Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Aktionstage Gerechtigkeit jetzt: Zehn Tage lang Protest
> Klima, Rassismus, Ungleichheit: Initiativen fordern Lösungen von der
> kommenden Bundesregierung. Dafür setzen sie auch auf Zivilen Ungehorsam.
Bild: Fridays for Future Schilder-Demo zu Pandemiezeiten – jetzt kommen wiede…
Berlin taz | Gerechtigkeit jetzt. Ihr lasst uns keine Wahl. Solidarisch
geht anders. Es ist nicht so einfach, den Überblick zu behalten über die
Akteure und Proteste, die ab Freitag in Berlin die Koalitionäre der
mutmaßlich kommenden Bundesregierung unter Druck setzen wollen.
Aus Sicht der Sprecherin dieser Aktionstage, Ronja Weil, einst
Pressesprecherin des Bündnisses Ende Gelände, sind die vielen Namen „ein
Symptom neuer Bündnisarbeit“. Denn versucht werden soll etwas Besonderes:
„Wir wollen verschiedene Gerechtigkeitsbewegungen miteinander verbinden.“
Dabei gehe es, so Weil, nicht nur um ein Zusammenkommen von Gruppen wie
Fridays for Future mit Deutsche Wohnen & Co enteignen, sondern auch um ein
Miteinander der Aktionsformen, von Demonstrationen und Aktionen des zivilen
Ungehorsams.
[1][„Gerechtigkeit jetzt“] heißt das neue Protestdach, unter dem sich 27
Akteure versammelt haben; Klimaschutzgruppen, antirassistische Initiativen
und solche, die auf soziale Belange abzielen. „Die Krisen um Klima,
Mietenwahnsinn oder Migration sind systemisch verursacht“, sagt Weil – man
könnte also auch von einem neuen Antikapitalismusbündnis sprechen.
Die Kernbotschaft für die Protesttage: [2][Die Parteien haben weder Ideen
noch Ambitionen], die multiplen „Gerechtigkeitskrisen“ zu lösen. In einer
Mitteilung kritisiert das Bündnis den fehlenden Plan der Ampel „für die
Einhaltung der 1,5°-Grenze“, die Ablehnung einer stärkeren Besteuerung der
Reichen, um Ungleichheit entgegenzuwirken, und fehlende Maßnahmen, um immer
höhere Mieten zu begrenzen.
## Klima – und mehr
Angekündigt ist ein zehntägiges Programm, das am Mittwoch und Donnerstag
zunächst mit Aktionstrainings und -plena startet. Auf anreisende
Aktivist:innen wartet das Klimacamp nahe dem Reichstag. Am Freitag soll
der nächste große Klimastreik im Regierungsviertel stattfinden, zu dem FFF
bundesweit nach Berlin mobilisiert.
Aktionen des zivilen Ungehorsams, etwa Blockaden, sollen parallel dazu
starten und das ganze Wochenende andauern. Richten sollen sie sich laut
Weil gegen „Orte der Politik oder der Zerstörung“. Der Claim für die
konfrontativeren Teile des Protestes lautet „Ihr lasst uns keine Wahl“ –
was zugleich ihre moralische und strategische Legitimität untermauern soll.
Für alle, die diesen Schritt nicht selbst gehen wollen, gibt es am Sonntag
die Demonstration „Solidarisch geht anders“ eines gleichnamigen Bündnisses
ganz ähnlicher Akteure, das sich schon im Frühjahr konstituierte, um die
„soziale und ökologische Transformation“ einzufordern, aber bislang noch
kaum Wahrnehmung erzeugte. Wie groß das alles wird, bleibt die spannende
Frage: Tausende am Freitag, das scheint klar, aber auch danach wolle man
stets „vierstellig“ sein, so Weil.
Unter dem Protestdach Platz gefunden haben auch noch eine Konferenz der
Visionen nächste Woche und ein globaler Protesttag gegen Subventionen für
fossile Industrien.
19 Oct 2021
## LINKS
[1] https://gerechtigkeitjetzt.de
[2] /FFF-Aktivist-ueber-Wahlen-und-Protest/!5800598
## AUTOREN
Erik Peter
## TAGS
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Schwerpunkt Fridays For Future
Ziviler Ungehorsam
Schwerpunkt Fridays For Future
Schwerpunkt Fridays For Future
Sondierung
Pariser Abkommen
Schwerpunkt Klimawandel
Greta Thunberg
## ARTIKEL ZUM THEMA
Globaler Klimastreik: Regieren und blockieren
Die Klimafrage ist ohne die soziale Frage nicht zu lösen. Geht das mit der
Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP? Unser Autor bezweifelt das.
Aktionstage „Gerechtigkeit Jetzt!“: Große Demo am Brandenburger Tor
Die Klimaaktivist:innen von FFF gehen diesen Freitag wieder auf die
Straße – dieses Mal in einem neuen Bündnis von Gerechtigkeitsbewegungen.
Klimaforderungen an neue Bundesregierung: Schneller und konsequenter
Fridays for Future kritisiert die Sondierungsergebnisse zum Klima – und
gibt Hausaufgaben.
FFF-Aktivist über Wahlen und Protest: „Jo, euer Programm reicht nicht“
Keine Partei hat eine gescheite 1,5-Grad-Strategie, kritisiert Aktivist
Quang Paasch. Warum ihm die anstehenden Koalitionsverhandlungen wenig
Hoffnung machen.
Internationaler Klimaprotest: Globale Erhitzung
Fridays for Future sind zurück: Nach monatelanger Coronapause protestieren
weltweit wieder Hunderttausende für eine bessere Klimapolitik.
Globaler Klimastreik am Freitag: „Deutschland ist ein Klima-Schurke“
Hunderttausende weltweit fordern mehr Klimagerechtigkeit. Greta Thunberg
kritisiert Deutschland deutlich.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.