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# taz.de -- Klimaforderungen an neue Bundesregierung: Schneller und konsequenter
> Fridays for Future kritisiert die Sondierungsergebnisse zum Klima – und
> gibt Hausaufgaben.
Bild: Kurz vor der Wahl nochmal Druck gemacht: Luisa Neubauer und Greta Thunber…
Berlin taz | Vor den Protesten am Freitag wendet sich die Bewegung Fridays
for Future (FFF) mit einem Forderungspapier an die neue Bundesregierung.
„Ein Weiter-so in öko-liberal wird scheitern, wir müssen nun handeln“,
kritisiert Aktivistin Luisa Neubauer die im Sondierungspapier
festgehaltenen Absichten der zukünftigen Koalitionäre zur Klimapolitik.
Regierungsarbeit nur zu „begrünen“ reiche nicht aus.
Die Forderungen der Klimabewegung soll eine mögliche Ampelkoalition in den
ersten 100 Amtstagen umsetzen. FFF verlangt ein 1,5-Grad-konformes
CO2-Budget, ein unabhängiger Beirat soll alle Gesetze und Maßnahmen darauf
untersuchen. Bis 2035 soll Deutschland aus dem Erdgas aussteigen. Bis
spätestens 2030 soll der Kohleausstieg geschehen, fossile Subventionen
müssten enden. Verglichen zu 2019 müsse sich der Ausbau erneuerbarer
Energien versiebenfachen. Ab 2025 will FFF keine Verbrennermotoren mehr
produziert sehen, auch sollen Neubauten von Autobahnen und Bundesstraßen
enden. Schließlich müsse Deutschland 14 Milliarden Euro für internationale
Klimafinanzierung zahlen.
„Wir müssen nun in den Notfallmodus“, sagt Niklas Höhne, Forscher beim
NewClimate Institute. Deutschland habe Zeit bis 2030, um Klimaneutralität
zu erreichen. Ansonsten verfehle das Land das 1,5-Grad-Ziel. „Diese
Bundesregierung hat die letzte Chance, dafür muss sie nun handeln“, sagt
Höhne. Dafür müssten auch 50 Milliarden Euro jährlich für klimaschädliche
Subventionen wegfallen.
Das Sondierungspapier blieb unter den Erwartungen von Klimaschützer:innen.
Ein Energiegeld für Arme kommt nicht, Tempo 30 soll nicht weiter gefördert
werden, Dienstwagenprivilegien bleiben bestehen. Das Ende des Verbrenners
kommt erst 2035. Der Kohleausstieg gelingt laut Papier „idealerweise“ 2030.
SPD, FDP und Grüne schließen zudem ein generelles Tempolimit für Autobahnen
aus. „Das ist kostenlos, kostet keine Bürokratie, bringt zwei Millionen
Tonnen CO2 und wäre mal ein deutliches Zeichen“, sagte dazu der
Astrophysiker Harald Lesch vor Kurzem dem BR.
## „Unsere Zukunft ist nicht verhandelbar“
„Wir sagen klar: Unsere Zukunft ist nicht verhandelbar“, sagt Annika
Rittmann von FFF Berlin mit Blick auf die Proteste am Freitag. Start ist um
12 Uhr vor dem Brandenburger Tor. Zwei Tage vor der Bundestagswahl hatte
FFF im September bei einem globalen Klimastreik mit Hunderttausenden
demonstriert, in Berlin sprach dabei Greta Thunberg. Sie warf Deutschland
vor, einer der größten „Klimaschurken“ zu sein.
20 Oct 2021
## AUTOREN
Nathanael Häfner
## TAGS
Sondierung
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Klima
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