# taz.de -- Sängerin Mogli über die Klimakrise: „Die Dystopie hat begonnen�… | |
> Die Sängerin Mogli blickt pessimistisch auf die Zukunft in der | |
> Klimakrise. Doch auch im Kleinen könne man etwas verändern, sagt sie. | |
Bild: Die Sängerin Mogli | |
taz: Mogli, Macht Ihnen die Klimakrise Angst? | |
Mogli: Ja! Ich finde, unsere Zukunft ist ein blinder Fleck geworden. Im | |
Gegensatz zur Generation vor uns können wir überhaupt keine persönlichen | |
Pläne mehr machen und haben kein Gefühl dafür, wie es in Zukunft aussehen | |
wird. Weil es aktuell eben noch beide Richtungen einschlagen kann. | |
Meinen Sie, unsere Zukunft kann sich gleichermaßen zur Dystopie oder Utopie | |
entwickeln? | |
Wenn wir vom Status quo ausgehen, ist es keine Frage, dass wir [1][auf eine | |
Dystopie zulaufen]. Die hat nämlich schon begonnen. Das ist für mich nicht | |
pessimistisch, sondern realistisch: Die Klimakrise ist längst da. Und man | |
muss jetzt drastisch etwas ändern. | |
Wie wirkt sich der Klimawandel auf Ihre Arbeit aus? | |
Es beeinflusst meine Kunst inhaltlich. Ich habe gerade ein neues Album | |
gemacht, was cinematisch, also gleichzeitig auch ein Film ist. Im Film | |
zeige ich eine Dystopie, die zur Utopie wird. In der Dystopie wird die | |
Natur verteufelt und gilt als verboten und giftig. Im Laufe des Films und | |
des Albums bricht die Hauptdarstellerin aus dieser Dystopie aus und geht in | |
die Wildnis. Ich sehe es als meine Pflicht, als Künstlerin meine | |
Plattformen für Themen wie den Klimawandel zu nutzen. | |
Was tun Sie persönlich, um klimaverträglicher zu leben? | |
Ich finde es wichtig, dass man für eine klimagerechte Zukunft einsteht, | |
auch wenn man nicht die Möglichkeit hat, im eigenen Leben viel zu ändern. | |
[2][Trotzdem kann man im Kleinen etwas tun]. Ich habe vor fünf Jahren | |
meinen kompletten Kleiderschrank auf nachhaltige Klamotten umgestellt. Aber | |
vor allem konsumiere ich weniger. Bevor ich etwas kaufe, überlege ich, ob | |
ich es wirklich brauche oder ob ich schon etwas habe, das ich | |
umfunktionieren oder reparieren oder ob ich mir etwas leihen kann. Erst, | |
wenn das nicht geht, versuche ich es nachhaltig zu kaufen. | |
Viel viel Verantwortung tragen wir als Konsument*innen? | |
Natürlich sollten wir keine Klimasünder:innen sein. Aber es wird sich | |
auch nichts ändern, wenn wir alle einfach [3][einen Flug weniger im Jahr] | |
machen. Hauptsächlich muss sich auf politischer Ebene etwas verändern. | |
Aufgabe der Konsument:innen ist es, Druck auf die Politik zu machen. | |
Echter Klimaschutz bedeutet auch, dass wir uns stark einschränken müssen. | |
Haben Sie Angst davor? | |
Ich habe mehr Lust auf Veränderung. Auf jeden Fall. | |
Worauf freuen Sie sich in der klimaneutralen Welt? | |
Auf mehr soziale Gerechtigkeit. Und auf mehr Chancen auf Entfaltung der | |
nächsten Generation. | |
2 Nov 2021 | |
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## AUTOREN | |
Luisa Thomé | |
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