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# taz.de -- Hohe Wohnkosten in Deutschland: Nach Miete unterm Existenzminimum
> Eine Studie offenbart: Mehr als 1 Million Haushalten bleibt nach Abzug
> der Wohnkosten kaum noch Geld zum Leben. Besonders betroffen sind
> Alleinerziehende.
Bild: Auf der Straße für bezahlbaren Wohnraum, hier auf einer Demo im Mai
Berlin rtr | Die hohen Wohnkosten bringen einer Studie zufolge fast jeden
achten Mieterhaushalt in deutschen Großstädten in eine prekäre
wirtschaftliche Lage. Knapp 1,1 Millionen oder 12,9 Prozent aller
Mieterhaushalte bleibt weniger als das im Sozialrecht festgelegte
Existenzminimum übrig, nachdem sie Miete und Nebenkosten bezahlt haben, wie
die am Mittwoch veröffentlichte und von der gewerkschaftsnahen
Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie zeigt.
Dabei seien eventuelle Sozialtransfers und Wohngeld bereits berücksichtigt.
Besonders stark betroffen sind demnach [1][Haushalte von
Alleinerziehenden]: In dieser Gruppe bleibe einem guten Viertel nur ein
Teil des Existenzminimums.
Gleichzeitig verstärkten [2][hohe Wohnkosten] die Einkommensspreizung in
den Großstädten: Mieterhaushalte der höchsten Einkommensklasse haben den
Angaben nach vor Abzug von Warmmiete und Nebenkosten im Mittel 4,4-mal so
viel monatliches Nettoeinkommen wie die Haushalte der niedrigsten Klasse.
Nach Zahlung der Bruttowarmmiete steigt dieser Faktor auf das 6,7-Fache.
Grund dafür: Ärmere Haushalte müssten einen weit überdurchschnittlichen
Anteil ihres Einkommens fürs Wohnen aufwenden, obwohl sie auf deutlich
weniger Wohnraum in schlechter ausgestatteten Wohnungen leben.
„Die Wohnverhältnisse sind nicht nur Ausdruck, sondern selbst Faktor der
sozialen Ungleichheit in unseren Städten“, so die Forscherinnen und
Forscher der Berliner Humboldt-Universität, die die Studie erstellt haben.
„Die ohnehin schon bestehende Einkommenspolarisierung wird durch die
Mietzahlung verstärkt. Und: Wohnen kann arm machen.“
4 Aug 2021
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