| # taz.de -- Wahlchaos in Berlin am 26. September: Weiterer Einspruch gegen die … | |
| > Auch Berlins Landeswahlleitung legt Einspruch gegen Ergebnisse der Wahl | |
| > am 26. September ein. Konkret geht es um zwei | |
| > Abgeordnetenhaus-Wahlkreise. | |
| Bild: Manche Wähler*innen warteten bis zu zwei Stunden, um ihre Stimme abgeben… | |
| Berlin taz | Nach dem Bundeswahlleiter legt auch Berlins stellvertretende | |
| Landeswahlleiterin Einspruch gegen einige Ergebnisse der Wahl am 26. | |
| September ein. Wie die Landesgeschäftsstelle auf taz-Anfrage bestätigte, | |
| sei der Einspruch am Montagmorgen beim zuständigen Landesverfassungsgericht | |
| abgegeben worden. | |
| Bei der Vierfachabstimmung über die Zusammensetzung des Bundestags, des | |
| Berliner Abgeordnetenhauses, der zwölf Bezirksparlamente und über den | |
| Volksentscheid von [1][Deutsche Wohnen und Co. Enteignen] hatte es | |
| zahlreiche Pannen gegeben. So wurden keine oder falsche Stimmzettel | |
| ausgegeben, teilweise mussten Wähler*innen stundenlang im Wahllokal | |
| warten. | |
| Der Vorstoß der Landeswahlleitung kommt nicht überraschend. Bereits Mitte | |
| Oktober hatte die damals bereits zurückgetretene Landeswahlleiterin [2][den | |
| Einspruch angekündigt]: „Ich werde von diesem Einspruchsrecht Gebrauch | |
| machen“, so Petra Michaelis damals. Sie selbst hatte zuvor die Konsequenzen | |
| aus den vielen Fehlern am Wahltag gezogen und ihr Amt zur Verfügung | |
| gestellt. Derzeit nimmt ihre Stellvertreterin Ulrike Rockmann die Aufgaben | |
| wahr. | |
| Konkret betrifft der Einspruch der Landeswahlleitung die Ergebnisse im | |
| Wahlkreis 6 in Charlottenburg-Wilmersdorf und im Wahlkreis 1 in | |
| Marzahn-Hellersdorf. Bei beiden sei der Abstand zwischen Erst- und | |
| Zweitplatzierten bei den Direktkandidat*innen für das | |
| Abgeordnetenhaus so gering und die Fehler am Wahltag so eklatant, dass es | |
| sich auf die Verteilung der Mandate ausgewirkt haben könnte, hatte | |
| Michaelis Mitte Oktober erklärt. | |
| ## Entscheidung erst im Frühjahr 2022 | |
| Den Wahlkreis 1 in Marzahn-Hellersdorf hatte der AfD-Abgeordnete [3][Gunnar | |
| Lindemann knapp gewonnen]. Er holte lediglich 70 Stimmen mehr als | |
| SPD-Kandidat Gordon Lemm. Der linke Bewerber Björn Tielebein wiederum lag | |
| um lediglich 292 Stimmen hinter dem AfD-Politiker auf dem dritten Platz. In | |
| 4 Wahllokalen wurden über „einen gewissen Zeitraum keine Erststimmzettel | |
| für die Abgeordnetenhauswahl, obwohl vorhanden, ausgegeben“, begründete | |
| Rossmann den Einspruch in diesem Fall laut einer am Montag versandten | |
| Pressemitteilung. | |
| Im Wahlkreis 6 in Charlottenburg-Wilmersdorf wiederum wurden 10 falsche | |
| Erststimmzettel und in 22 Fällen keine Erststimmzettel ausgegeben, so | |
| Rossmann. Der Stimmenabstand zwischen der erstplatzierten Person und der | |
| erstunterlegenen Person ist dort mit 19 Stimmen noch geringer. | |
| Am Freitag hatte [4][bereits der Bundeswahlleiter Einspruch] gegen die | |
| Ergebnisse in sechs Bundestagswahlkreisen eingelegt. Auch Marcel Luthe, | |
| einstiger FDP-Abgeordneter und bei der Wahl als Spitzenkandidat der wenig | |
| erfolgreichen Freien Wähler angetreten, hat dies getan. Bis Freitag sind | |
| weitere Einsprüche möglich. | |
| Doch eine Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes wird laut Innensenator | |
| Andreas Geisel (SPD) erst im Frühjahr erwartet. Falls die Richter den | |
| Einsprüchen der stellvertretenden Landeswahlleiterin folgen, sei „eine | |
| Nachwahl für die Erststimme in den betreffenden Wahlkreisen vor der | |
| Sommerpause 2022 möglich“, hatte Geisel [5][im Oktober der taz gesagt]. Bis | |
| dahin behalten alle siegreichen Abgeordneten ihre Direktmandate für das | |
| Abgeordnetenhaus. | |
| 22 Nov 2021 | |
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| ## AUTOREN | |
| Bert Schulz | |
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