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# taz.de -- In Berlin startet die Konzertsaison: Ab jetzt wieder: So viele Note…
> Mit dem Musikfest startet die Konzertsaison in Berlin. Es kündet auch von
> so etwas wie Normalität im Berliner Kulturbetrieb.
Bild: Musikfest-Auftakt mit dem Ensemble Modern
berlin taz | Mit dem [1][Musikfest Berlin], das gerade begonnen hat,
scheint endlich so etwas wie Normalität in den Berliner Kulturbetrieb
zurückzukehren. Anders als im letzten Jahr, als internationale
KünstlerInnen nicht anreisen konnten und die Zusammenrottung zu größeren
Klangkörpern eh verboten war, ist nun wieder alles erlaubt. Natürlich,
versteht sich, unter Auflagen.
An den Eingängen zur Philharmonie bilden sich lange Schlangen, denn vor dem
Einlass steht die 3G-Kontrolle. Drinnen sitzt das ausgedünnte Publikum
versetzt platziert. Auf den leeren Plätzen lassen sich Jacken ablegen, was
viele gern wahrnehmen. Niemand schnauft einem in den Nacken, und sowieso
traut sich kein Mensch mehr, in einem Konzert zu husten. Ein
[2][Schachbrettmuster aus weißen FFP2-Masken], die das ganze Konzert
hindurch vom Publikum zu tragen sind, leuchtet matt im Halbdunkel des
Konzertsaals. Die neue Normalität hat surrealistische Elemente.
Doch so schön das alles ist, muss man sich erst einmal daran gewöhnen, dass
es nun wieder so viel zu verpassen gibt. Wie schon in jedem Jahr bis vor
Corona läutet das Musikfest die Konzertsaison ein, die an allen Häusern der
Stadt gleichzeitig beginnt.
Dieses Jahr mit besonderer Wucht, auch weil es Jubiläen zu feiern gibt:
unter anderem im Radialsystem, das fünfzehn Jahre alt wird und sich aus
diesem Anlass vom 10. bis zum 12. September ein dreitägiges
multikulturelles Festprogramm gönnt. Ein deutlich älterer Jubilar ist das
Konzerthaus, das bereits im Mai sein 200-jähriges Bestehen mit großem
Programm hätte begehen wollen. Das durfte es jetzt zur Saisoneröffnung mit
dem gebotenen Aplomb nachholen.
## OMG, was für eine Energie!
Und wie um die eigene Altehrwürdigkeit zu konterkarieren, wurde nur Tage
später eine Pressemitteilung verschickt, der zu entnehmen war, dass ab der
Saison 2023/24 dem Konzerthausorchester erstmalig eine Maestra vorstehen
wird! [3][Joana Mallwitz], bisher Generalmusikdirektorin in Nürnberg und 35
Jahre jung, folgt für mindestens fünf Jahre Christoph Eschenbach als
Chefdirigentin nach. Das ist ein wahrhaft großer Coup. Mallwitz, eine tolle
Musikerin und mitreißende Musikvermittlerin, wird die öffentliche
Wahrnehmung des Konzerthauses enorm steigern.
Derweil lassen aber auch die Alten es noch richtig krachen. [4][Martha
Argerich (80) und Daniel Barenboim] (78), die kommenden Mittwoch beim
Musikfest mit der Staatskapelle und einem gemeinsamen Schumann-Abend auf
dem Plan stehen, treten vorab an diesem Wochenende mit einem vierhändigen
Debussy-Klavierprogramm im Boulez-Saal an. „Aufgrund der hohen Nachfrage“,
verkündet dessen Website, habe sich das Duo spontan entschlossen, das
Programm zweimal hintereinander zu präsentieren.
OMG, was für eine Energie! Und unsereins ist schon vom Studium der vielen
Konzertprogramme erschöpft.
4 Sep 2021
## LINKS
[1] https://www.berlinerfestspiele.de/de/musikfest-berlin/start.html
[2] /Konzerte-in-Berlin/!5781050
[3] http://joanamallwitz.com/
[4] https://www.berlinerfestspiele.de/de/berliner-festspiele/programm/bfs-gesam…
## AUTOREN
Katharina Granzin
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