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# taz.de -- +++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: 2.187 Tote in Mariupol gemeld…
> Russland greift Militärstützpunkt nahe Polen an. Über 100.000
> demonstrieren in Deutschland für Frieden. Die russische Armee feuert bei
> Demo in Cherson Warnschüsse ab.
Bild: Soldaten in Irpin, einem Vorort von Kiew am 12. März
## Stadtverwaltung von Mariupol: Bereits mehr als 2.100 Bewohner*innen
getötet
In der von russischen Truppen belagerten südostukrainischen Hafenstadt
Mariupol sind nach Angaben der Stadtverwaltung seit Beginn der russischen
Offensive bereits mehr als 2.100 Einwohner*innen getötet worden. Die
russischen „Besatzer greifen zynisch und absichtlich Wohngebäude und dicht
bevölkerte Gebiete an und zerstören Kinderkrankenhäuser und städtische
Einrichtungen“, erklärte die Stadtverwaltung am Sonntag im Internetdienst
Telegram. Bis Sonntag seien bei russischen Angriffen 2.187
Einwohner*innen von Mariupol getötet worden. (afp)
## Bürgerrechtler: Über 600 Festnahmen bei neuen Protesten in Russland
Bei neuen Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine sind in Russland
nach Angaben von Bürgerrechtlern landesweit mehr als 600 Menschen
festgenommen worden. Insgesamt seien am Sonntag Demonstranten in mehr als
30 russischen Städten auf die Straßen gegangen, teilte die Organisation
Owd-Info am Abend mit. Das russische Innenministerium sprach von etwa 300
Festnahmen bei den nicht genehmigten Kundgebungen allein in der Hauptstadt
Moskau. Aktionen gab es etwa auch in Wladiwostok im äußersten Osten
Russlands und in Irkutsk am Baikalsee. [1][Die Siberian Times berichtet gar
von beinahe 800 Festnahmen].
Bilder und Videos in sozialen Netzwerken zeigten, wie Menschen von
Polizisten mit Schutzhelmen und schwerer Ausrüstung weggezerrt wurden. Es
gab auch Videos aus dem Inneren von völlig überfüllten
Gefangenentransportern.
Insgesamt wurden den Angaben von Owd-Info zufolge seit Beginn des
russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar mehr als 14.100 Menschen
festgenommen. Auch der inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny hatte seine
Landsleute aufgerufen, gegen den Krieg auf die Straße zu gehen. (dpa)
## Warnschüsse gegen Tausende Demonstrierende in Cherson
Russische Soldaten haben bei einer friedlichen Demonstration von
Bewohner*innen im ukrainischen Cherson offenbar Warnschüsse abgefeuert.
Die Soldaten hätten eine Salve als „Warnung“ abgegeben, berichtete der
Sender Suspilne Cherson am Sonntag. Die südukrainische Großstadt wird seit
Anfang März von der russischen Armee kontrolliert. Die ukrainische
Regierung wirft Russland vor, ein gefälschtes Referendum zur Gründung einer
„Volksrepublik“ in der Stadt zu organisieren.
An dem Protest auf dem zentralen Freiheitsplatz in Cherson beteiligten sich
tausende Menschen. Sie schwenkten ukrainische Flaggen und riefen „Cherson
gehört der Ukraine“ und „Ruhm der Ukraine“. Als die
Protest-Teilnehmer*innen an einer Kolonne russischer Armeefahrzeuge
vorbeiliefen, riefen einige Demonstrierende auf Russisch „Faschisten“ und
„Geht nach Hause“.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj richtete sich bei Telegram an
die Demonstranten in Cherson. Er sei jedem dankbar, „der sich nicht ergibt“
und protestiere, um „den Besatzern zu zeigen, dass die Ukraine unser Land
ist“, schrieb er.
Das nahe der von Russland annektierten Halbinsel Krim gelegene Cherson war
als erste Großstadt der Ukraine nach dreitägiger Belagerung Anfang März von
der russischen Armee eingenommen worden. In der Hafenstadt leben 290.000
Menschen.
Am Samstag warf die ukrainische Regierung Russland vor, ein
Pseudo-Referendum zur Gründung einer „Volksrepublik“ in Cherson abhalten zu
wollen. „Die Russen versuchen jetzt verweifelt, ein Schein-'Referendum' für
eine fingierte ‚Volksrepublik‘ zu organisieren“, twitterte der ukrainische
Außenminister Dmytro Kuleba. (afp)
## US-Journalist in Irpin getötet
Ukrainischen Angaben zufolge soll ein US-Journalist in der Ukraine getötet
und ein weiterer verletzt worden sein. Die beiden Männer seien in der etwa
zehn Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kiew gelegenen Ortschaft Irpin
unter Beschuss geraten, teilte die Polizei des Gebietes Kiew am Sonntag
mit. Die Angaben wurden auch vom Berater des ukrainischen Innenministers,
Anton Heraschtschenko, im Nachrichtenkanal Telegram verbreitet.
Auf Twitter veröffentlichte eine ukrainische Parlamentsabgeordnete ein
Video, das den durch einen Splitter im Beckenbereich verletzten Kollegen in
einem Kiewer Krankenhaus zeigen soll. Darin erzählt der Mann, sie seien in
der umkämpften Ortschaft von einem Kontrollpunkt aus beschossen worden.
Ukrainischen Angaben zufolge sollen russische Soldaten geschossen haben.
Aus Moskau gab es zunächst keine offizielle Reaktion auf die Vorwürfe.
Berichten, wonach es sich bei dem Getöteten um einen Reporter der New York
Times handelte, widersprach die US-Zeitung. Der Journalist habe zwar in der
Vergangenheit für das Blatt gearbeitet, sei aber nun nicht für die Times in
der Ukraine im Einsatz gewesen, teilte ein Sprecher auf Twitter mit. Man
sei „zutiefst traurig“ angesichts der Berichte über den Tod des
Filmemachers. (dpa)
## Russland und Ukraine sprechen von Fortschritten in Verhandlungen
Die Verhandlungen Russlands und der Ukraine kommen nach Angaben beider
Seiten voran. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak erklärt
in einem online veröffentlichten Video, Russland verhandle konstruktiver
als bisher und habe begriffen, dass die Ukraine keine grundsätzlichen
Zugeständnisse mache. Er rechne mit ersten Ergebnissen in den kommenden
Tagen. Der russische Unterhändler Leonid Sluzki erklärt der Agentur RIA
zufolge, beide Delegationen könnten bald zu einer gemeinsamen Position
kommen. Seit Verhandlungsbeginn habe es substanzielle Fortschritte gegeben.
(rtr)
## Mehr als 100.000 Menschen bei Demos gegen Ukrainekrieg
Etwa 125.000 Menschen haben am Sonntag in fünf deutschen Städten gegen den
Krieg in der Ukraine demonstriert. Unter dem Motto „Stoppt den Krieg“
gingen laut den Veranstalter*innen in Berlin 60.00 Menschen auf die
Straße. In Stuttgart seien es 35.000 Teilnehmende gewesen, in Frankfurt
12.000, in Hamburg 10.000 und in Leipzig 8.000, teilten die
Organisator*innen mit. Zu den Demonstrationen hatte ein Bündnis von
mehr als 50 Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen sowie
Gewerkschaften und Kirchen aufgerufen.
Die Teilnehmenden forderten ein Ende des russischen Angriffs auf die
Ukraine. Ziel müssten Friedensverhandlungen sein, die in ein
atomwaffenfreies Europa, gemeinsame Sicherheit, in Frieden und Abrüstung
unter Einschluss von Ukraine und Russland mündeten, hieß es in einem
gemeinsamen Aufruf der Initiativen. Kritisch äußerten sie sich auch zur
Erhöhung der Verteidigungsausgaben.
In Berlin zogen die Menschen den Veranstaltern zufolge vom Alexanderplatz
zum Großen Stern. In Leipzig hätten sich zeitgleich die 8.000
Demonstrant*innen auf dem zentralen Augustusplatz versammelt. In
Stuttgart sangen die Menschen im Oberen Schlossgarten gemeinsam das Lied
„Imagine“ von John Lennon. In Frankfurt am Main zollte Oberbürgermeister
Peter Feldmann (SPD) den Menschen in der Ukraine und Demonstranten in
Russland Respekt. In Hamburg wurde die Kundgebung auf dem Jungfernstieg mit
der ukrainischen Nationalhymne und einer Schweigeminute eröffnet. Hamburgs
Diakonie-Pastor Dirk Ahrens sagte, „Flüchtlinge aufzunehmen, ist jetzt
unsere erste Aufgabe“. Die Demonstration zeige, „die Gesellschaft ist nicht
gespalten, sie ist bemerkenswert einig.“ (epd)
## 67 Menschen in Massengrab bei Kiew beigesetzt
Nach heftigen Kämpfen mit russischen Truppen sind in der ukrainischen Stadt
Butscha bei Kiew 67 Zivilist*innen in einem Massengrab beigesetzt
worden. Die Nachrichtenagentur Unian veröffentlichte am Sonntag ein
entsprechendes Video. Zu sehen ist darin, wie Leichen in schwarzen
Plastiksäcken von einem Lastwagen in eine ausgehobene Grube gelegt werden.
Im Hintergrund ist eine Kirche zu sehen. Ukrainische Medien zitierten einen
Arzt, wonach nicht alle Leichen identifiziert worden seien. In der
nordwestlich von Kiew gelegenen Stadt waren Berichten zufolge Wohnhäuser
durch Beschuss zerstört worden.
Ein Video von einem Massengrab in der belagerten Hafenstadt Mariupol im
Südosten der Ukraine hatte zuvor weltweit für Schlagzeilen gesorgt und
einmal mehr das Leid von Zivilist*innen in dem von Russland begonnenen
Krieg vor Augen geführt.
Die Vereinten Nationen hatten zuletzt den Tod von mehr als 570 getöteten
Zivilist*innen dokumentiert. Die ukrainische Regierung geht aber von
weitaus höheren Zahlen aus. (dpa)
## Russische Truppen sollen ukrainischen Ort mit Phosphorbomben angegriffen
haben
Russische Truppen sollen bei einem Angriff im Osten des Landes nach Angaben
eines örtlichen Polizeivertreters Phosphorbomben eingesetzt haben. Die
Ortschaft Popasna rund hundert Kilometer westlich von Luhansk sei in der
Nacht von der russischen Armee angegriffen worden, schrieb Polizeichef
Oleksij Bilotschyzky am Sonntag im Online-Netzwerk Facebook. Dabei seien
auch Phosphorbomben eingesetzt worden. Es gebe „unbeschreibliches Leid und
Brände.“ Die Angaben konnten von unabhängiger Seite zunächst nicht
überprüft werden.
Ebenfalls im Donbass im Osten des Landes wurde in der Nacht zum Sonntag
nach ukrainischen Angaben ein Zug mit Flüchtenden angegriffen. Dabei seien
in Kramatorsk ein Mensch getötet und ein weiterer verletzt worden, erklärte
Gouverneur Pawlo Kirilenko. Mit dem Zug wollten seinen Angaben zufolge
Menschen aus der nahe den pro-russischen Separatistengebieten liegenden
Region nach Lemberg (Lwiw) im Westen der Ukraine fliehen.
Auch die ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Ljudmyla Denissowa hat
erklärt, Russland habe verbotene Phosphormunition eingesetzt und damit
Kriegsverbrechen begangen. Diese Munition sei bei einem Angriff auf die
Ortschaft Popasna in der Region Luhansk verwendet worden. Als Beleg
veröffentlicht Denissowa ein Foto, das diesen Angriff zeigen soll.(afp/rtr)
## Israel und Türkei sollen Friedensgespräche vermitteln
Die Ukraine arbeitet einem Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj
zufolge mit Israel und der Türkei als Vermittlerinnen zu Russland zusammen.
Es sollten ein Ort und ein Rahmen für Friedensverhandlungen abgesteckt
werden. „Wenn dies geklärt ist, wird es ein Treffen geben. Ich denke, es
wird nicht lange dauern, bis wir da sind.“ (rtr)
## Gouverneur: 35 Tote bei Angriff auf ukrainischen Militärstützpunkt
Bei einem russischen Angriff auf einen ukrainischen Militärstützpunkt nahe
der polnischen Grenze sind nach neuesten ukrainischen Angaben mindestens 35
Menschen getötet worden. 134 weitere Menschen seien bei dem Angriff auf den
Stützpunkt in Jaworiw nahe Lemberg (Lwiw) am Sonntag verletzt worden, sagte
Regionalgouverneur Maxim Kosizky. Zuvor war von neun Todesopfern die Rede
gewesen. Der Militärübungsplatz liegt nur rund 20 Kilometer von der
polnischen Grenze entfernt.
Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers Oleksij Resnikow
arbeiteten in dem angegriffenen Internationalen Zentrum für
Friedenssicherung und Sicherheit in Jaworiw auch „ausländische Ausbilder“.
Ob sich auch zum Zeitpunkt des Angriffs Ausländer*innen auf dem
Stützpunkt befanden, war zunächst unklar. Die USA hatten am 12. Februar
mitgeteilt, 150 ihrer Ausbilder*innen aus der Ukraine abgezogen zu
haben. (afp)
## Kiew: Lebensmittel für zwei Wochen Belagerung
Die Stadtverwaltung von Kiew hat nach eigenen Angaben Lebensmittelvorräte
für zwei Wochen als Reserve angelegt für den Fall einer Blockade durch
russische Truppen. Diejenigen der zwei Millionen Einwohner*innen Kiews,
die die Stadt noch nicht verlassen hätten, ihre Häuser nicht verlassen
haben, „werden nicht ohne Unterstützung sein, wenn sich die Situation
verschlechtert“, heißt es in einer Online-Erklärung. (rtr)
## Ausländische Ausbilder auf angegriffener Militärbasis
Bei dem Angriff auf einen Militärstützpunkt bei Lemberg (Lwiw) sind nach
Angaben der ukrainischen Behörden 9 Menschen getötet und 57 weitere
verletzt worden. Ein Reporter der britischen Zeitung „Guardian“, der sich
am Übungsplatz Jaworiw aufhielt, berichtete unter Berufung auf
Rettungskräfte von mehr als 20 Toten. In dem von Russland angegriffenen
Internationalen Zentrum für Friedenssicherung und Sicherheit hätten auch
„ausländische Ausbilder“ gearbeitet, erklärte der ukrainische
Verteidigungsminister Oleksij Resnikow am Sonntag im Onlinedienst Twitter.
Der Militärübungsplatz liegt nur rund 20 Kilometer von der polnischen
Grenze entfernt. (afp/dpa)
## Behörden: Erneut Bürgermeister in Ukraine von Russen verschleppt
In der Südukraine ist nach Behördenangaben erneut ein Bürgermeister von
russischen Truppen verschleppt worden. „Kriegsverbrechen werden immer
systematischer“, schrieb der Chef der Militärverwaltung des Gebiets
Saporischschja, Olexander Staruch, am Sonntag bei Facebook. „Der
Bürgermeister von Dniprorudne, Jewhenij Matwjejew, wurde entführt.“
Dniprorudne ist eine Kleinstadt mit knapp 20.000 Einwohner*innen am
Fluss Dnipro, der an dieser Stelle zum Kachowkaer Stausee gestaut ist.
Zuvor hatte Kiew bereits mitgeteilt, dass der Bürgermeister der Stadt
Melitopol verschleppt wurde. An seiner Stelle setzten die russischen
Truppen eine moskauhörige Politikerin als Statthalterin ein.
Beobachter*innen schließen nicht aus, dass Russland unter dem Vorwand
einer „Entnazifizierung“ der Ukraine auch in anderen eroberten Gebieten die
Verwaltung auswechselt. Der Kreml behauptet, in Kiew hätten „Nazis“ das
Sagen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat jüdische Wurzeln.
(dpa)
## Russische Truppen rücken näher an polnische Grenze
Russische Streitkräfte haben am Sonntagmorgen einen Truppenübungsplatz in
der Westukraine angegriffen und damit ihre Offensive näher an die Grenze zu
Polen gebracht.
Acht Raketen seien auf den 30 Kilometer nordwestlich von Lwiw gelegenen
Truppenübungsplatz Jaworiw abgefeuert worden, teilte die Regionalverwaltung
mit, ohne Angaben zu möglichen Opfern zu machen. Der Schießplatz liegt 35
Kilometer von der Grenze der Ukraine zu Polen entfernt. Seit 2015 entsenden
die USA regelmäßig Ausbilder*innen auf den Platz, um das ukrainische
Militär zu schulen, die Anlage war auch Schauplatz internationaler
Nato-Übungen. Er ist auch als Internationales Zentrum für Friedenssicherung
und Sicherheit in Jaworiw bekannt.
Präsident Wolodimir Selenski beschuldigte Russland unterdessen, sein Land
spalten zu wollen und mit der angeblichen Verhaftung eines Bürgermeisters
aus einer Stadt westlich von Mariupol „eine neue Phase des Terrors“
eingeleitet zu haben. „Die Ukraine wird diese Prüfung bestehen. Wir
brauchen Zeit und Kraft, um die Kriegsmaschinerie zu brechen, die in unser
Land gekommen ist“, sagte er in seiner abendlichen Ansprache an die Nation
am Samstag.
Die Explosionen waren auch in Polen zu hören, wie eine Reporterin der
Deutschen Presse-Agentur aus Przemysl berichtete. Das Militärgelände liegt
nur etwa 80 Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt. Lwiw ist
Anlaufstelle von Hunderttausenden Ukrainer*innen, die ihr Land wegen des
russischen Angriffs in Richtung Europa verlassen wollen. (ap/dpa)
## Nato-Chef zur Ukraine: Nächste Tage werden wohl größere Not bringen
Die Nato warnt Moskau vor einem Angriff mit Massenvernichtungswaffen in der
Ukraine. „In den vergangenen Tagen haben wir absurde Behauptungen über
chemische und biologische Waffenlabore vernommen“, sagt
[2][Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg] der Welt am Sonntag laut einem
Vorabbericht. Der Kreml erfände [3][falsche Vorwände] bei dem Versuch, zu
rechtfertigen, was nicht zu rechtfertigen sei. „Nachdem diese falschen
Behauptungen nun aufgestellt wurden, müssen wir wachsam bleiben, weil es
möglich ist, dass Russland selbst Einsätze mit chemischen Waffen unter
diesem Lügengebilde planen könnte“.
Die Nato erwartet zudem eine weitere Verschärfung der Kämpfe und der
humanitären Notlage. „Wir sehen mit Schrecken die steigenden Zahlen ziviler
Opfer und die sinnlose Zerstörung durch die russischen Kräfte“, sagte
Stoltenberg der Welt am Sonntag. Die Menschen in der Ukraine widersetzten
sich der Invasion mit Mut und Entschiedenheit, „aber die kommenden Tage
werden wahrscheinlich noch größere Not bringen“, warnte er.
Stoltenberg lehnte erneut Forderungen ab, die Nato solle eine
Flugverbotszone über der Ukraine durchsetzen. Das würde bedeuten, dass
russische Kräfte angegriffen werden müssten. „Und damit würde man eine
direkte Konfrontation und eine unkontrollierbare Eskalation riskieren. Wir
müssen diesen Krieg beenden und ihn nicht noch ausweiten.“ Die Nato sei
eine defensive Allianz. „Wir suchen keinen Konflikt mit Russland.“
(rtr/dpa)
## Russische Einheiten versuchen weiter Sturm Mariupols
Russische Einheiten versuchen nach ukrainischen Angaben weiter eine
Erstürmung der Stadt Mariupol. Prorussische Separatist*innen stießen
dort mit Unterstützung russischer Truppen in östliche Randbezirke vor, wie
die ukrainischen Streitkräfte mitteilten. Eine russische Offensive stehe
zudem der Stadt Sjewjerodonezk mit 100.000 Einwohner*innen im Gebiet
Luhansk bevor. Im Süden des Landes bauten russische Truppen Kräfte an der
Industriegroßstadt Krywyj Rih mit über 600.000 Einwohner*innen auf. Die
Angaben waren unabhängig nicht überprüfbar. (dpa)
## Selenski droht Kollaborateuren Russlands in der Ukraine
Selenski droht möglichen Kollaborateur*innen Russlands in der
Ukraine. Wer sich von Angeboten der russischen Besatzer*innen in
Versuchung geführt sehe, unterschreibe damit sein eigenes Urteil, sagte er
in einer in der Nacht zu Sonntag veröffentlichten Videobotschaft. „Das
Urteil lautet, mehr als 12.000 Besatzern zu folgen, die nicht rechtzeitig
verstehen konnten, warum die Ukraine nicht angegriffen werden sollte.“
Zuletzt hieß es von ukrainischer Seite, dass mehr als 12.000 russische
Soldat*innen in dem Krieg in der Ukraine getötet worden seien. (dpa)
## Evakuierung in Mariupol erneut gescheitert
In der von der russischen Armee belagerten Hafenstadt Mariupol im Südosten
der Ukraine scheiterte am Samstag ein weiterer Anlauf zur Evakuierung von
Zivilist*innen. 50 Busse hätten wegen Beschusses nicht abfahren können,
teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die ukrainische
Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk sagte, die Kolonne sei fünf
Stunden an einem Kontrollpunkt festgehalten worden. Am Sonntag solle es
einen weiteren Versuch geben. Anderswo hätten die Fluchtkorridore
funktioniert, sagte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski. Insgesamt
hätten an dem Tag 12.729 Menschen belagerte und umkämpfte Städte verlassen
können, der Großteil davon aus der Stadt Sumy im Nordosten. (dpa)
## Selenski: Widerstand zeigt Wirkung bei russischer Position
Nach dem hartnäckigen militärischen Widerstand der Ukrainer sieht Selenski
erste Veränderungen der Position Russlands. „Jetzt haben sie begonnen, über
etwas zu reden – und nicht einfach Ultimaten zu stellen“, sagte er am
Samstag vor internationalen Journalist*innen in Kiew. Der 44-Jährige
ist nach eigenen Worten zufrieden damit, da es das erste Mal seit über zwei
Jahren sei, dass Moskau zu einem Dialog bereit sei. (dpa)
## Bericht: Himmelfahrtskloster Swjatohirsk in Ostukraine beschädigt
Bei Gefechten in der ostukrainischen Stadt Swjatohirsk in der Region Donezk
wurde nach ukrainischen Berichten das Himmelfahrtskloster beschädigt. Am
späten Samstagabend sei eine Fliegerbombe rund 50 Meter vom Eingang des
Klosters entfernt detoniert, berichtete die Internet-Zeitung Ukrajinska
Prawda. Durch die Druckwelle seien Fenster und kirchliche Einrichtungen in
unterschiedlichem Ausmaß zerstört worden.
## Das wird am Sonntag wichtig
In der Hafenstadt Mariupol soll es einen neuen Versuch geben,
Zivilist*innen zu evakuieren. In Berlin und anderen deutschen
Großstädten wollen am Sonntag erneut Zigtausende Menschen gegen den Krieg
Russlands in der Ukraine protestieren. In der Hauptstadt meldete das
Veranstalterinnen-Bündnis aus Gewerkschaften, Kirchen, Friedensgruppen und
Umweltschutzinitiativen 100.000 Teilnehmer*innen an.
13 Mar 2022
## LINKS
[1] https://twitter.com/siberian_times/status/1503038986872188929?cxt=HHwWgsCjg…
[2] /Stoltenberg-appelliert-an-Putin/!5824199
[3] /Angebliche-Biowaffenforschung-in-Ukraine/!5840934
## AUTOREN
Johannes Drosdowski
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