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# taz.de -- Klimakonferenz in Glasgow: Asien ist doppeltes Sorgenkind
> Schwer betroffen und schwer am Emittieren: Ein Bericht des Weltklimarats
> zeigt, wie stark Asien unter der Erderhitzung leidet.
Bild: Asien leidet besonders unter der Klimakrise: der viel zu trockene Mekong …
Berlin taz | „Der Meeresspiegel ist in Asien schneller angestiegen als im
globalen Durchschnitt“, warnt der [1][Weltklimarat IPCC] in seinem
Sachstandsbericht, der bei der Klimakonferenz in Glasgow veröffentlicht
wurde. Weitere Erkenntnisse des Berichts, der sich ausschließlich den
Klimaveränderungen des größten Kontinents widmet: Die Zukunft bringt mehr
extreme Hitze, weniger extreme Kälte und mehr Starkniederschläge für Asien.
In Malaysia beispielsweise stieg der Meeresspiegel um 210 bis 240
Millimeter seit 1880, etwa ein Drittel des Anstiegs geschah in den
vergangenen Jahrzehnten. Der globale Meeresspiegel dagegen stieg im
Durchschnitt „nur“ um 170 bis 190 Millimeter seit 1901.
Doch die Region leidet nicht nur unter den Auswirkungen des
menschengemachten Klimawandels, sie ist auch für die meisten
klimaschädlichen Emissionen verantwortlich, Tendenz steigend. Ein Team von
WissenschaftlerInnen aus Universitäten und Forschungsinstituten hat im
Rahmen des „Global Carbon Project“ berechnet, dass [2][allein China im
vergangenen Jahr 27 Prozent zu den Kohlenstoffdioxidemissionen beitrug].
Indien, Russland, Japan und Iran folgen auf den Plätzen 3 bis 6. In der Top
10 befinden sich außer den USA auf Platz 2 und Deutschland auf Platz 6 nur
asiatische Länder.
Dass Asien für die meisten Kohlenstoffemissionen verantwortlich ist, ist
wenig verwunderlich. Schließlich lebt ungefähr 60 Prozent der
Weltbevölkerung hier. Außerdem haben global tätige Firmen ihre
Produktionsstandorte häufig in asiatischen Ländern und verlagern somit die
Emissionen nach Asien. So findet zum Beispiel ein Großteil der Produktion
von Apple in Ost- und Südostasien statt.
## CO2-Emissionen steigen weiter an
Problematisch ist jedoch, dass die Tendenz, Kohlenstoffdioxid auszustoßen,
in Asien ansteigt, während sie in Nordamerika und Europa sinkt, berichtet
das „Global Carbon Project“. Folglich ist Asien nicht nur besonders heftig
vom Klimawandel betroffen, sondern trägt aktuell und in Zukunft besonders
viel zur Erderwärmung bei. Man schaufelt sich sein eigenes Grab.
Der Weltklimarat stellt im Laufe der Klimakonferenz in Glasgow die
Sachstandsberichte zu den jeweiligen Regionen der Erde vor. Den Bericht
über Asien vervollständigen Berichte über Afrika, Europa, Zentral- und
Südamerika und die Karibik, über Australien, Neuseeland und die Antarktis
und über kleine Inselstaaten. Abgeschlossen wird die Reihe mit einem
Bericht über Nordamerika.
Nicht nur die Großregion Asien, sondern auch [3][kleine Inselstaaten]
leiden in besonderem Maße unter den Folgen des Klimawandels. Sie sind von
stärkeren tropischen Wirbelstürmen betroffen, und der Meeresspiegelanstieg
erodiert Strände und Küsten, berichtete der Weltklimarat im Regionalbericht
„kleine Inselstaaten“. Im Unterschied zu China oder Russland jedoch sind
die ausgestoßenen Emissionen der meisten Inselnationen vergleichsweise
gering, sowohl total wie historisch – und pro Kopf bemessen.
11 Nov 2021
## LINKS
[1] /Warnung-des-Weltklimarats-IPCC/!5792170
[2] /Klimaschaedliches-Wirtschaftsmodell/!5810676
[3] /Inselstaaten-im-Klimawandel/!5032481
## AUTOREN
Enno Schöningh
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Asien
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CO2
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