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# taz.de -- Nach Treffen mit Habeck zu Windkraft: Söder gibt sich kompromissbe…
> Der Ausbau der Windkraft kommt bundesweit nur langsam voran. Immerhin
> soll in Bayern bald mehr passieren.
Bild: Antrittsbesuch von Robert Habeck in München bei Markus Söder am 20.01.2…
Berlin taz | Etappensieg für Robert Habeck: Bei seinem [1][Antrittsbesuch
in Bayern] hat der grüne Bundeswirtschaftsminister den bayerischen
CSU-Ministerpräsidenten Markus Söder zwar nicht überzeugen können, die
[2][umstrittene 10H-Abstandsregel für Windräder] abzuschaffen, er hat ihm
aber durchaus Zugeständnisse abgerungen: Im Anschluss an das Gespräch
kündigte Söder an, bis März einen Plan vorzulegen, wie der Windkraft-Ausbau
in Bayern wieder in Gang kommen kann.
An der Regel, dass der Abstand eines Windrads zum nächsten Wohnhaus
mindestens das 10-Fache seiner Höhe betragen muss, will Bayern
grundsätzlich festhalten. „Aber wir werden über Ausnahmen reden“, kündig…
Söder an. Er habe „zur Kenntnis genommen, dass aus Sicht des Bundes wichtig
ist, dass alle mehr beim Wind machen“.
Habeck reagierte freundlich auf diese Ankündigung, machte aber zugleich
deutlich, dass er substanzielle Veränderungen erwartet. Dabei ist der
Bundesminister in einer komfortablen Verhandlungssituation, denn der Bund
könnte das Recht der Länder, Abstandsregeln zu erlassen, durch eine
einfache Änderung im Bundesbaugesetzes auch komplett streichen. Das deutete
Habeck in der Pressekonferenz nur an.
„Die rechtlichen Möglichkeiten haben Sie angesprochen, aber ich wäre froh,
wenn wir es anders machen könnten“, sagte er auf eine entsprechende Frage.
Er setze zunächst darauf, dass sich Bayern auf einen „konstruktiven Pfad“
begebe. Es dürfe nicht sein, „dass die größten Verhinderer den größten
politischen Benefit bekommen“.
## Nahezu komplett ausgebremst
Die 10H-Abstandsregel gilt als Hauptgrund dafür, dass [3][in Bayern in den
letzten Jahren kaum noch neue Windräder errichtet wurden]. Dieser Trend
bestätigte sich auch in den Zahlen für das Jahr 2021, den das
Beratungsunternehmen Deutsche Windguard am Donnerstag präsentierte.
Insgesamt wurden demnach im vergangenen Jahr in Deutschland 484 neue
Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.925 Megawatt in Betrieb
genommen; nur rund 1 Prozent der Leistung entfiel dabei auf das
flächenmäßig größte Bundesland Bayern. Nur in Sachsen, im Saarland und in
den Stadtstaaten war die Zahl noch geringer.
Insgesamt entwickeln sich die Zahlen nach oben, allerdings auf niedrigem
Niveau: Mit knapp 2 Gigawatt lag der Ausbau 30 Prozent höher als im Vorjahr
und doppelt so hoch wie vor zwei Jahren, aber immer noch kaum halb so hoch
wie von 2014 bis 2017. In den nächsten Jahren muss sich dieser Wert
verfünffachen, um das deutsche Klimaziel zu erreichen: Ab 2027 soll er bei
10 Gigawatt liegen; das entspricht rund 2.000 neuen Windrädern pro Jahr.
20 Jan 2022
## LINKS
[1] /Streit-um-Abstandsregel-fuer-Windraeder/!5826086
[2] /Klage-gegen-Abstandsregel-fuer-Windraeder/!5798225
[3] /Die-Energiewende-voranbringen/!5825786
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Robert Habeck
Bayern
GNS
Friedrich Merz
Bündnis 90/Die Grünen
Schwerpunkt Klimawandel
Wasserstoff
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