# taz.de -- Gesetzentwurf für Corona-Maßnahmen: Lockern trotz steigender Inzi… | |
> Die Ampel-Regierung will am 20. März viele harte Corona-Maßnahmen | |
> auslaufen lassen. In Infektions-Hotspots sollen sie aber möglich bleiben. | |
Bild: Nur mit Maske in die Bahn, diese Regelung könnte bestehen bleiben | |
BERLIN taz | Die Bundesregierung hat einen neuen Gesetzentwurf für die | |
Coronaschutzmaßnahmen vorgelegt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach | |
(SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) stellten ihn am Mittwoch in | |
Berlin als Kompromiss vor. Die aktuell geltenden Maßnahmen entfallen am 20. | |
März weitgehend. Das Gesetz soll den Bundesländern künftig regional | |
schärfere Coronamaßnahmen ermöglichen, lockert aber insgesamt. | |
Der Gesetzentwurf sieht vor, dass die Länder neben Basismaßnahmen strengere | |
Regeln für Infektions-Hotspots einführen können. Als Basis bleiben | |
Maskenpflicht und Testungen, wenn es um vulnerable Gruppen geht – | |
beispielsweise in Pflege- oder Altenheimen. Die Maskenpflicht ist ebenso im | |
ÖPNV vorgesehen. Andere öffentliche Orte wie Supermärkte zählt der Entwurf | |
nicht auf, wie der Tagesspiegel berichtet. | |
In Hotspots können darüber hinaus Abstandsregeln, verpflichtende Test-, | |
Genesenen- oder Impfnachweise und Hygienekonzepte greifen. Als Hotspots | |
sollen Regionen gelten, die eine hohe Inzidenz und bedrohte | |
Krankenhausversorgung aufweisen, oder in denen eine gefährliche neue | |
Coronavariante auftritt. Der Bundestag soll nächste Woche über das Gesetz | |
abstimmen. Laut [1][Gesundheitsminister Lauterbach] würden die Regelungen | |
dann bis zum 23. September gelten. | |
Unter anderem Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) | |
kritisiert laut dpa den Entwurf. Während sich die Coronalage verschärfe, | |
verlören die Bundesländer Möglichkeiten, um Infektionen einzudämmen. Dazu | |
zähle „eine allgemeine Maskenpflicht für große Menschenansammlungen in | |
geschlossenen Räumen“. | |
## Große Unterschiede zwischen Bundesländern | |
Die Kennzahlen der Pandemie steigen aktuell tatsächlich: Mit | |
durchschnittlich 218 Todesfällen in sieben Tagen liegt die Zahl der | |
Coronatoten so hoch wie zuletzt Mitte Januar. Ebenso stieg die | |
Sieben-Tage-Inzidenz in der vergangenen Woche. In Deutschland lag sie laut | |
Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwoch bei 1.319. | |
Auch die gemeldete Hospitalisierungsinzidenz stieg seit der vergangenen | |
Woche an und lag am Mittwoch bei 6,62 Covid-19-Fällen in Krankenhäusern pro | |
100.000 Einwohner*innen in sieben Tagen – der bisher höchste gemeldete | |
Wert seit Juli 2021. Nachmeldungen führen bei der Hospitalisierungsinzidenz | |
zu Korrekturen nach oben. Sie dürfte real also höher liegen. Und auch bei | |
der Sieben-Tage-Inzidenz vermuten Expert*innen eine hohe Dunkelziffer. | |
Zwischen den [2][Bundesländern unterscheidet sich die Inzidenz] weiterhin | |
deutlich. Während sie in Hamburg am Mittwoch mit 587,7 am niedrigsten lag, | |
verzeichnete Mecklenburg-Vorpommern mit 1.767,2 einen fast dreimal so hohen | |
Wert. Auch die Hospitalisierungsinzidenz liegt dort mit mehr als 15 | |
deutlich über dem Bundesschnitt. | |
Laut dem Gesundheitsministerium in Mecklenburg-Vorpommern beobachtet die | |
Landesregierung die Coronasituation genau. Der 20. März heiße nicht | |
automatisch, dass sie die Maßnahmen lockern werde. | |
9 Mar 2022 | |
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## AUTOREN | |
David Muschenich | |
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