| # taz.de -- Oldenburger Polizei schaut weg: Randale gegen Klimacamp | |
| > Am Wochenende gab es Vandalismus in einem Klimacamp von Fridays for | |
| > Future in Oldenburg. Die Aktivist*innen kritisieren die Polizei. | |
| Bild: Immer wieder Angriffen ausgesetzt: Das Klimacamp in Oldenburg | |
| Hamburg taz | Eine „Fridays for Future“-Flagge und eine Regenbogenflagge | |
| wehen über einem aus mehreren Paletten aufgebauten Tor. Daneben stehen | |
| Aufsteller mit Plakaten und Infomaterial von [1][Fridays for Future]. Das | |
| Tor führt zu einem Klimacamp, das seit dem 25. Juli in der Nähe des | |
| Staatstheaters in Oldenburg steht. Aktivist*innen von Fridays for | |
| Future haben sich dort niedergelassen, um ein Zeichen für eine | |
| klimagerechte Welt zu setzen. Sie wollen so lange dort übernachten, bis die | |
| Politik sich [2][mehr für den Klimaschutz einsetzt]. Das Camp ist offiziell | |
| bei der Stadt Oldenburg angemeldet und genehmigt. | |
| In der Nacht von Samstag auf Sonntag kam es im Camp zu Vorfällen von | |
| Vandalismus. Der Sprecher des Klimacamps, Marcel Lübcke, sagt der taz, sie | |
| hätten gegen 22.30 Uhr einen Randalierer im Camp wahrgenommen. Dieser hätte | |
| mehrere Fährräder, Flaggen und Banner beschädigt, allerdings keine | |
| Aktivist*innen verletzt. | |
| „Der Angreifer war wohl betrunken, hatte aber keine politische Absicht“, so | |
| Lübcke. Der Zwischenfall sei nicht der erste dieser Art gewesen. So hätte | |
| es gerade an Wochenenden immer wieder Probleme mit Obdachlosen und | |
| Partygänger*innen gegeben. Dabei seien auch schon homophobe und | |
| queerfeindliche Äußerungen gefallen und eine Regenbogenflagge geklaut | |
| worden. Betrunkene würden ins Camp kommen und die Aktivist*innen | |
| stören. | |
| So auch wieder in der Nacht von Samstag auf Sonntag: Nachdem der | |
| Randalierer Probleme gemacht hätte, seien später in der Nacht mehrere | |
| betrunkene Jugendliche in das Camp eingedrungen und hätten versucht, gegen | |
| die Zelte zu urinieren. Die Jugendlichen hätten außerdem versucht, die | |
| Aktivist*innen anzugreifen und ihnen mit Schlägen gedroht. | |
| Der Vorfall sei der Oldenburger Polizei gemeldet worden, doch die hätte | |
| keine Streife vorbeigeschickt. „Auf die Polizei war kein Verlass“, sagt | |
| Lübcke. Die Sprecherin der Polizei Oldenburg, Anna-Lena Hornauer, | |
| bestätigt, dass sie gegen 1.30 Uhr in der Nacht einen Anruf vonseiten des | |
| Camps angenommen hätten. Auf die Frage, wieso die Polizei den Vorfall | |
| ignoriert habe, antwortete sie, dass zwar Kolleg*innen zu der Zeit den | |
| Bereich durchstreift hätten, aber in dem Moment andere Einsätze | |
| reingekommen seien. „Da sind die Gemeldeten dann nicht aufgesucht worden“, | |
| sagt sie. | |
| Hornauer betont, dass die Beteiligten im Camp sich natürlich wie alle | |
| anderen melden könnten, wenn es zu Straftaten kommen sollte: „Wir haben | |
| einen Strafverfolgungszwang.“ Weshalb sie in diesem Fall nicht gehandelt | |
| hätten, läge daran, dass die gemeldeten Jugendlichen zu dem Zeitpunkt | |
| bereits das Camp verlassen hätten. | |
| Trotz der Probleme weist Lübcke von Fridays for Future darauf hin, dass die | |
| Vorfälle nicht die allgemeine Stimmung gegenüber dem Camp widerspiegelten | |
| würden: „Bisher gab es innerhalb der Bevölkerung Oldenburgs eine sehr | |
| positive Resonanz.“ Das Camp hätte immer wieder Unterstützung in Form von | |
| Essen und Geldspenden aus Oldenburg erhalten. | |
| 2 Sep 2021 | |
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| ## AUTOREN | |
| Pascal Luh | |
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