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# taz.de -- Forderungen an neue Bundesregierung: Mehr Ehrgeiz beim Bahnausbau
> Die Allianz pro Schiene fordert ambitioniertere Ziele für Güter und
> Fahrgäste. Außerdem soll der Bund mehr Geld investieren.
Bild: Neubaustrecke Stuttgart-Ulm
Berlin taz | Die Allianz pro Schiene fordert von der künftigen
Bundesregierung einen massiven Ausbau der Infrastruktur für die Bahn. Nach
den Vorstellungen des Bündnisses aus Gewerkschaften, Umweltverbänden und
Verkehrsclubs müssen mindestens 3 Milliarden Euro pro Jahr in den Neu- und
Ausbau von Schienen fließen. Zwar sähen die Pläne der bisherigen Regierung
diese Summe vor, aber bislang werde nur die Hälfte davon tatsächlich
investiert, erklärten Vertreter am Dienstag in Berlin.
„Die Schiene muss endlich Priorität bekommen“, sagt Dirk Flege,
Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. Der Verkehrssektor sei der
einzige, der seinen CO2-Ausstoß bisher nicht verringern konnte. Nach den
bisherigen Plänen sollen die Emissionen im Verkehr bis 2030 um 65 Millionen
Tonnen sinken. Gleichzeitig soll aber das Autobahnnetz weiter ausgebaut
werden. Seit dem Jahr 1995 sind gut 2.000 Kilometer hinzugekommen, während
das Schienennetz um gut 6.000 Kilometer geschrumpft ist.
In einem „Fahrplan Zukunft 2021 bis 2025“ gibt die Allianz pro Schiene neun
zentrale Handlungsempfehlungen an die [1][künftige Bundesregierung].
Vergangenes Jahr hatte das CSU-geführte Bundesverkehrsministerium zusammen
mit der Branche den „Masterplan Schiene“ ausgehandelt, an dem auch das
Allianz-Bündnis beteiligt war.
Das sei ein Kompromiss, der in Teilen nicht weit genug gehe, hieß es jetzt.
Die Allianz pro Schiene will den Anteil des Güterverkehrs bis 2030 auf 30
Prozent anheben, der Masterplan sieht nur 25 vor.
## Digitalisierung ist „Herkulesaufgabe“ für die Branche
Seit Jahren liegt der Anteil am Güterverkehr gerade einmal bei circa 19
Prozent. Auch im [2][Personenverkehr] müsse sich mehr tun, forderte Flege.
Der bisherige Plan der Bundesregierung sieht vor, dass bis 2030 doppelt so
viele Menschen mit der Bahn reisen wie bisher. Die Allianz pro Schiene
fordert einen festen Zielwert: 15 Prozent des gesamten Personenverkehrs
sollen auf die Schiene verlagert werden. Zurzeit liege der Wert bei 10,8
Prozent. Das sei ein „ambitioniertes Ziel“, räumte Flege ein.
Ein weiterer Kritikpunkt des Verbands: Bisher gehen alle Einnahmen aus der
Lkw-Maut in den Straßenbau. Ein Teil davon sollte in einem
Bahninfrastrukturfonds der Erweiterung des Schienennetzes dienen. Auch die
Digitalisierung müsse stärker vorangetrieben werden. Bei der Umrüstung auf
neue Technologie wie die digitale Kupplung sieht der Verband auch den Staat
in der Pflicht – die „Herkulesaufgabe“ könnten Unternehmen nicht alleine
bewältigen.
5 Oct 2021
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## AUTOREN
Lukas Nickel
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