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# taz.de -- Merkels Abschiedsbesuch in Frankreich: Das ungleiche Duo
> Mit der Amtszeit der Bundeskanzlerin endet auch „Mercron“. Was bedeutet
> das für Emmanuel Macron und die Zukunft der EU?
Bild: Kanzlerin Merkel und President Macron beim EU-Gipfel in Paris
Ganz einfach war es nicht immer zwischen der scheidenden Bundeskanzlerin
[1][Angela Merkel] und Frankreichs Staatschefs. Das deutsch-französische
Duo in seinen Inkarnationen Merkel/Chirac, Merkel/Sarkozy, Merkel/Hollande
und schließlich Merkel/Macron wurde traditionell mit riesigen Erwartungen
überfrachtet, während die Interessen der beiden Länder oft voneinander
abwichen.
Aber bei ihrem [2][Frankreich-Abschiedsbesuch im burgundischen Beaune]
kann Angela Merkel mit ihrem Gastgeber Emmanuel Macron auf einen riesigen
Erfolg zurückblicken: [3][Der 750 Milliarden schwere
Corona-Wiederaufbaufonds], den „Mercron“ auf den Weg brachte. Der
vielbeschworene deutsch-französische Motor – in der Krise sprang er dann
doch mal an.
Genau diese treibende Kraft hatte oft gefehlt. Merkel hatte in den Jahren
zuvor im Vergleich mit dem neuen Präsidenten die Bremsklotz-Rolle
eingenommen. Ungeduldig wollte Macron große enthusiastische Projekte
anschieben – und die Bundeskanzlerin? Schien das alles auszusitzen.
Macron muss während Frankreichs EU-Ratspräsidentschaft ab Januar 2022
sehen, wie er mit der neuen Bundesregierung klarkommen wird. Wenn er den
Vorsitz nutzen will, um der EU noch mal einen Schubs nach vorne zu geben,
wird er sich vorsehen müssen: Konflikte mit Deutschland wird es genug
geben, etwa um Sicherheits- und Verteidigungsfragen.
## Auf die Bedenken kleinerer EU-Mitglieder hören
Einerseits ist Europa eine starke Partnerschaft zwischen Frankreich und
Deutschland zu wünschen – wenn sie dabei hilft, eine soziale und
fortschrittliche Gemeinschaft voranzubringen und die Mitgliedsstaaten zu
einen. Doch gerade für den Zusammenhalt innerhalb der EU muss das Duo
Paris/Berlin auch eines sein, das sich selbst und seine Vorschläge nicht
zum Maß aller Dinge erhebt.
Beide müssen starke Beziehungen zu den anderen Mitgliedern unterhalten, bei
ihren Vorschlägen müssen auch die Bedenken kleinerer Mitglieder Gehör
finden. Sonst droht das Scheitern, weil genau diese unwillens sein werden,
die Initiativen des deutsch-französischen Duos zu unterstützen.
3 Nov 2021
## LINKS
[1] /Bundestagswahl-2021/!5797508
[2] https://www.sueddeutsche.de/politik/merkel-macron-beaune-abschiedsbesuch-1.…
[3] https://ec.europa.eu/info/strategy/recovery-plan-europe_de
## AUTOREN
Eva Oer
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