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# taz.de -- Demonstration gegen rechte Schwurbler: Geduld am Ende
> Das „Hamburger Bündnis gegen Rechts“ will den rechten
> Querdenker*innen nicht länger die Straße überlassen und ruft auf zu
> einer Gegendemo.
Bild: Radikalisierung von rechts: Demonstrantin in der Hamburger Innenstadt am …
Nun sei die Geduld am Ende: Am kommenden Samstag soll nach Ansicht des
„Hamburger Bündnisses gegen Rechts“ (HBgR) in der Hansestadt nicht erneut
die Querdenken- und Corona-Leugnungsbewegung auf den Straßen dominieren.
Das Bündnis ruft deshalb zu einer [1][Demonstration „gegen
Verschwörungsideologien und für Solidarität“] auf. Den Aufruf des
Bündnisses unterstützen über 80 Organisationen – von Fridays for Future
über Gewerkschaften und Sozialverbände bis hin zur Grünen Jugend.
„Wir richten uns gegen die wöchentlichen Aufmärsche, die von
Reichsbürger:innen und Verschwörungsideolog:innen organisiert
werden“, sagt Kim Uhrig vom HBgR. Denn: „Neonazis und extrem Rechte sind
[2][ein fester Bestandteil der Aufmärsche.“]
Bei den [3][stetig wachsenden Demonstrationen in der Hansestadt] würden
„wissentlich nicht nur irreführende und unwissenschaftliche Behauptungen“
verbreitet, sondern auch „antisemitische Verschwörungserzählungen“. Es
werde mit „unmöglichen Vergleichen der Nationalsozialismus relativiert“.
Das bürgerliche Erscheinungsbild sieht das Bündnis bei den selbsternannten
Schützer:innen der Grundrechte mehr und mehr verblassen. Die rechten
Parolen gegen Medien und gegen eine offene Gesellschaft würden von vielen
Demoteilnehmer:innen mit angestimmt. Und damit treiben nach Uhrigs
Ansicht die Demos die Radikalisierung voran. Dabei würden in Hamburg die
Übergriffe auf Busfahrer:innen, Supermarkt-Angestellte oder
Mitarbeiter:innen von Testzentren und Journalist:innen offenbaren,
dass die Radikalisierung längst die Schwelle zur Gewalt überschritten hat.
Im Norden ist „Hamburg die ‚Hauptstadt der Bewegung‘“ geworden, sagt Fe…
Krebs vom HBgR. Gelingen konnte das auch durch die „nachsichtige Politik
der Verantwortlichen“. Er führt an, dass die Sicherheitsbehörden den
Protest als „durchweg ‚bürgerlich‘ charakterisierten“.
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern hatte es in Hamburg bis Mitte
Dezember keine Maskenpflicht bei Versammlungen geben, und jetzt würde ihre
Durchsetzung eher nachlässig gehandhabt. „Wenn dann noch der Bürgermeister
und Arzt Peter Tschentscher zu Weihnachten öffentlich Verständnis für
Impfgegner-Demos äußert, so befördert dies, gewollt oder nicht, die
Aufmärsche“, sagt Krebs.
Wer die Null-Toleranz-Strategie der Polizei bei linken Demonstrationen
erlebte, wundert sich auch über die hohe Toleranz bei Protesten gegen die
staatliche Pandemie-Maßnahmen. Die Proteste, bei denen der Verzicht auf
Masken und die Nichteinhaltung von Mindestabständen identitätsstiftend
sind, seien letztlich „Superspreader-Events“, sagt Christiane Schneider.
Die frühere Bürgerschaftsabgeordnete der Linkspartei hat die
Gegendemonstration angemeldet hat. Man wolle damit auch „eine
Coronapolitik, die nichts gegen die pandemiebedingte Verschärfung der
sozialen Spaltung unternimmt“ kritisieren.
13 Jan 2022
## LINKS
[1] https://www.keine-stimme-den-nazis.org/
[2] /Proteste-gegen-Corona-Massnahmen/!5825257
[3] /Impfgegner-Demo/!5827007
## AUTOREN
Andreas Speit
## TAGS
Rechtsextremismus
Hamburg
"Querdenken"-Bewegung
Verschwörungsmythen und Corona
Schwerpunkt Demos gegen rechts
Hamburg
Kolumne Der rechte Rand
Demonstration
Lesestück Recherche und Reportage
Demo
Schwerpunkt Coronavirus
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