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# taz.de -- FDP vor dem Start der Ampel-Koalition: Die Auferstandene
> Sie war tot geglaubt, doch dann schafft es die FDP acht Jahre nach dem
> Absturz wieder in die Regierung. Hat sie aus der Vergangenheit gelernt?
Bild: Laura Staudacher ist ein junges Gesicht der FDP
Wenig lässt sich an seiner Mimik ablesen. [1][Christian Lindner] sieht aus
wie immer, dunkler Anzug, blaue Krawatte, ruhige Hände. Etwas gestelzt sagt
er: „Ich sage offen, dass meine Richtung auch die einer Impfpflicht ist.“
Er habe auf eine höhere Impfquote gehofft. So aber kämen wir „immer wieder
in die Situation, in der Freiheiten für alle eingeschränkt werden müssen“.
Die Impfpflicht, schlussfolgert er, sei ein „scharfes Schwert, aber ich
glaube, es ist verhältnismäßig.“
Es ist eine 180-Grad-Wende im Turbogang, die der Chef der selbst ernannten
Freiheitspartei im Interview mit Bild Live am vergangenen Donnerstag da
hinlegt. Hinter ihm hängt ein Plakat mit der provokativen Frage: „Was ist
Ihnen die Freiheit noch wert, Herr Lindner?“ Zwar haben auch SPD, Union und
Grüne anfangs unisono eine [2][Impfpflicht] ausgeschlossen und dann ihre
Meinung geändert. Aber für das Selbstverständnis der FDP ist der Schritt
ganz besonders weit.
Keine andere Partei redet öfter und lieber über Freiheit als die Freien
Demokraten. Es ist noch gar nicht so lange her, da träumten die Liberalen
vom Freedom Day und dem Ende aller Coronamaßnahmen – das war kurz bevor die
Intensivstationen so vollliefen, dass Patient:innen in andere
Krankenhäuser verlegt werden mussten.
Die Pandemiepolitik ist für die Freien Demokraten die erste Bewährungsprobe
in der Ampelkoalition, noch bevor die überhaupt installiert ist: Sie muss
jetzt von der Oppositionsrhetorik in einen verantwortungsvollen
Regierungsmodus finden. Auch wenn das einen Preis hat: Ein Wendehals sei
er, eine Umfallerpartei sei die FDP, twittern bereits enttäuschte
Anhänger:innen.
## Von der Realität eingeholt
Im Wahlkampf konnte sich die FDP noch erfolgreich als Bürgerrechtspartei
profilieren. Sie fragte nach der Verhältnismäßigkeit von
Grundrechtseinschränkungen, forderte die Reparlamentarisierung, wollte so
wenig Einschränkungen wie möglich. Jetzt wird die Partei von der
Wirklichkeit eingeholt. Bedenkenträgerei funktioniert nicht in nahender
Regierungsverantwortung. Erschwerend hinzu kommt: Die Beschwerde der FDP
gegen die Bundesnotbremse scheiterte letzte Woche vor dem
Bundesverfassungsgericht.
Der Partei bleibt so nichts anderes übrig, als ihren Coronakurs
realitätstauglich zu machen. Es scheint, als hätte sie das auch verstanden.
„Konsequenter Gesundheitsschutz bei größtmöglicher gesellschaftlicher
Freiheit bedeutet in einer schwierigen Lage eben auch einschränkende
Maßnahmen, die wir mit beschließen müssen“, sagte FDP-Fraktionsvize
Alexander Graf Lambsdorff kürzlich. Dann zitierte er Wolfgang Schäuble mit
den Worten: „Regieren ist ein Rendezvous mit der Realität.“
Aber die Liberalen lassen sich von dieser neuen Realität nicht so schnell
aus der Ruhe bringen. Von der Pandemie einmal abgesehen – es läuft ziemlich
gut für sie.
Bei der Bundestagswahl profitierte sie vom Chaos der Union, holte 11,5
Prozent und schnitt am besten bei den Erstwähler:innen ab. Christian
Lindner wird als künftiger Finanzminister neben Kanzler Olaf Scholz der
zweitmächtigste Mann im Land sein. Die roten Linien der FDP, kein
Aufweichen der Schuldenbremse und keine Steuererhöhungen, sind schon
gezogen. Der Koalitionsvertrag steht, und die FDP wird drei weitere
Ministerien besetzen: Bildung, Verkehr und Justiz. Die Partei will
Verantwortung übernehmen. Die Frage ist nur: Kann sie das, ohne sich zu
verlieren?
[3][Florian Toncar], 42, ein großer Mann mit akkurat gelegtem
Seitenscheitel, ist zuversichtlich, auch was die Pandemiepolitik angeht.
„Unsere Rolle war immer konstruktiv“, sagt der FDP-Bundestagsabgeordnete
aus Böblingen in seinem Berliner Büro. „Wir wollen Coronamaßnahmen ja nicht
verhindern, sondern darauf achten, dass sie verhältnismäßig sind, dass sie
in sich logisch sind und funktionieren.“ Selbstverständlich müsse man jetzt
anders mit der Pandemie umgehen als im Sommer. Eine einrichtungsbezogene
Impfpflicht befürwortet er. Bei allem, was darüber hinausgeht, ist er „noch
in der Meinungsbildung.“
## Toncars Aufstieg in die Regierung
Florian Toncar hat anstrengende Wochen hinter sich. Wahlkampf,
Bundestagswahl, Sondierungen und Koalitionsverhandlungen bis in die Nacht
hinein. Dafür sieht er ziemlich gelassen aus. Vielleicht ist es auch
Vorfreude. Toncar, finanzpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, wird als
parlamentarischer Staatssekretär Christian Lindner ins Finanzministerium
folgen. „Schwaben verstehen sich besonders auf den sparsamen und sorgsamen
Umgang mit Geld“, twitterte Toncar gleich nach der Verkündung.
Der Jurist saß bei den Koalitionsverhandlungen in der Gruppe Finanzen. Also
dort, wo es vermutlich am meisten geruckelt hat. Schließlich gehen die
Vorstellungen der drei Partner gerade im finanzpolitischen Bereich weit
auseinander. Zum Beispiel: Toncar gehört mit zu den Klägern gegen den
Solidaritätszuschlag, während SPD und Grüne die Abschaffung des Solis als
Steuergeschenk für Superreiche werten. Im Koalitionsvertrag kommt der Soli
nun gar nicht vor – die Entscheidung aus Karlsruhe steht aus.
„Auch wenn es wirklich frappierende Meinungsunterschiede in der Sache gab,
war der Ton immer konstruktiv“, erzählt er. Man habe gemerkt, „dass alle
gemeinsam gestalten wollen“. „Gerade beim Thema Finanzen ist man sowieso
sehr schnell bei den Zahlen und Fakten, weniger bei Ideologien und
Träumereien.“ Es seien doch einige überrascht über „die eine oder andere
politische Bekanntschaft“. Die Einschätzung, dass die FDP sich besonders
stark durchgesetzt habe, teilt er nicht. „Natürlich hat die Partei, die die
weiteste Distanz zu den anderen Parteien zurücklegen muss, vielleicht ein
paar rote Linien mehr definiert. Dass es kein Tempolimit gibt und keine
Steuererhöhungen, konnte die FDP durchsetzten“, sagt er. Aber er müsse in
seinem Wahlkreis „jetzt auch erklären, dass ein politisch festgelegter
Mindestlohn vertretbar ist und dass wir dafür andere Erfolge haben“.
## Junge Frau für mehr Bildung
[4][Laura Staudacher] läuft, in einen beigen Mantel gehüllt, zügig am
Berliner Reichstagsufer entlang, So viel Zeit wie die Spree, die
gelegentlich auch mal rückwärts fließt, hat sie nicht. Schließlich will
Staudacher, dass der Status quo überwunden wird. Ihr Herzensthema:
Bildungspolitik. Staudacher setzt darauf, dass die FDP in der Pandemie die
Interessen der jungen Leute im Blick behält. Bis vor Kurzem war die
23-Jährige aus der Lausitz stellvertretende Bundesvorsitzende bei den
Jungen Liberalen, der Jugendorganisation der FDP.
„Viele junge Menschen haben in der Pandemie das Gefühl gehabt, dass sie
vergessen wurden“, sagt sie, „und ich würde sagen, das entspricht auch der
Realität.“ Vieles sei einfach nicht nachvollziehbar. „Zuerst wurden die
Schulen zugemacht, weil es so leicht zu organisieren war“, kritisiert sie,
„Und zum Schuljahresbeginn im September saßen Schülerinnen und Schüler
wieder mit Maske im Unterricht, während man in Clubs wieder dicht an dicht
tanzen durfte.“
Staudacher hat für die FDP bereits zweimal für den Bundestag kandidiert,
2017 und 2021. Das hat zwar beide Male nicht geklappt. Das
Regierungsviertel ist trotzdem ihr neuer Arbeitsplatz. Sie unterstützt den
FDP-Bundestagsabgeordneten [5][Jens Brandenburg], der Staatssekretär im
Bildungsministerium wird, als wissenschaftliche Mitarbeiterin für
Hochschulpolitik. Ihr eigenes Studium, Deutsch und Politik auf Lehramt,
liegt noch nicht lange zurück. Das Erste Staatsexamen hat sie im
vergangenen Jahr abgeschlossen.
Für viele Studierende sei überhaupt nicht klar, wann es wirklich mit
Präsenz weitergeht, es fehle „auch nach so langer Zeit eine Perspektive“.
Auch das Thema Studienfinanzierung sei noch dringlicher geworden. „Viele
Nebenjobs sind während der Lockdowns weggefallen und das Bafög erreicht
schon lange nicht mehr die Mittelschicht“, kritisiert sie. Die FDP habe
früh eine „Öffnung des Bafög-Volldarlehens gefordert und eine grundlegende
Bafög-Reform – das sind alles Themen, die junge Menschen ganz besonders
betreffen.“
Einer allgemeinen Impfpflicht steht sie skeptisch gegenüber, macht aber
einen anderen Vorschlag: „Bevor wir eine harte Impfpflicht durchsetzen,
fände ich es gut, ein Opt-out-Modell bei der Corona-Impfung einzuführen.
Eine Impfung bliebe weiterhin freiwillig, doch wer sich dagegen
entscheidet, einen angebotenen Impftermin wahrzunehmen, soll dies
ausdrücklich erklären müssen.“
Es wird spannend, wie sich die FDP bei einer möglichen Abstimmung über eine
Impfpflicht verhält, auch wenn der Fraktionszwang dann aufgehoben sein
soll. Der Erfolg der Ampelkoalition hängt davon ab, ob die FDP ihre Rolle
findet in diesem ungewöhnlichen Dreierbündnis. SPD und Grüne müssen Brücken
bauen, über die auch die Liberalen gehen können. Es ist schließlich fast
vierzig Jahre her, als die letzte sozialliberale Koalition mit der SPD
unter Kanzler Helmut Schmidt 1982 zerbrach.
Toncar, der bereits von 2005 bis 2013 im Bundestag saß, hat die FDP durch
die Höhen und Tiefen der vergangenen Jahre begleitet: Er war dabei, als
Guido Westerwelle 2009 das beste Ergebnis der Parteigeschichte holte und
2013, als die schwarz-gelbe Koalition im [6][Desaster] endete: Die FDP
verpasste erstmals in ihrer Geschichte den Einzug in den Bundestag. „2013
war politisch der schwerste Moment für uns alle und auch der prägendste für
die FDP“, sagt Toncar. „Heute kann man die Partei nicht verstehen, ohne
diese Erfahrung mitzudenken.“
Die Vehemenz, mit der Christian Lindner auf dem Finanzministerium beharrte,
lässt sich nur aus dieser Erfahrung heraus erklären. Von vielen Liberalen
wird es im Rückblick als Fehler betrachtet, dass Guido Westerwelle 2009
lieber das prestigeträchtige Außenministerium beanspruchte, anstatt das
Finanzministerium, mit dem sie mehr Gestaltungsmacht gehabt hätten – zumal
Westerwelle mit ziemlich großmäuligen Steuersenkungsversprechen den
Wahlkampf gewonnen hatte. Heraus kam nur die als Klientelpolitik
verschriene Mövenpick-Steuer für Hoteliers.
„Wir haben die Latte damals so hoch gehängt, dass wir sie selbst dann nicht
hätten nehmen können, wenn wir die absolute Mehrheit gehabt hätten“, sagt
Florian Toncar. 2021 sieht das anders aus. Die roten Linien der FDP sind
aus Sicht der Liberalen eher bescheiden: Keine Steuererhöhungen statt
Steuersenkungsmantra. Auch wenn eine Steuerreform nach wie vor richtig sei,
„wichtig ist unseren Wählern vor allem, dass die öffentlichen Finanzen
solide bleiben, dass wir nicht eine exzessive Verschuldung fahren und dass
vor allem in Europa der Währungsraum stabil aufgestellt bleibt“, sagt
Toncar. „Dafür wurde die FDP gewählt, und deshalb ist es auch ein Erfolg,
dass wir den Finanzminister stellen.“ Es ist nicht die einzige Lehre, die
die Liberalen aus 2013 gezogen haben.
Die FDP, erklärt Toncar, habe die Union damals 2009 völlig falsch
eingeschätzt. „Der Grundfehler war zu glauben, dass man jetzt eine
schwarz-gelbe Mehrheit hat und damit ein schwarz-gelbes Programm umsetzen
kann. 2005, als die CDU von den Leipziger Beschlüssen her kam, wäre das
vielleicht gegangen, 2009 aber eben nicht mehr.“ Merkel habe die Union in
Richtung Sozialdemokratie bewegt. Und: Sie habe keine Erfolge für die FDP
gewollt, das ist von FDPler:innen oft zu hören. Für Außenstehende wirkte
die FDP in der Regierung wie ein zutiefst zerstrittener Haufen mit dem
Gebaren einer Oppositionspartei.
„Die Union hat uns 2009 bis 2013 auch deshalb kaputt regieren können, weil
die FDP keine Alternative hatte“, sagt Toncar. Der Kurs der Unabhängigkeit
habe sich nun ausgezahlt. „Wir hatten 2009 und 2013 eine Koalitionsaussage,
2017 und 2021 nicht. Das ist ein Fortschritt. Je mehr Alternativen man im
Parteienspektrum hat, umso besser verhandelt man nachher auch.“
## Die FDP hat jetzt mehr als nur eine Option
So gesehen, ist die Ampel im Bund ein echter Befreiungsschlag für die FDP.
Denn während SPD, Grüne und Union sich bei der Wahl der Koalitionspartner
recht flexibel zeigen, war die FDP bis auf die sozialliberale Koalition von
1969 bis 1982 einseitig auf die Union festgelegt.
Christian Lindner hat das nun geschickt gemacht. Im Wahlkampf fehlte ihm
„die Fantasie“ für ein Ampelbündnis, um die FDP-Getreuen nicht unnötig zu
vergraulen. Die Fantasie kam dann nach der Wahl aber schneller als gedacht.
Inklusive Selfie mit den Grünen.
Auch Laura Staudacher kann sich an 2013 erinnern. Da war sie gerade einmal
15 Jahre alt, es war das Jahr, als sie Schülersprecherin geworden und sich
für überdachte Fahrradstellplätze engagierte. Zusammen mit ihren Eltern hat
sie das Ergebnis der Bundestagswahl „vor dem heimischen Fernseher“
verfolgt, erzählt sie, „Ich war schon sehr enttäuscht, dass die FDP
rausgeflogen ist.“
Wütend war sie auf ihre Eltern, die die FDP nicht gewählt hatten, sie
selbst „durfte ja nicht“. Mit 16 stand für sie deswegen fest: Sie wird
Mitglied der FDP, in der bittersten Zeit der Liberalen. Es war „eher eine
wertebasierte Bauchentscheidung“, erzählt Staudacher. „Freiheit,
Selbstbestimmung und der Leistungsgedanke“ waren ihr wichtig. „Wer sich
anstrengt, soll belohnt werden“ – das sieht sie heute immer noch so.
Auch wenn sie als junge Frau mit ostdeutschem Background eher eine
Ausnahmeerscheinung bei den Freien Demokraten ist, mit Quotenpolitik kann
sie nichts anfangen. Im Juni 2020 legte sie mit einem Parteifreund
Verfassungsbeschwerde gegen das brandenburgische Paritätsgesetz ein.
Dass insbesondere Grüne und FDP bei jungen Menschen punkten konnten,
überrascht sie nicht. Beide würden „sehr zukunftsgerichtete Politik machen
– mit unterschiedlichen Konzepten“. Die Jugend lege wert „auf ökologisch…
aber eben auch auf ökonomische Nachhaltigkeit“. Junge Menschen seien nicht
nur Generation Fridays für Future, sondern auch Generation Trade Republic.
Es war wohl ein weit verbreiteter Trugschluss, das die Jugend vor allem
grün tickt. Die Generation Trade Republic war offenbar nicht auf der Straße
unterwegs, sondern verfolgte Aktienkurse auf dem Smartphone.
Aber tiefe Gräben sieht Staudacher nicht. Klimaschutz, Digitalisierung,
Bildungschancen, diese Themen seien der Jugend wichtig. „Ich nehme in
Gesprächen wahr, dass für viele junge Menschen beide Parteien, FDP und
Grüne, in Frage kommen.“ Für sie selbst gelte das aber nicht. Sie möge die
„dystopische Zukunftssicht“ der Grünen nicht, deren „Verbotspolitik und
Fortschrittsfeindlichkeit“.
## Reichtum ist kein Makel
Und es gäbe einen weiteren Unterschied. „Für uns ist Reichtum kein Makel“,
sagt sie, die einen Gürtel von Dolce & Gabbana trägt. Die FDP als
Reichenpartei abzustempeln, ist ihr zu plump. „Uns ist wichtig, dass jeder
genug hat. Und wenn jemand durch Fleiß, harte Arbeit, auch vielleicht ein
bisschen Glück im Leben, sich ein Vermögen erarbeiten kann, dann ist für
uns das völlig okay“, erklärt sie. Es sei nur wichtig, dass alle „beste
Startchancen“ bekommen. „Wir müssen das Aufstiegsversprechen erneuern“, …
sagt auch Christian Lindner immer wieder.
Der Erfolg der FDP ist ohne den Parteichef kaum denkbar. Es war Lindner,
der 2013 einen liberalen Scherbenhaufen übernahm und ihn bis zur nächsten
Bundestagswahl mühsam zusammenflickte: Mit neuen Farben, neuem Leitbild und
mehr Themen. Nach dem Abbruch der Jamaika-Verhandlungen vier Jahre später
schaffte er es erneut, die Liberalen auf Kurs zu bringen.
Nun ist die Zukunft der FDP an den Erfolg der Ampel gebunden – und viel
wird am Finanzministerium hängen. Wird Lindner mit seiner Haushaltspolitik
blockieren oder ermöglichen? Angesichts der Rekordverschuldung keine
leichte Aufgabe. „Es ist eines der anspruchsvollsten Ämter – aber davor
haben wir keine Scheu“, sagt Toncar. Er schaut recht optimistisch in die
Zukunft. „Das Jahr 2022 sollte nach der aktuell gültigen Steuerschätzung
ein Jahr der Erholung werden, mit langsam wiederkehrender wirtschaftlicher
Belebung und steigenden Staatseinnahmen – aber die Pandemie ist ein
Unsicherheitsfaktor. Wir müssen offen bleiben und flexibel reagieren
können.“
5 Dec 2021
## LINKS
[1] /FDP-Chef-Lindner-ueber-Klimapolitik/!5797246
[2] /Corona-Massnahmen-in-Deutschland/!5819640
[3] https://www.toncar.de/
[4] https://laura-staudacher.de/
[5] https://www.jens-brandenburg.de/
[6] /Bittere-Wahlniederlage/!5058560
## AUTOREN
Jasmin Kalarickal
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