs | |
wirklich dringend des Ersatzes bedurften, das mag beantworten, wer will. So | |
ist es halt in der Welt des Brandings: Was gestern normal war, ist heute | |
verstaubt, und was heute knorke scheint, ist morgen auch schon wieder so | |
was von durch. Die Welt muss sich halt weiterdrehen. Bitte aussteigen! | |
18 May 2022 | |
## LINKS | |
[1] https://unternehmen.bvg.de/wp-content/uploads/2022/05/BVG-Standardgong.mp3 | |
[2] https://unternehmen.bvg.de/markenklang/ | |
[3] https://www.whydobirds.de/ | |
## AUTOREN | |
Claudius Prößer | |
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