Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Sinkende Umfragewerte für Franziska Giffey: Eine Warnung für die …
> Inzwischen gibt es mehr BerlinerInnen, die Giffey kritisieren als die
> zufrieden mit ihr sind. Ist sie zu sehr auf einem Ego-Trip? Ein
> Wochenkommentar.
Bild: Lässt keine Pressekonferenz aus: Franziska Giffey (SPD) nach einer Sitzu…
Ein Einbruch ist es nicht. Gerade einmal vier Prozent weniger beträgt die
Zustimmung für Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey. 40
Prozent der Berlinerinnen und Berliner zeigen sich nach einer [1][Umfrage
des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap] für den RBB zufrieden oder
sehr zufrieden mit der Arbeit der SPD-Politikerin. Vor der Wahl im
September 2021 war Giffey noch auf einen Zustimmungswert von 44 Prozent
gekommen.
Dennoch ist der Rückgang eine Warnung für die Regierende. Denn gleichzeitig
hat die Zahl der Menschen zugenommen, die [2][der Politik von Franziska
Giffey kritisch gegenüberstehen]. 47 Prozent sind es inzwischen. Vor der
Wahl waren es 40 Prozent. Die Regierende hat also in Berlin inzwischen mehr
Kritikerinnen und Kritiker als Fans.
Knapp 100 Tage nach Start der rot-grün-roten Koalition ist es also vor
allem Frontfrau Franziska Giffey, die an Zustimmung verliert. Denn alle
drei Parteien zusammen haben nach wie vor eine komfortable Mehrheit.
Während SPD und Linke bei der „Sonntagsfrage“ je etwa um zwei Prozentpunkte
nachgeben, können die Grünen um zwei Prozent zulegen. Wären am kommenden
Sonntag Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus, wären sie mit 21 Prozent
stärkste Partei. Die SPD läge, gleichauf mit der CDU, mit 20 Prozent auf
Platz zwei.
Einen Amtsbonus konnte sich die 43-Jährige in den ersten drei Monaten ihrer
Regierungszeit also nicht erarbeiten. Und das, obwohl Giffeys Strategie
ganz auf mediale Präsenz setzt. Seitdem sie die Chefin im Roten Rathaus
ist, ist die Zahl der Pressetermine deutlich gestiegen. Wie auch schon im
Wahlkampf versucht Giffey mit Lächeln und Nähe zu punkten. Und mit einem
fragwürdigen Verständnis von Kollegialität: Egal, welches Thema im Senat
behandelt wird und wer zur dienstäglichen Senatspressekonferenz kommt –
Giffey ist immer dabei. So ist die rot-grün-rote Senatspolitik auch zur
One-Woman-Show geworden.
## Die Grünen profitieren
Omnipräsenz oder Ego-Trip? Klar scheint, dass die Wählerinnen und Wähler
den Politikstil der Regierenden nicht mehr unbedingt goutieren. Vor allem
bei den Anhängerinnen und Anhängern der Linkspartei ist Giffey wenig
populär: 60 Prozent sind ihr gegenüber kritisch eingestellt. Bei den Grünen
halten sich Zustimmung und Ablehnung die Waage. Gerade die Grünen scheinen
derzeit davon zu profitieren, dass der Zweikampf der beiden
Spitzenkandidatinnen um den Einzug ins Rote Rathaus auch nach der Wahl
nicht zu Ende ist. Bettina Jarasch macht einen guten Job als
Umweltsenatorin und lässt sich von Giffey auch nicht ins Handwerk pfuschen.
Das kommt an.
Und mit [3][Sozialsenatorin Katja Kipping] könnte auch die Linkspartei
langfristig wieder Aufwind bekommen. Nicht ausgeschlossen, dass die
Diagnose für Giffey nach den nächsten Umfragen doch noch lautet: Einbruch.
Das könnte dann zugleich auch der Beginn von unangenehmen Fragen in der
eigenen Partei sein.
26 Mar 2022
## LINKS
[1] https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2022/03/berlintrend-umfrage-abgeordnet…
[2] /Umfrage-zur-Regierenden-Giffey-SPD/!5843944
[3] /Berlins-Sozialsenatorin-Katja-Kipping/!5826975
## AUTOREN
Uwe Rada
## TAGS
Berlin
Katja Kipping
Bettina Jarasch
Franziska Giffey
Grüne Berlin
Paritätsgesetz
Franziska Giffey
Rotes Rathaus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Berliner Grünen-Spitze im taz-Interview: „Wir haben als Grüne die Konzepte�…
Susanne Mertens und Philmon Ghirmai leiten als Duo den Berliner
Grünen-Landesverband. Über den Anspruch „alle mitzunehmen“ in dieser Stad…
Frauenquote in der Berliner Politik: Giffey allein reicht nicht aus
Frauen haben weiterhin deutlich schlechtere Chancen in der Landespolitik
als Männer, so eine Studie. Sie fordert ein Paritätsgesetz.
Debatte im Berliner Abgeordnetenhaus: Hört alles auf mein Kommando?
Regierungschefin Giffey (SPD) stellt die Richtlinien der Senatspolitik vor,
die sie laut Verfassung bestimmt. Die sind aber nicht Giffey pur.
Franziska Giffey als Regierungschefin: Berlins Eiserne Lady
Was darf man vom neuen Senat erwarten? Ein Ausblick auf eine Koalition, in
der nicht eine Partei das Sagen haben dürfte, sondern eine einzige Person.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.