| # taz.de -- taz-Talk Berlin-Wahl mit Klaus Lederer: „Der wähle mich“ | |
| > Klaus Lederer (Linke) gibt sich zum Start der taz-Talks zur Berlin-Wahl | |
| > kämpferisch: In der taz-Kantine warnt er vor „Stillstand“ unter der | |
| > Giffey-SPD. | |
| Bild: Im Wahlkampfmodus: Klaus Lederer, Spitzenkandidat der Berliner Linkspartei | |
| BERLIN taz | „Schrillere Töne und persönliche Angriffe sind keine Lösung | |
| des Problems. Ich will mit Inhalten punkten“, sagte Klaus Lederer, | |
| Spitzenkandidat der Berliner Linken, während des Auftakts der | |
| taz-Talk-Reihe zur Berlin-Wahl ([1][Youtube-Video]) vor dem | |
| Superwahlsonntag am 26. September. | |
| Die Berlin-Redaktion der taz hat die vier [2][SpitzenkandidatInnen von SPD, | |
| Grünen, CDU und Linke in die taz-Kantine zur Podiumsdiskussion] geladen: | |
| welche Ziele verfolgen sie im Wahlkampf und in einer möglichen | |
| Regierungsbeteiligung? Mit wem würden sie gerne in eine Koalition gehen? | |
| Linken-Spitzenkandidat Lederer, auch amtierender Kultursenator und | |
| stellvertetender Bürgermeister, zeigte sich am Freitagabend in der | |
| taz-Kantine recht wahlkämpferisch, als ihn die Moderatorinnen zu den beiden | |
| zentralen Themen des Berliner Wahlkampfs – Klimaschutz und Wohnungspolitik | |
| – sowie zu seinem Umgang mit der Kulturszene während der Pandemie befragte. | |
| Im Klimaschutz habe die amtierende rot-rot-grüne Regierungskoalition schon | |
| „eine ganze Menge vorangebracht“, wie etwa das im August beschlossene | |
| Energiewendegesetz. Doch dieses müsse nun auch umgesetzt werden, so | |
| Lederer. Dafür müsste die Linke allerdings gemeinsam mit den Grünen Druck | |
| auf die SPD ausüben. Insbesondere deren [3][Spitzenkandidatin Franziska | |
| Giffey, die derzeit mit CDU und FDP liebäugle], sei da aber „der große | |
| Unsicherheitsfaktor“. Diese Parteien würden glauben, dass sich der | |
| Klimawandel über den Markt regeln lasse: „Dann herrscht hier Stillstand“, | |
| warnte Lederer. | |
| Die Verkehrswende will der Linken-Spitzenkandidat mit Ausbau und | |
| Taktverdichtung des öffentlichen Nahverkehrs herbeiführen. Dabei setzt er | |
| auf Elektrobusse und Straßenbahnen. Der von der SPD präferierte | |
| U-Bahn-Ausbau sei dagegen zu teuer und dauere auch zu lange. Es müsse jetzt | |
| gehandelt werden, auch, um gerade für die Stadtränder Alternativen zum Auto | |
| bereitzustellen. Einen völlig kostenfreien ÖPNV-Verkehr bezeichnete er | |
| dagegen als „Fernziel“. | |
| ## „Indirekte Impflicht“ | |
| Lederer kritisierte, dass der Bund viele Künstler:innen während der | |
| Pandemie „hängen gelassen“ habe. „Wir waren da wesentlich schneller und | |
| wirksamer“, lobte der Kultursenator sich selbst – und versprach, die | |
| Kulturszene im Notfall auch noch zwölf weitere Monate zu unterstützen. Die | |
| vom Senat am Dienstag eingeführte 2G-Regelung für Berliner Clubs, nach der | |
| Tanzen für geimpfte und genesene Personen auch ohne Abstand und Maske | |
| wieder möglich ist, bezeichnete als „indirekte Impfpflicht“. Der Senat | |
| könne aber privaten Clubbetreibenden nicht vorschreiben, wen sie in ihre | |
| Läden hineinlassen. Angesichts der steigenden Inzidenzen sei es auch | |
| verständlich, [4][sich für 2G zu entscheiden]. | |
| Zum Thema Wohnen sagte Lederer: „Der Mietenmarkt kann nur funktionieren, | |
| wenn er durch Regulierung eingehegt wird.“ Damit schoss der linke | |
| Spitzenkandidat auch gegen die [5][Berliner Grünen, welche die | |
| Vergesellschaftung großer Immobilienkonzerne nur als Ultima Ratio] in | |
| Betracht ziehen wollen. | |
| Die Entscheidung der SPD-Spitzenkandidatin [6][Franziska Giffey, ein „Nein“ | |
| zur Vergesellschaftung als Rote Linie] einer Regierungskoalition zu | |
| erklären, wies Lederer scharf zurück. Er habe eine andere rote Linie: „Ich | |
| verlange von jedem und jeder, die hier progressive Stadtpolitik machen | |
| wollen, dass sie die Ergebnisse von solchen Entscheiden respektieren“, | |
| sagte er. Auf eine Frage aus dem Publikum, ob er denn davon ausgehe, dass | |
| R2G fortgeführt werde, sagte er: „Wer sicher sein will, nicht die | |
| Deutschlandkoalition zu wählen, der wähle mich“. | |
| Einen Überblick über unsere taz Talks zur Berlin-Wahl finden Sie [7][hier]. | |
| Am kommenden Mittwoch, den 8. September, ist [8][Kai Wegner, | |
| Spitzenkandidat der Berliner CDU], zu Gast. | |
| 4 Sep 2021 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Berlins-Spitzenkandidatinnen-1/!vn5793819 | |
| [2] /Talk/Berlinwahl-Spezial/!p5352/ | |
| [3] /Wahlkampf-in-Berlin/!5792793 | |
| [4] http://xn--R2G%20beschliet%202G%20fr%20Clubs-69b30f | |
| [5] http://Breite%20Kritik%20an%20Jarasch-Projekt | |
| [6] /Wahlkampf-in-Berlin/!5792793 | |
| [7] /!p5352/ | |
| [8] /Berlins-Spitzenkandidatinnen-2/!vn5794535 | |
| ## AUTOREN | |
| Timm Kühn | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Wahlen in Berlin | |
| Klaus Lederer | |
| Die Linke Berlin | |
| Die Linke Berlin | |
| Abgeordnetenhauswahl 2021 | |
| Die Linke Berlin | |
| Schwerpunkt Wahlen in Berlin | |
| Deutsche Wohnen & Co enteignen | |
| Schwerpunkt Wahlen in Berlin | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Linken-Spitzenkandidat im Wahlkampf: Lederers Schiff fehlt der Dampf | |
| Berlins Kultursenator erhält viel Lob; bei einer Schiffstour stellt er neue | |
| Projekte vor. Als Spitzenkandidat ist er von einem Erfolg aber weiter | |
| entfernt denn je. | |
| taz-Talk Berlin-Wahl mit Kai Wegner: „Grün-schwarz wäre auch ok“ | |
| CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner gibt sich im taz Talk umgänglich und | |
| anschlussfähig. Bisweilen versucht er, noch etwas grüner als die Grünen zu | |
| sein. | |
| Linkenchefin über Berliner Wahlkampf: „Giffey ist eine Populistin“ | |
| Nicht kirre machen lassen von Umfragen, rät Katina Schubert. Ein Gespräch | |
| über Mietenpolitik, die Klinikbewegung und Rot-Rot-Grün im Land und Bund. | |
| Wahlkampf in Berlin: Giffey will es grau | |
| Wieder wird ein Gesetz von Rot-Rot-Grün durch Giffey gestoppt. Doch in der | |
| SPD erwacht die Kritik an ihrem Kurs Richtung CDU und FDP. | |
| Abstimmung über Enteignung in Berlin: Die große E-Frage | |
| Am 26. September wird auch über den Enteignungs-Volksentscheid abgestimmt. | |
| Ist ein Erfolg realistisch? Antworten auf die wichtigsten Fragen. | |
| Wahlkampf in Berlin: Wer lacht zuletzt? | |
| Vier Wochen vor den Wahlen liegt die SPD in Umfragen plötzlich vorne. Ist | |
| der Ausgang trotzdem offen? Antworten auf die wichtigsten Fragen. |