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# taz.de -- Kosten fürs Autofahren: Tankstellen müssen Vergleich zeigen
> Von Oktober an soll ein Kostenvergleich Klarheit bringen. Kunden sollen
> sehen, was das Fahren mit Strom, Gas oder Sprit je 100 Kilometer kostet.
Bild: Mit Strom fährt es sich am günstigsten: Straßenmarkierung für eine E-…
Berlin taz | Erstmals soll ab Freitag an großen Tankstellen auf einen Blick
sichtbar sein, was eine Fahrt über 100 Kilometer je nach Antriebsart
kostet. Auf großen gelben Plakaten werden die Fahrzeugkategorien
Kleinwagen/Kompaktklasse und Mittel-/Oberklasse sowie sieben mögliche
Energiearten – von Superbenzin über Strom und Autogas bis [1][Wasserstoff]
– zu sehen sein. Die Werte liefert das Bundeswirtschaftsministerium. Sie
werden vierteljährlich aktualisiert. Mit der Aushangpflicht setzt die
Bundesregierung eine Richtlinie der EU um.
Allerdings: Nicht jede Tankstelle muss den Vergleich aushängen oder auf
einem Bildschirm anzeigen. Gesetzlich verpflichtet sind vor allem große
Anlagen mit mehr als sechs Zapfsäulen. Der Tankstellenverband ZTG schätzt,
dass das nur rund 1.500 der insgesamt 14.500 Tankstellen in Deutschland
betrifft.
Den Zahlen zufolge fährt es sich mit Strom am günstigsten: 4,84 Euro kostet
es demnach, 100 Kilometer [2][mit einem E-Auto] der Mittel- oder Oberklasse
zu fahren. Wer Benzin tankt, muss dagegen 11,42 Euro ausgeben. Autogas für
die Strecke würde 4,96 Euro kosten, Wasserstoff 7,60 Euro. Bei Klein- und
Kompaktwagen sieht der Unterschied ähnlich aus, hier gibt es allerdings
keinen Wert für Wasserstoff, weil entsprechende Fahrzeuge mit
Brennstoffzelle nicht auf dem Markt sind.
Für jede Antriebsart berechnet das Ministerium auf Basis der drei am
meisten verkauften Fahrzeuge den Verbrauch nach dem [3][WLTP-Standard]
(Worldwide harmonized Light-Duty Test Procedure) auf 100 Kilometern. Der
Durchschnittswert wird mit dem jeweiligen Preis des Stroms oder des Benzins
multipliziert. Für den ersten Aushang waren Preise des zweiten Quartals
maßgeblich. Nicht mitberechnet werden die Kaufpreise der Fahrzeuge.
## Benzinpreis schwankt
Die Werte können nur annähernd die echten Fahrtkosten wiedergeben. Allein
den Benzinpreis ändern die Tankstellen mehrmals am Tag, wie das
Bundeskartellamt erfasst hat. Danach schwanken die Preise um bis zu 10 Cent
je Liter. Günstiger ist es zwischen 18 und 22 Uhr, am teuersten zwischen 22
Und 8 Uhr.
Der Mineralölwirtschaftsverband bemängelte, für Strom sei der
Haushaltspreis zugrunde gelegt worden. Wer an einer Ladesäule tanke, müsse
aber in der Regel mehr zahlen. Dem Bundesverband Energie- und
Wasserwirtschaft zufolge kostet Strom an Ladesäulen mindestens ein Drittel
mehr als Haushaltsstrom.
EU und Bundesregierung geht es nicht so sehr um den exakten Preis als
vielmehr um den grundsätzlichen Vergleich. Die Idee: Wer beim Tanken sieht,
wie viel es kostet, etwa mit einem E-Auto unterwegs zu sein oder mit einem
Wasserstoff-Fahrzeug, entscheidet sich künftig für ein anderes Fahrzeug,
als er bisher fährt. Das ist derzeit in der Regel ein Fahrzeug mit Benzin-
oder Dieselantrieb.
29 Sep 2021
## LINKS
[1] /Sachverstaendige-zu-Wasserstoff-Strategie/!5774381
[2] /Autoexperte-ueber-Ende-der-Verbrenner/!5745341
[3] /Der-neue-Abgastest-ist-da/!5529768
## AUTOREN
Björn Hartmann
## TAGS
Auto
Elektroauto
Benzin
Strom
Gas
FDP
Schwerpunkt Klimawandel
Elektromobilität
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