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# taz.de -- Bericht des Klimarats alarmiert: „Die Welt steht auf der Kippe“
> Die Regierungen müssten sofort handeln – das fordern Politiker*nnen
> und Aktivist*innen weltweit als Reaktion auf den Bericht des
> Klimarats IPCC.
Bild: Hallo Klimawandel: Verbrannte Bäume auf der Insel Euböa
Genf/New York/Berlin rtr/dpa/taz | Der [1][Bericht des Weltklimarats der
Vereinten Nationen] hat weltweit zu besorgten Reaktionen geführt.
UN-Generalsekretär António Guterres rief am Montag „Alarmstufe Rot“ aus.
„Die Alarmglocken tönen ohrenbetäubend. Sie müssen das Ende von Kohle und
anderen fossilen Brennstoffen einläuten, bevor diese unsere Erde
zerstören“, sagte Guterres.
Der Weltklimarat hatte in seinem [2][neuen Bericht eindringlich vor einem
bevorstehenden Kontrollverlust bei der Erderwärmung gewarnt]. Wenn nicht
sofort und umfassend gehandelt werde, steige die Welttemperatur in den
nächsten 20 Jahren um mehr als 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen
Zeit, heißt es in der am Montag veröffentlichten Untersuchung.
Die Menschheit sei dabei, ihr verbleibendes CO2-Budget für 1,5 Grad
innerhalb der nächsten zehn Jahre aufzubrauchen. Klima-Veränderungen mit
schwerwiegenden Folgen gebe es bereits jetzt: Hitzewellen, die früher alle
50 Jahre vorgekommen seien, werde es künftig alle zehn Jahre geben.
Auch Umweltverbände wie Germanwatch, der WWF und Greenpeace forderten
sofortiges Handeln: „Das Schockierende dieses Berichts ist, dass alles
Alarmierende darin abzusehen war – und doch bewegen sich Regierungen und
Konzerne beim Klimaschutz noch immer im Schneckentempo“, sagte Christoph
Thies von Greenpeace.
## „Klimakrise zerstört unsere Lebensgrundlagen“
Die Menschen in Deutschland hätten „inzwischen schmerzhaft erfahren, dass
die Klimakrise unsere Lebensgrundlagen immer schneller zu zerstören droht.“
Der Bericht müsse zusammen mit den jüngsten [3][Bildern von Bränden] und
Fluten die Politik aufrütteln.
Der WWF forderte, die Bundestagswahl im Herbst müsse eine Klimawahl werden:
„Lauter als im neuen Bericht des Weltklimarats kann die Wissenschaft nicht
mehr warnen“, erklärte Christoph Heinrich, Vorstand für Naturschutz. „Wir
müssen dringend handeln, ein weiteres Zögern werden wir uns selbst nicht
mehr verzeihen können, ganz zu schweigen von unseren Kindern.“
Germanwatch betonte, die Instrumente zum Kampf gegen den Klimawandel seien
da. „Es muss gelingen, die globalen Emissionen in den kommenden zehn Jahren
nahezu um die Hälfte zu reduzieren“, verlangte Rixa Schwarz, Leiterin des
Teams Internationale Klimapolitik.
## Greta Thunberg nicht überrascht
Klimaaktivistin Greta Thunberg zeigte sich vom neuen IPCC-Bericht nicht
überrascht. „Er bestätigt, was wir schon aus Tausenden vorherigen Studien
und Berichten wissen – dass wir uns in einem Notfall befinden“, schrieb die
schwedische Fridays-for-Future-Aktivistin am Montagvormittag auf
[4][Twitter] und Instagram. Es handele sich um eine solide, aber
vorsichtige Zusammenfassung des derzeitigen Wissensstands.
Die [5][deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer] forderte die Politik auf,
das fossile Zeitalter schnell und radikal zu beenden. Der Bericht sei „ein
Menschheitsmoment. Der Weltklimarat ist deutlich: Wir können noch immer die
schlimmsten Katastrophen verhindern und das Klima langfristig bei etwa 1,5
Grad stabilisieren.“ Es sei klar: „Die Welt steht auf der Kippe“.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze sagte, dass sich auch Deutschland auf
immer mehr Extremwetterereignisse einstellen müsse. „Die gehen nicht mehr
weg, denn wir können den bereits erfolgten Klimawandel nicht zurückdrehen.
Wir können die Erderhitzung aber verlangsamen“, erklärte die
SPD-Politikerin in der Rheinischen Post (Montag).
„In den kommenden zehn Jahren entscheidet sich, ob wir es schaffen werden,
die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen“, betonte Schulze. Immerhin habe
sich einiges getan. Noch vor wenigen Jahren sei die Welt auf einem Kurs in
Richtung 3,5 Grad gewesen. Mittlerweile steuerten viele Staaten um und
begönnen mit der Absenkung des Treibhausgasausstoßes. „Das bringt uns
mittlerweile Richtung 2,4 Grad“, sagte die deutsche Umweltministerin.
Der neue IPCC-Bericht gilt als Leitlinie für die Weltklimakonferenz im
November in Glasgow. Hier sollen die Staaten – wie im Klimavertrag von
Paris vereinbart – neue Vorgaben zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes
verbindlich festlegen. Das Ziel ist, die Erderwärmung bis zum Ende des
Jahrhunderts auf unter zwei Grad – möglichst auf 1,5 Grad – gegenüber der
vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Eine solche Erwärmung gilt als gerade
noch beherrschbar.
9 Aug 2021
## LINKS
[1] https://www.ipcc.ch/assessment-report/ar6/
[2] /Warnung-des-Weltklimarats-IPCC/!5792170
[3] /Neue-Hitzewellen-in-Suedeuropa-und-USA/!5792172
[4] https://twitter.com/GretaThunberg/status/1424647410526130181
[5] /Vom-Umgang-mit-globalen-Krisen/!5743893
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