Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Proteste am Wochenende: Demo gegen Krieg und Kohle
> Im Kraftwerk Datteln IV wird russische Kohle verbrannt.
> Umweltschützer:innen fordern die sofortige Stilllegung. Am
> Wochenende sind Proteste geplant.
Bild: Kohlekraftwerk Datteln IV
Bochum taz | „Keine Kohle für Putins Krieg“ – das ist das Motto, mit dem
Klimaschützer:innen und Umweltaktivist:innen am Samstag
[1][gegen das umstrittene Kohlekraftwerk Datteln IV] demonstrieren wollen.
„Bis zu 50 Prozent der dort verfeuerten Steinkohle stammen aus Russland“,
schätzt Dirk Jansen, Geschäftsleiter des Umweltverbands BUND in
Nordrhein-Westfalen. Der finnische Energiekonzern Fortum, der den riesigen
Ofen über seine deutsche Tochter Uniper im nördlichen Ruhrgebiet betreibt,
finanziere so „Putins brutalen Krieg in der Ukraine“ direkt mit, klagt
deshalb Roland Schumann vom „Netzwerk Datteln IV stoppen wir“.
Bei der Demo, die am Samstag um 14 Uhr am Dattelner Neumarkt beginnt, wird
auch der Träger des alternativen Nobelpreises, Wladimir Sliwjak, sprechen.
Der Co-Vorsitzende der russischen Umweltorganisation Ecodefense fordert
schon seit Kriegsbeginn ein Ende der Energieimporte aus seiner Heimat: „Mit
den milliardenschweren Zahlungen aus dem Westen werden die Kugeln, Raketen
und Granaten bezahlt, mit denen die Ukraine beschossen wird“, sagte der
nach Deutschland geflohene Sliwjak der taz.
Dazu kämen massive Umweltschäden, kritisiert auch die Co-Chefin von
Ecodefense, Alexandra Koroleva: Teile der russischen Förderregion Kuzbass
in Sibirien glichen Mondlandschaften, im Winter falle „schwarzer Schnee“.
Die Lebenserwartung im Kuzbass liege bis zu vier Jahre niedriger als im
restlichen Russland.
Nötig sei, Energie zu sparen, wo es nur gehe, schreibt das Bündnis in
seinem [2][Demo-Aufruf] – etwa durch ein [3][Tempolimit]. Außerdem müssten
die Energielieferanten Sonne und Wind endlich massiv ausgebaut werden –
doch die würden von der schwarz-gelben NRW-Landesregierung ausgebremst,
erklärt Umweltschützer Jansen: „Noch immer blockieren CDU und FDP den
Ausbau der Windkraft über die 1.000-Meter-Abstandsregelung selbst zu
kleinsten Weilern, noch immer gibt es nicht einmal auf den Dächern neuer
Industrieanlagen eine solare Baupflicht.“
Stattdessen setze Andreas Pinkwart, FDP-Landesminister für Wirtschaft und
Energie, „auf Kohle, Gas und Atom“ – und auf Wasserstoff, von dem aber
nicht klar sei, woher er importiert werden solle. Jansen geht persönlich
weiter als sein Verband, der Putins Energielieferungen möglichst schnell
durch Einsparungen und Erneuerbare ersetzen will: „Ich persönlich“, so
Jansen zur taz, „bin für ein sofortiges Ende aller Energieimporte aus
Russland“ – auch wenn das zu einem Einbruch des Wirtschaftswachstums führen
könne.
Polen hatte bereits am Dienstag einen Importstopp für russische Kohle
angekündigt.
1 Apr 2022
## LINKS
[1] /Datteln/!t5042219
[2] https://stoppdatteln4.de/aktionen/
[3] /ARD-Deutschlandtrend/!5811737
## AUTOREN
Andreas Wyputta
## TAGS
Energiewende
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Kohle
Datteln
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Tempolimit
Schwerpunkt Klimawandel
## ARTIKEL ZUM THEMA
Bericht über geplante Kohlemeiler: Zu viel Kohle für 1,5 Grad
Immer noch planen 34 Länder weltweit neue Kohlekraftwerke. Größter
Verschmutzer: China, das auf Energiesicherheit setzt.
EU-Sanktionen gegen Kohle: Deutschland verzichtet schneller
Erstmals verhängt die EU Sanktionen gegen Energieimporte aus Russland. Das
trifft auch Deutschland. Ökonomen erwarten Probleme.
Verschärftes Polizeigesetz in NRW: Vor allem Klimaaktivistis im Visier
Das neue Polizeigesetz in NRW wurde offiziell mit dem Kampf gegen Terror
begründet. Doch in Langzeitgewahrsam landen vor allem Klimaaktivist:innen.
Thomas Kutschaty über NRW-Wahlen: „Die 1.000 Meter müssen weg“
In Nordrhein-Westfalen ist man auf fossile Rohstoffe aus Russland besonders
angewiesen. Thomas Kutschaty, Spitzenkandidat der SPD will das ändern.
Putins Dekret für Gaszahlungen in Rubel: Was denn nun?
Rubel, Euro, doch Rubel? Der Zickzackkurs des russischen Präsidenten bei
der Bezahlung für Erdgas sorgt bei den Europäern für Fragezeichen.
Kriegsschäden in der Ukraine: Verbrannte Erde
Im Krieg schert sich niemand um die Umwelt. Die Zerstörung in der Ukraine
wird aber noch jahrelange Folgen für die Menschen vor Ort haben.
ARD-Deutschlandtrend: Mehrheit ist für ein Tempolimit
Die meisten Deutschen sind dafür, dass auf Autobahnen höchstens 130 km/h
gefahren werden darf – die künftigen Ampelkoalitionäre aber nicht.
Urteil zu Kohlekraftwerk Datteln IV: Klimakiller bleibt Schwarzbau
Auch der aktuelle Bebauungsplan für Datteln IV ist unwirksam, urteilt das
Oberverwaltungsgericht. Die Betriebsgenehmigung wackelt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.