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# taz.de -- Nachrichten in der Coronakrise: Neuinfektionen auf Höchstwert
> Lockerungen sind geplant, derweil vermeldet das RKI einen neuen
> Rekordwert bei den Neuinfektionen. Der Omikron-Subtyp BA.2 ist noch
> infektiöser.
Bild: Sind jetzt locker: Justizminister Marco Buschmann und Gesundheitsminister…
## Höhepunkt doch noch nicht erreicht
Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen ist auf einen neuen
Höchststand gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Donnerstag
262.752 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 52.079 Fälle mehr als am
Donnerstag vor einer Woche, als 210.673 positive Tests gemeldet wurden.
Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen
bei mehr als 16,5 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf
1388,5 von 1319,0 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen sich
rechnerisch innerhalb einer Woche auf 100.000 Personen infizieren. 259
weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich
die Zahl der gemeldeten Corona-Todesfälle auf 125.023. Die Zahl der
Intensivpatienten mit dem Virus in Krankenhäusern lag am Mittwoch bei
2.093.
Vergangene Woche hatte das Bundesgesundheitsministerium noch erklärt, der
Höhepunkt der Pandemie-Welle mit der hochansteckenden Omikron-Virusvariante
sei überwunden. Die Bundesländer hatten erst am Freitag [1][weitreichende
Corona-Lockerungen] umgesetzt. Zudem dürfen Diskotheken und Clubs wieder
öffnen. Bei Großveranstaltungen sind deutlich mehr Zuschauer in Hallen und
im Freien zugelassen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und
Justizminister Marco Buschmann hatten am Mittwoch zudem einen Entwurf für
ein abgespecktes Infektionsschutzgesetz vorgestellt, das den Großteil der
Coronamaßnahmen ab dem 20. März streicht. Die Länder sollen aber bis zum 3.
April Zeit haben, die neuen Regelungen umzusetzen. Danach sollen
umfassendere Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung nur noch in sogenannten
Hotspots erlaubt sein, also Regionen mit besonders hohen Coronafällen und
einem belasteten Gesundheitssystem. (rtr)
## Kritik von Montgomery
Weltärztebund-Vorsitzender Frank Ulrich Montgomery kritisiert die ab dem
20. März gültigen Corona-Regeln als unzureichend. „Der ‚Basisschutz‘ ist
wirklich nur ein ‚Basisschutz‘ – und damit natürlich besser als gar
nichts“, sagt Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
„Weitergehende, sinnvolle Maßnahmen“ habe die Politik aber „erfolgreich
zerredet“. Es regiere das Prinzip Hoffnung bei den Regeln, die
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Bundesjustizminister
Marco Buschmann (FDP) am Mittwoch vorgestellt haben. (rtr)
## Lars Kaderali: Deutschland in sechster Coronawelle
Der Bioinformatiker Lars Kaderali aus Greifswald sieht Deutschland in einer
neuen Coronawelle. „Das liegt vor allem daran, dass der [2][Omikron-Subtyp
BA.2 noch infektiöser] ist als die ursprüngliche Variante“, sagte er der
Deutschen Presse-Agentur. Hinzu kämen die Lockerungen der Coronamaßnahmen.
„In Kombination führt das beides zu den steigenden Fallzahlen.“ Seit etwa
einer Woche meldet das Robert Koch-Institut (RKI) einen Anstieg der
bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz.
Die von der Bundesregierung angekündigten Lockerungen hält Kaderali,
Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung, dennoch für
vertretbar. „Bundesweit steigen die Coronazahlen zwar, die Situation in den
Krankenhäusern ist aber noch undramatisch“, sagte er. „Man sollte aber nur
vorsichtig lockern und nur mit der Option, wieder zurückzugehen, wenn man
merkt, dass das zu viel wird.“
Zum 20. März sollen nach einem Bund-Länder-Beschluss die meisten
Corona-Auflagen wegfallen, ein „Basisschutz“ soll aber bleiben. Am Mittwoch
hatten Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco
Buschmann (FDP) einen Entwurf für eine neue Rechtsgrundlage vorgestellt,
die etwa eine Maskenpflicht in Kliniken und Pflegeheimen sowie
Pflicht-Tests in Schulen weiter ermöglicht. Die Landesparlamente sollen
zudem weitergehende Auflagen für Regionen beschließen dürfen, wenn sie die
„konkrete Gefahr einer sich dynamisch ausbreitenden Infektionslage“
feststellen.
In Hinblick auf das weithin erwartete Abflachen der Infektionskurve im
Sommer sagte Kaderali: „Wahrscheinlich wird der saisonale Effekt nicht
ausreichen um die Inzidenz auf 0 runterzubringen.“ Die Annahme von
Gesundheitsminister Lauterbach, dass es auch in den Sommermonaten eine
Corona-Welle geben könnte, halte er für plausibel. Bereits die bisherigen
Öffnungen könnten dazu führen, dass „wir nochmal einen sehr, sehr starken
Anstieg sehen und dann auch mit hohen Inzidenzen in den Sommer reingehen
werden.“
Der Expertenrat der Bundesregierung hatte Mitte Dezember seine Arbeit
aufgenommen. Die Zusammensetzung des Gremiums ist breitgefächert und deckt
zum Beispiel die Bereiche Virologie, Kinder- und Jugendmedizin,
Medizinethik, Intensivmedizin und Bildungsforschung ab. (dpa)
## China meldet höchste Corona-Zahlen seit zwei Jahren
China hat die höchsten Infektionszahlen seit dem ersten Corona-Ausbruch in
der zentralchinesischen Metropole Wuhan gemeldet. Wie die staatliche
Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag berichtete, wurden am Mittwoch
landesweit 402 lokale Infektionen mit Symptomen entdeckt – fast doppelt so
viele wie am Vortag. Hinzu kamen 435 asymptomatische Infektionen sowie 277
aus dem Ausland importierte Fälle.
Nach der ersten großen Corona-Welle, die vor über zwei Jahren in Wuhan
ihren Ursprung hatte, konnte China das Virus mit strengen Maßnahmen schnell
unter Kontrolle bringen. Seitdem erlebte die zweitgrößte Volkswirtschaft
lediglich auf einzelne Regionen begrenzte Ausbrüche. Doch seit Omikron
Anfang Januar erstmals in der ostchinesischen Hafenmetropole Tianjin
entdeckt wurde, fürchten Gesundheitsexperten, dass die ansteckendere
Corona-Variante die chinesischen Schutzmaßnahmen an ihre Grenzen bringen
könnte.
Mit Peking und Shanghai wurden zuletzt auch in den zwei wichtigsten Städten
des Landes wieder einzelne Fälle entdeckt. Allein am Mittwoch wurden neue
Infektionen aus sieben Provinzen und Regionen gemeldet. Besonders schwer
war die nordostchinesische Provinz Jilin betroffen, wo es 165
symptomatische Infektionen gab. (dpa)
## United Airlines holt ungeimpfte Mitarbeiter aus Zwangsurlaub zurück
Die US-Fluggesellschaft United Airlines ermöglicht einem Zeitungsbericht
zufolge Mitarbeitern, die sich aus religiösen oder medizinischen Gründen
nicht gegen Corona impfen lassen, die Rückkehr an ihren Arbeitsplatz. Die
von der Impfplicht ausgenommen Beschäftigten können Ende des Monats aus dem
unbezahlten Urlaub oder aus den nicht kundennahen Positionen
zurückzukehren, schreibt das Wall Street Journal unter Berufung auf mit der
Angelegenheit vertraute Personen. United mit Sitz in Chicago war die erste
große Fluggesellschaft, die eine Impfpflicht vorgeschrieben hat. Rund 200
impfunwilligen Beschäftigten der 67.000 Angestellten wurde nach Angaben des
Unternehmens daraufhin gekündigt. Die ehemaligen Mitarbeiter werden laut
Bericht nicht wieder eingestellt – Neueinstellungen erfolgen nur noch mit
gültigem Impfnachweis. Die Airline lehnte eine Stellungsnahme ab. (rtr)
10 Mar 2022
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