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# taz.de -- Nahverkehr in der Coronakrise: ÖPNV hofft auf Frühjahr
> Noch immer meiden viele Kund:innen wegen der Pandemie Busse und Bahn.
> Verkehrsunternehmen wollen Fahrgäste mit neuen Tarifangeboten
> zurückholen.
Bild: Leere U-Bahnen, leere Kassen bei den Verkehrsbetrieben, hier in Berlin im…
Berlin taz | Die Verkehrsbranche erwartet eine wirtschaftliche Erholung des
Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ab Ende März. Dann werden die
Corona-Maßnahmen weitgehend eingestellt. Noch liegen die Fahrgastzahlen
nach Angaben des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zwischen 22
und 40 Prozent unter denen der Vor-Coronazeit aus dem Jahr 2019.
„Wir haben aber in den vergangenen zwei Jahren festgestellt, dass die
Nachfrage nach Ende der jeweiligen Infektionswelle wieder relativ schnell
auf 70 bis teilweise 90 Prozent des früheren Niveaus gestiegen ist“, sagte
VDV-Präsident Ingo Wortmann.
[1][Die Coronakrise] hat den Verkehrsunternehmen hart zugesetzt. Viele
Kund:innen mieden aus Angst vor einer Infektion Busse und Bahnen,
außerdem entfielen viele Fahranlässe etwa wegen der Homeoffice-Pflicht.
Gleichzeitig haben die Verkehrsbetriebe ihr Angebot weitgehend
aufrechterhalten. Der VDV geht von Einnahmeverlusten in Höhe von 4
Milliarden Euro für das Jahr 2021 aus. Ursprünglich hatten die Unternehmen
mit einem Minus von 3,6 Milliarden Euro gerechnet. Die steigenden
Infektionszahlen ab November trieben die Verluste nach oben.
Auch das Jahr 2022 bleibt schwierig. Die Branche rechnet mit einem
Einnahmeminus von 3,1 Milliarden Euro. Die wirtschaftliche Lage bleibe
angespannt, sagte Wortmann. „Aber wir haben nach aktueller Prognose die
Talsohle weitgehend durchschritten.“ Bis Ende 2022 will die Branche bei
etwa 85 Prozent der Fahrgastzahlen von 2019 liegen. „Dann fehlen allerdings
immer noch rund 15 Prozent der Kundinnen und Kunden, um das Niveau zu
erreichen, von dem aus wir eigentlich [2][jährlich deutlich wachsen
wollten]“, sagte Wortmann.
## Neue Angebote
Um die Fahrgäste auf Dauer zurückzugewinnen, arbeiten Verkehrsunternehmen
an neuen Angeboten. Einige testen etwa spezielle Homeoffice-Tickets, eine
neue Zwischenstufe zwischen Monatsticket und 4-Fahrtenkarte,
[3][Demand-Angeboten] oder Tarifmodelle auf Kilometerbasis. Dabei zahlen
Kund:innen pro Kilometer umso weniger, je weiter sie fahren.
Um die finanziellen Einbußen auszugleichen, haben Bund und Länder die
Branche in den vergangenen beiden Jahren mit Milliarden gestützt. Im
Koalitionsvertrag hat die Ampelregierung vereinbart, pandemiebedingte
Ausfälle im ÖPNV auszugleichen.
1 Mar 2022
## LINKS
[1] /Schwerpunkt-Coronavirus/!t5660746
[2] /Ruecklaeufige-Fahrgastzahlen-im-OePNV/!5779042
[3] /Gemeinschaftstaxis-im-Realitaetstest/!5828062
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
ÖPNV
Öffentlicher Nahverkehr
Pendlerpauschale
Nachhaltigkeit
Bundesrechnungshof
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