| # taz.de -- Präsidentschaftswahlen in Frankreich: Der Hassprediger von Paris | |
| > Éric Zemmour verlangt, muslimische Vornamen zu verbieten, Einwanderung zu | |
| > stoppen und Kopftücher zu bannen. Tausende Anhänger hängen an seinen | |
| > Lippen. | |
| Bild: Zemmour inmitten seiner Gefolgschaft | |
| Draußen regnet es in Strömen, drinnen stehen ausnahmsweise einmal Männer | |
| vor der Toilette Schlange. In der ausgedehnten Messehalle der Pariser | |
| Vorstadt Villepinte ist dagegen beim gegenüberliegenden WC der Damen nicht | |
| viel los. Eine kleine statistische Beobachtung, die die Klientel von Éric | |
| Zemmour widerspiegelt. Dessen Anhänger sind in der Mehrheit männliche | |
| Franzosen, allermeist weiß, viele über fünfzig. Sie verehren den ehemaligen | |
| Journalisten, der einst als Werbetexter begann und bis vor Kurzem noch für | |
| die konservative Tageszeitung [1][Le Figaro] schrieb. Zemmour will nicht | |
| weniger als „Frankreich vor den Barbaren retten“ und hat sich jetzt zu | |
| einem der Präsidentschaftskandidaten für die Wahlen im April nächsten | |
| Jahres erklärt. | |
| Zemmour scheint mit seiner von ihm gegründeten Partei „Reconquête!“ – zu | |
| Deutsch „Rückeroberung“ – derzeit keine reelle Chance zu haben, in die | |
| entscheidende zweite Wahlrunde zu gelangen. Trotzdem hat er es innerhalb | |
| nur eines Vierteljahres geschafft, die politischen Auseinandersetzungen in | |
| Frankreich nachhaltig zu brutalisieren. „Mein Engagement ist total, und | |
| deshalb komme ich auch gern brutal rüber“, tönt er in seiner fast | |
| einstündigen Rede am vergangenen Sonntag vor Tausenden seiner Anhänger. | |
| Vor der zugigen Riesenhalle in Villepinte läuft eine überschaubare Gruppe | |
| von jungen Gegendemonstrant:innen auf, auch die Antifa ist dabei. Sie | |
| wird ebenso wie ein Trupp faschistischer Identitärer, einige gewandet in | |
| Flaggen der Stadt Paris, von der Polizei knüppelhart auseinandergetrieben. | |
| Eine Protestdemonstration gegen Zemmour mit rund 2.000 Menschen im nahen | |
| Paris bleibt derweil weitgehend friedlich. | |
| Villepinte, der Show-Platz des Kandidaten, liegt nah an Drancy, einer | |
| ehemaligen Arbeitergegend, in der Zemmour während der sechziger Jahre | |
| aufwuchs. In einer Zeit, die dem heute 63-Jährigen „als das wahre, das gute | |
| Frankreich“, in Erinnerung geblieben ist, eine Zeit, in die er das jetzige | |
| „Land am Abgrund“ wieder zurückführen will. „Und dazu brauche ich euch, | |
| Landsleute – ich brauche euch für diese immense Schlacht!“ | |
| ## Der einzige Bewahrer der „Grande Nation“ | |
| Der schmächtig wirkende Zemmour, schlichter mittelblauer Anzug und | |
| mittlerweile stets mit Krawatte, sieht sich mit oft gewalttätigen Worten | |
| als der einzige Bewahrer der „Grande Nation“. Und das nicht erst seit | |
| gestern. Zumindest hier in der Messehalle, und überwiegend vor Menschen | |
| ohne Maske, gibt es dafür mehr als nur Applaus. | |
| Hinter dem Rednerpult jubelt eine Truppe von „Genération Zemmour“, der | |
| Jugendorganisation seiner Bewegung. Dahinter wird in Blau-Weiß-Rot der | |
| Slogan „Impossible n’est pas français“ gezeigt – im Sinne von „Nicht… | |
| unmöglich in Frankreich“; außerdem spielt das Motto mit dem französischen | |
| und englischen Wort „impossible“. Humorfaktor: null. Coronafaktor: extrem | |
| hoch. Der Massenauflauf gerät außer Kontrolle, als der Kandidat einzieht. | |
| Erstaunlicherweise sind pandemische Maßnahmen bei Parteiveranstaltungen in | |
| Frankreich gesetzlich nicht verpflichtend. Die Menge johlt fanatisch, | |
| Frankreichfahnen, erwartbar keine Europas, werden ohne Unterlass | |
| geschwenkt. | |
| Zweimal ist Zemmour schon vor Gericht wegen Anstachelung zu rassistischer | |
| Hetze rechtskräftig verurteilt worden. Kürzlich stand er erneut vor dem | |
| Kadi. In seiner vom Privatsender [2][CNews] eigens für ihn kreierten | |
| Talkshow „Face à l’Info“ hatte er erklärt: „Unbegleitete Minderjähri… | |
| haben nichts bei uns zu suchen, sie sind Diebe, sie sind Mörder, sie sind | |
| Vergewaltiger, das ist alles, was sie sind. Wir müssen sie ausweisen.“ | |
| Trotzdem bezeichnen die meisten französischen Konservativen Zemmour nicht | |
| als Rassisten. Ein harter Kern von ihnen, „meist ultrakatholisch und | |
| bürgerlich im Sinne von reaktionär“, fühle sich von seiner Wortwahl | |
| „rehabilitiert“, sagt Françoise Fressoz am Telefon. Die Politikchefin der | |
| Tageszeitung [3][Le Monde] verfolgt seit Jahrzehnten französische | |
| Wahlkämpfe. | |
| Die konservative Partei Les Républicains fänden ältere stramme Rechtswähler | |
| „zu weich, zu sehr in der Linie von Jacques Chirac und späteren | |
| Gefolgsleuten“, sagt sie. Allerdings glaubt Fressoz, dass Zemmour durch | |
| permanente ausgrenzende Attacken im Wahlkampf Teile seiner Klientel dann | |
| doch noch abstoßen werde. Grund: Sein Image des gebildeten Dandys führe er | |
| so selbst „ad absurdum“. | |
| Jedoch verfolgen nicht wenige Geschäftsleute neben einigen ursprünglich | |
| links geprägten Intellektuellen derzeit mit Wohlwollen die Kampagne des | |
| neuen Rechtsaußenstürmers Zemmour. Der Essayist [4][Hakim El Karoui] warf | |
| kürzlich Teilen der französischen Bourgeoisie vor: „Niemand aus ihr | |
| entrüstet sich, dass man so nicht von Migranten und Muslimen sprechen kann. | |
| Die machen ein Viertel der französischen Bevölkerung aus.“ Zum guten Ton | |
| gehöre für diese Großbürger die Empathielosigkeit. | |
| Einer der wenigen Konservativen, die sich öffentlich gegen Zemmour stellen, | |
| ist der Schwiegersohn des 2019 verstorbenen Jaques Chirac, Frédéric | |
| Salat-Baroux. „Zemmours Antwort ist einfach: 'Der Migrant, der Moslem ist | |
| schuld an allen Problemen’“, sagt er. Diese Haltung habe faschistische | |
| Züge. | |
| Zemmour kontert in der Messehalle Villepinte: „Ich ein Faschist? Ich, der | |
| Sohn jüdischer Berber?“ Zemmours Eltern waren 1952 aus dem damals | |
| französischen Algerien nach Paris gekommen. | |
| Zemmour spricht noch, da streifen plötzlich Aktivistin:innen von | |
| „[5][SOS Racisme]“ T-Shirts mit dem Slogan „Stoppt Rassismus“ über. | |
| Zemmours Anhänger beginnen mit Stühlen auf die Protestierenden zu werfen. | |
| Es setzt Prügel, eine linke Aktivistin blutet. | |
| Xavier Dubois ist extra aus der Dordogne angereist, um Éric Zemmour in der | |
| Pariser Vorstadt zuzuhören. Der EDV-Spezialist im makellosem Tweetsakko | |
| findet die Brutalität während des Events „irgendwie normal“. Der | |
| Endfünfziger erklärt, dass er in seiner Jugend „sehr für Europa war“, si… | |
| die heutigen Zeiten „als hart an – und das verlangt harte Antworten. So ist | |
| das.“ | |
| Teilt er die Untergangsdiagnose von Zemmour, sein Gerede vom „grand | |
| remplacement“, der „großen Umvolkung“, nach der die christlichen weißen | |
| Franzosen durch muslimische Einwanderer aus Nordafrika „ersetzt“ werden? | |
| „Absolut, Madame.“ | |
| „Zemmour sagt einfach die Wahrheit, er schildert die Realität, so wie sie | |
| ist“, lobt die 20-Jährige Geschichtsstudentin Victoire, die Wurzeln in | |
| Benin hat, aber, wie sie sagt, „einen französischen Pass“, den Kandidaten. | |
| Die junge Schwarze und „bekennende Katholikin“ findet: „Entweder du passt | |
| dich bei uns hier den Sitten und Gebräuchen an, oder – tschüss!“ Yves | |
| Martin, Ende vierzig und Landschaftsgärtner von Beruf, steht neben ihr und | |
| nickt. „Wir brauchen diese Muselmänner nicht, die hier erst seit einigen | |
| Jahrzehnten leben. Die können gehen.“ Einer der steten, rhythmischen | |
| Fangesänge lautet an diesem nasskalten Sonntag: „On est chez nous“ – „… | |
| sind unter uns“. | |
| Fast kommt einem für einen Moment Marine Le Pen, die | |
| Präsidentschaftskandidatin des rechtsextremen Rassemblement National, | |
| einen Hauch gemäßigter vor. Le Pen hält sich derzeit für ihre Verhältnisse | |
| in der Kommentierung des ihre Stimmen kannibalisierenden Rivalen | |
| bemerkenswert zurück. | |
| Diese Zurückhaltung gegenüber Éric Zemmour reicht bis weit in konservative | |
| Kreise Zu den Prügelorgien an der Messehalle fällt der | |
| Präsidentschaftskandidatin der Républicains, [6][Valérie Pécresse], nichts | |
| Besseres ein, als die antirassistische Aktion „eine Provokation“ zu nennen. | |
| Der ihr unterlegene Parteikollege Éric Ciotti bedauert einzig, dass „mein | |
| lieber Freund Zemmour“, durch einen Mann im Gewühl vorsätzlich am | |
| Handgelenk verletzt wurde. Von Empathie für die Verletzten keine Spur. | |
| Zur Gewalt gegen „SOS Racisme“ hat sich mittlerweile die Neonazigruppe | |
| „Zouaves Paris“ bekannt. Dokumentiert ist auch, wie sich Zemmours | |
| Sicherheitsmänner vor laufenden Kameras bei dem Schlägertrupp bedanken. | |
| ## Éric Zemmour auf allen Kanälen | |
| Fakt ist: Der seit Jahrzehnten in den französischen Medien als | |
| intellektuell durchgehende Éric Zemmour schafft es mittlerweile auf fast | |
| allen Kanälen und in jeder Talkshow, Teile der Gesellschaft vor sich | |
| herzutreiben. Auch wenn die Umfragen ihn derzeit nur auf Platz drei oder | |
| vier im Rennen um die Präsidentschaft sehen: Es dominieren in der | |
| Öffentlichkeit überproportional die von Zemmour und Le Pen gesetzten Themen | |
| – Einwanderung, Islam und die Sicherheit in Frankreich, „dem schönsten Land | |
| der Welt“, so Zemmour. „Ihr werdet euch noch umschauen, zu was ich fähig | |
| bin“, lautet einer seiner Slogans. | |
| Und doch gibt es ein demokratisches und humanes Frankreich. Ein Frankreich, | |
| das zweifelsohne seit dem tödlichen Angriff auf die Redaktion des | |
| Satiremagazins [7][Charlie Hebdo] vor fast sieben Jahren unter weiteren | |
| islamistischen Anschlägen gelitten hat. Ein Frankreich, das es in seinen | |
| oft tristen Vorstädten häufig nicht schafft oder nicht schaffen will, sein | |
| hehres Motto von „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, für alle glaubha… | |
| einzulösen. Und das trotzdem kein unwirtlicher, von „Barbaren“ | |
| überschwemmter Ort ist, wie Zemmour praktizierende Muslime nennt. | |
| Deren häufig muslimische Vornamen will er ihnen verbieten, alle sollen sie | |
| französische wählen. Sein eigener stammt vom skandinavischen Eiríkr oder | |
| Airikr ab und bedeutet passend „der Alleinherrschende“. Sein Nachname | |
| Zemmour ist arabisch und steht für „Olivenbaum“. So viel zu französischen | |
| Namen. | |
| Anders als Marine Le Pen, die in schlechter ausgebildeten und ärmeren | |
| Milieus durch ihre zur Schau gestellte Bodenständigkeit ankommt, trägt | |
| Zemmour das Etikett „kultiviert“. Derart geschützt, wirft der untertrieben | |
| „Polemiker“ genannte Wahlkämpfer mit seinen Behauptungen um sich. In der | |
| irrationalen, nostalgischen Welt Zemmours gibt es nur Schwarz und Weiß, | |
| aber keine Zwischentöne, keine Kompromisse. | |
| Und es fehlt auch nur der Hauch eines strukturierten politischen Programms. | |
| Umwelt, Klima, Pflegenotstand oder auswärtige Politik zum Wahlkampfstart in | |
| Villepinte? Fehlanzeige. Für Éric Zemmour existiert exakt „eine Kultur“, | |
| und das ist die französische, auf einer Insel namens Frankreich, weit weg | |
| von Umbrüchen und Verflechtungen einer globalisierten Welt. | |
| Nicht nur in diesem Punkt ist er dem nationalistischen „America first“ | |
| Donald Trumps äußerst nahe. Der derzeitigen US-Regierung unter Präsident | |
| Biden wirft Zemmour dagegen hinterher: „Wir sind nicht eure Vasallen!“. | |
| ## Ein Programm gegen Muslime | |
| Wie ein herausgeschriener langer Tweet mutet sein Programm an, das auf den | |
| rund 11.000 Stühlen in der Messehalle ausliegt. Das Motto lautet: „Damit | |
| Frankreich Frankreich bleibt“. Forderungen und Versprechungen: Keine | |
| Sozialhilfe mehr für Menschen mit außereuropäischem Pass, null Einwanderung | |
| ab Tag eins einer zemmourschen Präsidentschaft, ein absolutes | |
| Kopftuchverbot im öffentlichen Raum, verschärfte Asylkriterien, | |
| ausländische Studenten raus nach Studienende. Und wer im Land zur Welt | |
| kommt, bekommt nicht, wie derzeit, einen französischen Pass, sondern nur, | |
| wenn die Eltern Franzosen sind. Manipulativ wird behauptet „dass 70 Prozent | |
| der Franzosen so denken wie er“. Fakt ist, dass in [8][Umfragen] seriöser | |
| Institute derzeit etwa jeder dritte Franzose angibt, rechtsextrem wählen zu | |
| wollen. | |
| Seit über 20 Jahren ist Zemmour mit Buchtiteln wie „Der französische | |
| Selbstmord“ oder „Z wie Zemmour“ in der Öffentlichkeit präsent. Sein | |
| jüngstes Werk heißt „Frankreich hat sein letztes Wort noch nicht | |
| gesprochen“. Seit Mitte dieses Jahres hat er mit Vincent Bolloré einen | |
| Unternehmermilliardär an seiner Seite, der sich gerade ein Medienimperium | |
| zusammenkauft. Das sendet auf Kanälen wie CNews, das den US-amerikanischen | |
| Fox News nachempfunden ist, rauf und runter: Eric Zemmour. Vincent Bolloré | |
| besitzt mittlerweile neben CNews auch Canal+ und die renommierte | |
| Sonntagszeitung Le Journal du Dimanche sowie das einflussreiche | |
| Klatschblatt Paris Match. | |
| Ein männlicher Vorredner in der Messehalle wünscht Éric Zemmour satirefrei | |
| als „König von Frankreich“. Der Kandidat selbst spricht davon, dass es ihm | |
| nicht um politisches Handeln gehe, sondern darum, „mit euch zusammen | |
| Geschichte zu machen“. Zugleich präsentiert er sich als verfolgte Unschuld. | |
| Gesellschaft und insbesondere „die Medien“ würden ihn „verachten“. Zem… | |
| komplizenhafter Schulterschluss lautet: „Verachten sie mich, verachten sie | |
| euch!“ Da passt es ins Bild, dass bei der Wahlveranstaltung einige | |
| missliebige Reporter geschlagen oder aus dem Saal geworfen werden. | |
| Zemmours Wahlkampfchefin heißt Sarah Knafo. Die 28-jährige Absolventin der | |
| französischen Eliteverwaltungshochschule ENA gilt als energische | |
| Strippenzieherin hinter der Kandidatur des 35 Jahre älteren Zemmour, der | |
| ansonsten gerne ein Frauchenbild pflegt und Feministinnen „verachtet“. | |
| Könnte es sein, dass das Phänomen Éric Zemmour nur eine völlig überzogene, | |
| eine gruselige Polit-Sitcom ist? „Viele glauben wirklich, dass das nur ein | |
| Spiel ist“, sagt [9][Jacques Semelin] am Telefon. Der emeritierte | |
| Historiker am renommierten nationalen Wissenschaftsinstitut CNRS, | |
| studierter Psychopathologe und Experte für Genozidforschung, sagt: „Ein | |
| Teil Frankreichs einschließlich der Medien sitzt in einer permanenten | |
| Aufmerksamkeitsfalle, lechzt nach neuen Provokationen.“ | |
| Semelin wirft Zemmour schon seit Langem ideologisch motivierte | |
| Geschichtsklitterung vor. „Dieser Mann ist ein identitärer Unternehmer, ein | |
| gemeingefährlicher Faktenverdreher“, sagt er. So behaupte der | |
| Präsidentschaftskandidat beispielsweise, dass das französische Vichy-Regime | |
| während des Zweiten Weltkriegs die einheimischen Juden gerettet habe. | |
| „Das ist falsch, ein Teil der französischen Gesellschaft war das“, sagt | |
| Semelin. Präsident Macron kommentierte am Mittwoch bei einem Besuch in | |
| Vichy indirekt die Haltung Zemmours. „Historikerinnen und Historiker haben | |
| die Geschichte Vichys dokumentiert. Hüten wir uns, diese zu manipulieren, | |
| sie agitatorisch zu korrigieren“, sagte er im Beisein der Nazi-Jäger Serge | |
| und Beate Klarsfeld. | |
| Der 70-jährige Semelin blickt pessimistisch in die Zukunft, er sorgt sich | |
| um sein Land. „Ich hoffe, dass unsere demokratische Republik diesen Hass im | |
| Zaum halten kann.“ Zemmour biete einen „verführerischen, irrationalen | |
| Diskurs“. Bei orientierungslosen, mit der Welt und sich unzufriedenen | |
| Menschen komme das an. Sie überwänden so ihre Ängste, wüssten nun, „wer zu | |
| hassen ist“. Seine Fokussierung auf „wir Franzosen“ und „ihr Muslime“… | |
| realen Sprengstoff für die immer wieder „zur Gewalt neigende“ französische | |
| Gesellschaft. | |
| Exakte Parallelen von Zemmour zu Trump zieht der frühere US-Korrespondent | |
| Mathieu Magnaudeix. Trumps medialer Kampagnenchef Steve Bannon habe dem | |
| Präsidenten in spe einst geraten: „Flute die Scheiße-Zone.“ Genau das mac… | |
| Zemmour auch und sei dabei höchst erfolgreich. „Das ist ein Höllenrezept, | |
| das die Medien wie in einer Falle an ihm kleben lässt“, urteilt Magnaudeix. | |
| Am Sonntag in der Messehalle in der Pariser Vorstadt Villepinte | |
| verschwindet schließlich Eric Zemmour, ein letztes Mal die Arme hochreißend | |
| wie ein Jahrmarktboxer, im kargen VIP-Bereich hinter Plastikstellwänden. | |
| „Frankreich ist wieder zurück“, hatte er final intoniert. Es wäre ein | |
| Frankreich zum Fürchten. | |
| 12 Dec 2021 | |
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| [1] https://www.lefigaro.fr/ | |
| [2] https://www.cnews.fr/le-direct | |
| [3] https://www.lemonde.fr/ | |
| [4] https://www.institutmontaigne.org/en/experts/hakim-el-karoui | |
| [5] https://sos-racisme.org/ | |
| [6] /Praesidentschaftskandidatur-in-Frankreich/!5817279 | |
| [7] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/charlie-hebdo-urteil-100.html | |
| [8] https://www.lepoint.fr/politique/presidentielle-macron-en-tete-au-1er-tour-… | |
| [9] https://www.wallstein-verlag.de/autoren/jacques-semelin.html | |
| ## AUTOREN | |
| Harriet Wolff | |
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