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# taz.de -- Nachrichten zur Coronakrise: Lauterbach befürchtet Sommerwelle
> Gesundheitsminister Lauterbach hat Sorge, dass die geplanten Lockerungen
> zu einer Coronawelle im Sommer führen. Österreich hebt fast alle
> Restriktionen auf.
Bild: Karl Lauterbach pocht darauf, die Pandemie weiterhin ernst zu nehmen
## Lauterbach warnt vor Coronawelle im Sommer
Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat vor zu viel Sorglosigkeit bei der
Corona-Entwicklung gewarnt und dringt weiterhin auf Schutzinstrumente. „Ich
teile die Sorge vieler Wissenschaftler: Wir müssen mit einer Sommerwelle
rechnen“, sagte der SPD-Politiker. Die Omikron- wie die Delta-Variante
seien so infektiös, dass es selbst bei gutem Wetter durch viele Kontakte
und nachlassendem Impfschutz wieder zu steigenden Infektionszahlen kommen
könnte, wenn es gar keine Einschränkungen mehr gäbe.
Lauterbach betonte, die Länder müssten die Möglichkeit haben, früh auf
kommende Wellen zu reagieren. Dazu gehörten Maskenpflichten und
Kontaktbeschränkungen. „Es sollte möglich sein, Obergrenzen für private
Treffen und öffentliche Veranstaltungen festzulegen sowie Zutrittsregeln
etwa für die Gastronomie“ – also Zugang nur für Geimpfte und Genesene (2G)
oder zusätzlich mit Test (2G plus).
Widerspruch bekam [1][Lauterbach] von der FDP, die auf ein weitgehendes
Ende der Alltagsbeschränkungen pocht. „Wenn sich die Gefahrenlage
entspannt, müssen auch Maßnahmen zurückgefahren werden“, sagte
Justizminister Marco Buschmann (FDP). „Man kann nicht bloß präventiv auf
Dauer millionenfach Grundrechte beschränken.“
Erst am Freitag waren weitere Beschränkungen gelockert worden – etwa für
Gastronomie, Hotellerie, Clubs und Diskotheken. [2][Nach einem von Bund und
Ländern beschlossenen Lockerungsplan sollen zum 20. März „alle
tiefgreifenderen“ Beschränkungen entfallen,] wenn die Lage in den Kliniken
es zulässt. (dpa)
## Inzidenz steigt leicht
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Coronaneuinfektionen stieg
derweil wiederholt leicht an. Der Wert lag laut Robert Koch-Institut (RKI)
am Sonntagmorgen bei 1.231,1. Am Vortag hatte er 1.220,8 betragen. Der Wert
beziffert die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum
von sieben Tagen. Binnen 24 Stunden wurden laut RKI 51 weitere Todesfälle
im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Gesamtzahl der
verzeichneten Coronatoten in Deutschland stieg damit auf 124.102. (afp)
## Österreich hebt Beschränkungen weitestgehend auf
Österreich hat seine Coronarestriktionen trotz weiterhin hoher
Inzidenzraten weitgehend aufgehoben. Seit Samstag können die Menschen dort
ohne Impf- oder Testnachweis Hotels, Gaststätten und Bars besuchen. Auch
die allgemeine nächtliche Sperrstunde wurde aufgehoben. Bei Veranstaltungen
entfallen die Besucher-Obergrenzen. Die Pflicht, eine FFP2-Maske zu tragen,
ist nun unter anderem auf Krankenhäuser, öffentliche Verkehrsmittel und die
Kundenbereiche lebensnotwendiger Geschäfte beschränkt.
Österreichs Regierung verfolgt ihre Lockerungspolitik, obwohl die
Corona-Ampel derzeit in allen Bundesländern auf rot steht. Am Samstag
wurden landesweit nach Angaben der Nachrichtenagentur APA mit über 31.000
Neuinfektionen mehr Fälle gemeldet, als im Schnitt der vergangenen sieben
Tage. Noch am Mittwoch hatten die Behörden die zweithöchste Zahl an
Neuinfektionen seit Pandemiebeginn gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag
mit 2.273 Fällen auf 100.000 Einwohner fast doppelt so hoch wie in
Deutschland.
Bereits vor zwei Wochen waren dennoch die Einreiseregeln gelockert worden.
Für Besuche der Alpenrepublik gilt nun die 3G-Regel. Vorher reichte ein
negativer Coronatest nicht aus.
Vor Österreich hatten schon andere europäische Länder ihre Restriktionen
weitgehend gestrichen. In England lief Ende Februar mit der Aufhebung der
Isolationspflicht bei einem positiven Coronatest die letzte Beschränkung
wegen der Pandemie aus. Die Niederlande schafften einen Tag später den
Corona-Gesundheitspass ab und hoben die Maskenpflicht weitgehend auf. In
Island wurden die letzten Coronarestriktionen Ende Februar aufgehoben.
(afp)
## Pandemie als Gleichstellungsbremse
Die Coronapandemie stellt aus Gewerkschaftssicht auch die Gleichstellung
der Geschlechter auf eine Bewährungsprobe. „Zwei Jahre Pandemie dürfen zu
keinem Rollback der Errungenschaften in der Gleichstellung der Geschlechter
führen“, warnte Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen
und Sachsen-Anhalt.
Studien zeigten, dass die eindeutige Hauptlast in der Pandemie von Frauen
getragen werde, ergänzte Gröger. „Gerade in Zeiten, in denen Kitas und
Schulen geschlossen waren, haben Mütter die Betreuungslücke um ein
Vielfaches mehr aufgefangen als die Väter.“ So hätten in Haushalten mit
einem Kind unter 14 Jahren rund 27 Prozent der Frauen, aber nur 16 Prozent
der Männer im Kontext der anfallenden Kinderbetreuung ihre Arbeitszeit
reduziert.
Bei dieser Aufteilung spielten nach wie vor auch finanzielle Abwägungen
eine Rolle. Damit werde das eigentliche Problem benannt: Noch immer würden
Frauen schlechter bezahlt, bei gleicher Qualifikation und gleicher
Tätigkeit, als Männer. „Ein Missstand, der im Jahr 2022 nicht sein darf“,
sagte der Gewerkschafter und verwies auf den [3][Equal Pay Day] am 7. März.
(epd)
6 Mar 2022
## LINKS
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