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# taz.de -- Zukunft der ARD: Sachsen-Anhalt abschaffen
> CDU-Parlamentarier aus Sachsen-Anhalt fordern, dass „Das Erste“
> abgeschafft wird. Warum dreht die ARD den Spieß nicht einfach um?
Bild: Noch zeitgemäß? Die Ruine der Burg Giebichenstein in Sachsen-Anhalt
Medienpolitik in Deutschland hat ja immer wieder mal etwas von Realsatire.
Da will die CDU in [1][Sachsen-Anhalt also Das Erste der ARD einmotten].
Das Ganze sei natürlich ein Langzeitprojekt, hat die CDU-Medienpolitiker*in
Markus Kurze der Mitteldeutschen Zeitung gesagt. Da fällt es uns wie
Schuppen vor den Augen! Sie sind schon längst dabei, ihren perfiden Plan
umzusetzen.
„Anne Will“ zum Beispiel lief schon seit Wochen nicht mehr. Es gibt auch
keine neue Staffel „Babylon Berlin“. Alles schon von der CDU aus
Sachsen-Anhalt abgeschafft! Diverse „tagesschau“ Moderator*innen haben
auch was geahnt und wandern ab.
Und die CDU steckt bestimmt auch hinter dem Abgang von Jörg Pilawa, der
wieder bei Sat.1 anheuert. Oder?
## Ass im Ärmel
Und was macht die ARD? Ein Vorschlag wäre, wenn sie und ihre Gremien als
Reaktion einfach mal den Spieß umdrehen und dann steht lustig in der
Mitteldeutschen Zeitung:
(Magdeburg) Die ARD-Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) will das älteste
deutsche Bundesland abschaffen. „Sachsen Anhalt“, im Juli 1947 durch
Vereinigung des Freistaates Anhalt mit den preußischen Provinzen Magdeburg
und Halle-Merseburg entstanden, soll langfristig verschwinden. Die GVK
stellte sich am Montag hinter ein Reformmodell der ARD-Vorsitzenden,
rbb-Intendant*in Patricia Schlesinger. „Wir unterstützen den Vorschlag von
Intendantin Schlesinger, langfristig das Land ‚Sachsen-Anhalt‘ als
eigenständiges Bundesland abzuschaffen“, sagte eine GVK-Sprecher*n. Übrig
bleiben sollte allein die Bundesregierung und ihre Bundesämter auf dem
bislang sachsen-anhaltinischen Gebiet wie das Umweltbundesamt in Dessau.
Mit Blick darauf spricht die GVK von einem Konzept „Bundesregierung mit
regionalen Schwerpunkten“.
Die 1949 erstmals gestartete Bundesregierung würde durch diese Reform
aufgewertet. „Als nationaler Entscheider bliebe die Bundesregierung übrig“,
bestätigte die GVK. Die Abschaffung Sachsen-Anhalts sei eine langfristige
Vision, betonte das oberste Gremium der ARD. „Wir wissen, dass wir das
politisch derzeit nicht umsetzen können. Aber das ist unser Fernziel.“
Sachsen-Anhalt bzw. die Landes-CDU dort h[2][atten ja auch die
Rundfunkbeitragserhöhung zunächst unterschrieben und später vorübergehend
gestoppt.] Bis Karlsruhe dann entschied, dass das verfassungswidrig war.
„Ach, die CDU trumpft auf“, sagt die Mitbewohnerin. „Beide meinen, sie
haben ein Ass im Ärmel.“ Falls die ARD wirklich Ernst macht, entscheidet am
Ende bestimmt auch wieder das Bundesverfassungsgericht und sorgt dafür,
dass die Medienpolitik nicht zur Satire wird.
20 Jan 2022
## LINKS
[1] /CDU-Sachsen-Anhalt-und-Das-Erste/!5826173
[2] /Streit-ueber-Erhoehung-des-Rundfunkbeitrags/!5737020
## AUTOREN
Steffen Grimberg
## TAGS
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Kolumne Flimmern und Rauschen
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