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# taz.de -- Corona in Berliner Gefängnissen: Omikron im Knast
> Rund 250 Häftlinge und ebenso viele Justizangestellte haben sich seit
> Beginn der Pandemie mit Corona infiziert.
Bild: Corona hat auch diese Mauern überwunden: Knast in Tegel
Berlin dpa | Seit Beginn der Pandemie haben sich in Berlins Gefängnissen
knapp 240 Häftlinge und gut 260 Bedienstete mit dem Coronavirus infiziert.
Das teilte die Senatsverwaltung für Justiz auf Anfrage am Freitag mit.
Aktuell gebe es zwei Fälle, in denen die Omikron-Variante festgestellt
worden sei. Betroffen sind nach Angaben von Antje Dieterich, Sprecherin der
Senatsjustizverwaltung, jeweils ein Gefangener und ein Beschäftigter.
Insgesamt seien aktuell 30 Häftlinge und 28 Bedienstete infiziert. „Es gibt
bislang keine [1][infrastrukturellen Probleme]“, sagte Dieterich.
Derzeit sitzen in den Berliner Haftanstalten nach Angaben der Verwaltung
rund 3.360 Menschen ein. Deren Alltag hat sich laut Justiz deutlich
verändert durch die coronabedingten Hygienevorschriften. Die Vorschriften
würden an die jeweiligen Infektionsschutzmaßnahmen des Landes angepasst,
hieß es. „Wird beispielsweise außerhalb des Vollzuges für Sport die
2G-Regelung eingeführt, gilt das auch innerhalb der
Justizvollzugsanstalten“, erklärte die Sprecherin.
Wie für alle öffentlichen Gebäude gelte derzeit überall die 3G-Regel
(geimpft, genesen, getestet). Bei Besuchen spiele der Impfstatus eine
Rolle: Bekommt ein ungeimpfter Insasse Besuch, gelten demnach strengere
Hygienemaßnahmen. „So tragen alle Beteiligten mindestens medizinische
Masken, dürfen sich nicht berühren und sind durch Plexiglasscheiben
getrennt“, so Dieterich.
Auch hinter Gittern wird geimpft: Laut Senatsjustizverwaltung ist die
Impfquote in den acht Berliner Gefängnissen jedoch sehr unterschiedlich und
variiert zwischen 40 und 70 Prozent bei den Häftlingen. Aktuelle Zahlen zu
den rund 3.000 Beschäftigten lagen zunächst nicht vor. Sie werden nach
Angaben der Sprecherin derzeit erneut erhoben.
## Umfangreiche Tests im Gefängnis
Bislang konnte die Pandemie aus Sicht der Justiz bewältigt werden. Dabei
habe insbesondere ein umfangreiches Testmanagement geholfen. Zudem werden
neue Gefangene bei der Aufnahme in den Vollzug präventiv isoliert, hieß es.
Dadurch sei es in einer Vielzahl von Fällen gelungen, Infizierungen
frühzeitig zu erkennen. Bei einer Neuinfektion gebe es strenge
Kontaktbeschränkungen. Sie seien mit der Omikron-Variante nochmals
verschärft worden.
In den beiden aktuellen Fällen in unterschiedlichen Einrichtungen gab es
nach Angaben der Verwaltung jedoch keine engen ungeschützten Kontakte.
Gleichwohl werde das Umfeld getestet.
8 Jan 2022
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Dirk Behrendt
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