| # taz.de -- Streit über „epidemische Lage“: Widerstand gegen Spahn | |
| > Die Ministerpräsident:innen fordern entgegen dem | |
| > Gesundheitsminister, die „epidemische Lage“ weiterhin festzustellen. | |
| Bild: Laschet, Müller, Dreyer geschlossen gegen Spahn | |
| Berlin taz | Mit der Forderung, bundesweit einheitliche Corona-Regelungen | |
| aufrechtzuerhalten, endete am Freitagmittag die zweitägige Jahrestagung der | |
| Ministerpräsident:innen auf dem Petersberg bei Bonn. Das gaben der | |
| nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), Berlins | |
| regierender Bürgermeister Michael Müller und die rheinland-pfälzische | |
| Ministerpräsidentin Malu Dreyer (beide SPD) [1][zum Abschluss des Treffens | |
| bekannt.] | |
| Damit stellen sie sich gegen die Pläne von Bundesgesundheitsminister Jens | |
| Spahn (CDU): Der sprach sich Anfang der Woche für ein Ende bundesweit | |
| geltender Maßnahmen aus. Spahn begründete es in einem Gespräch mit den | |
| Gesundheitsminister:innen der Länder mit der aus seiner Sicht | |
| ausreichend hohen Impfquote in der Bevölkerung. Diese liegt aktuell bei | |
| 66,1 Prozent. | |
| Vor 19 Monaten, im März 2020, hatte der Bundestag erstmals die sogenannte | |
| [2][epidemische Lage von nationaler Tragweite] festgestellt und seither | |
| mehrmals bestätigt. Diese Feststellung ist Voraussetzung für die Bundes- | |
| und Landesregierungen, Verordnungen zu Coronamaßnahmen oder zur | |
| Impfstoffbeschaffung erlassen zu können. Stellt der Bundestag die | |
| epidemische Lage in den kommenden Wochen nicht erneut fest, läuft sie | |
| automatisch am 25. November aus. | |
| Im gemeinsamen Beschluss fordern die Länder nun vom Bund, das Auslaufen zu | |
| verhindern. „Wir brauchen weiterhin Mechanismen, um die Pandemie bekämpfen | |
| zu können“, sagte Laschet. Es brauche eine Rechtsgrundlage, auf der die | |
| Länder jeweils notwendig erscheinende Schutzmaßnahmen durchsetzen. Ob die | |
| Feststellung verlängert oder aber eine neuformulierte Übergangsregelung | |
| beschlossen werden soll, ließen die Ministerpräsident:innen offen. | |
| „Egal, wie die Regelungen aussehen, wir brauchen eine Rechtsgrundlage“, | |
| sagte Laschet. | |
| ## Infektionszahlen steigen wieder | |
| Zuvor hatten mehrere Landesregierungen gemahnt, dass eine Regelung über die | |
| anstehenden Wintermonate hinweg bundesweit weiterhin einheitlich sein | |
| müsse. „Niemand will, dass es nach Beendigung der epidemischen Lage | |
| nationaler Tragweite in Deutschland einen Flickenteppich im Umgang mit der | |
| Pandemie gibt“, sagte etwa der Rheinland-pfälzische Gesundheitsminister | |
| Clemens Hoch (SPD) vor Beginn der Tagung. | |
| Laschet, Müller und Dreyer verwiesen in ihrer gemeinsamen Erklärung auf die | |
| nun wieder [3][rasant steigenden Infektionszahlen]: Das | |
| Robert-Koch-Institut (RKI) hatte am Freitag 19.572 Neuinfektionen binnen | |
| eines Tages gemeldet – damit hat die vierte Welle einen neuen Höchstwert | |
| erreicht. Zuletzt war der Tageswert im Mai so hoch. | |
| Armin Laschet saß dem Treffen der MinisterpräsidentInnen das erste und | |
| gleichzeitig wohl letzte Mal vor. Anfang Oktober hatte Nordrhein-Westfalen | |
| turnusgemäß den Vorsitz übernommen. Laschet wird aber das Amt des | |
| Ministerpräsidenten aufgeben und in den Bundestag ziehen. Sein designierter | |
| Nachfolger in Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, würde dann bei der | |
| nächsten Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) Laschets Platz einnehmen. | |
| 22 Oct 2021 | |
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| ## AUTOREN | |
| André Zuschlag | |
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