Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Radfahrstreifen zwischen Autospuren: Ein Hinweis auf Gleichberechti…
> Radfahrstreifen zwischen Autospuren nehmen Radfahrer ernst und machen
> klar, dass sie gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer sind.
Bild: Soll Radfahrstreifen sicherer machen: rote Bemalung
Die gut gemeinten [1][Absichtserklärungen] des Allgemeinen Deutschen
Fahrradclubs (ADFC) und der Initiatoren des [2][Hamburger Radentscheids]
führen in die Irre. Ihr Ziel ist es, eine Radverkehrsinfrastruktur zu
schaffen, „die für alle Bevölkerungsgruppen sicher und komfortabel ist und
gerne genutzt wird, insbesondere auch von Kindern und Älteren“. Das ist
schön, edel und inklusiv – aber einseitig und zu kurz gedacht.
Hier ist zwar angeblich von allen Bevölkerungsgruppen die Rede – aber die,
auf die es bei der Verkehrswende wirklich ankommt, die Leute mittleren
Alters, die vom Auto aufs Rad umsteigen sollen, bleiben außen vor. In der
[3][Gedankenwelt des ADFC] und der Initiative kommen nur schutzbedürftige
Kinder vor und Alte, die alle Zeit der Welt haben. Wenn die Kinder früh an
das Radfahren gewöhnt würden, dann blieben sie auch später dabei, hofft der
ADFC.
Was aber, wenn die Kinder älter werden? Was ist, wenn ihnen zugetraut
werden kann, sich kompetent im Verkehr zu bewegen und sie mit dem Rad
vorankommen wollen, so wie es für jeden Autofahrer selbstverständlich ist?
Soll ihnen weiter zugemutet werden, im Slalom um Kreuzungen herumzufahren
oder zweimal bei Rot warten zu müssen, wenn sie links abbiegen wollen?
Seltsam, dass der ADFC ausgerechnet mit Blick auf die Radfahrstreifen in
Mittellage von „autozentrierter Verkehrsplanung“ spricht. Denn diese und
andere Markierungen haben endlich klar gemacht, dass Radler ein Recht
haben, auf der Fahrbahn zu fahren. Sie sind der ständige Hinweis darauf,
dass sie mit Autofahrern gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer sind, auf die
Rücksicht zu nehmen ist und die nicht weggepöbelt werden dürfen.
Wer den Fahrradverkehr feinsäuberlich vom Autoverkehr trennen will,
verliert zudem ein anderes verkehrspolitisches Ziel aus den Augen: Tempo 30
im Stadtverkehr.
18 Nov 2021
## LINKS
[1] /Radfahrstreifen-zwischen-Autospuren/!5815349
[2] /Verkehrspolitik-in-Hamburg/!5678377
[3] https://www.adfc.de/artikel/adfc-position-radfahrstreifen-in-mittellage-fah…
## AUTOREN
Gernot Knödler
## TAGS
Fahrrad
Hamburg
Verkehr
Unfälle
Schwerpunkt Klimawandel
Verkehrswende
Regine Günther
Verkehrswende
## ARTIKEL ZUM THEMA
Grüne Mobilität in Metropolen: In Paris wird es eng
Ambitioniert, aber bei der Umsetzung hakt es: In der französischen
Hauptstadt zeigt sich, wie kompliziert eine Verkehrswende ist.
Radfahrstreifen zwischen Autospuren: Mit Angst in der Mitte
Radfahrstreifen zwischen Autospuren können den Fahrradverkehr sicherer und
schneller machen, sind für viele Radler aber auch Grund zur Angst.
ADFC zieht Bilanz der Verkehrspolitik: Verfahrene Situation
Trotz einer grünen Verkehrssenatorin habe sich die Lage auf den Straßen für
Radfahrer*innen kaum verbessert, kritisiert der ADFC.
Hamburger Verkehrspolitik: Streit um den rechten Radweg
Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) präsentiert eine Rekordbilanz beim
Radwegeausbau. Die CDU kritisiert das als Mogelpackung.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.