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# taz.de -- „Erdüberlastungstag“ 2021: Ende der Corona-Verschnaufpause
> Am 29. Juli hat die Menschheit so viel Natur verbraucht, wie alle
> Ökosysteme der Erde in diesem Jahr erneuern können. 2020 war dieser Tag
> ganze drei Wochen später.
Bild: Für die Umwelt war das Coronajahr 2020 ein Segen: leere Straße während…
Berlin dpa | Der weltweite Ressourcenverbrauch nähert sich nach Schätzungen
von Wissenschaftler*innen wieder dem Stand vor Beginn der
Coronapandemie an. Das geht aus Berechnungen des Global Footprint Networks
mit Sitz in den USA und der Schweiz hervor. Demzufolge liegt der sogenannte
Erdüberlastungstag in 2021 auf diesem Donnerstag (29.7.). „Ab dem 29. Juli
übernutzen wir die Erde also – wir nehmen ihr Ressourcen, die sie in diesem
Jahr nicht mehr regenerieren kann“, sagte der Sprecher der Organisation
Germanwatch, Steffen Vogel, der Deutschen Presse-Agentur.
Im Vorjahr fiel der „Erdüberlastungstag“ den Berechnungen zufolge auf den
22. August, [1][mehr als drei Wochen später als 2019] – damals war er schon
am 26. Juli erreicht. „Das ist tatsächlich eine Auswirkung von Corona
gewesen“, sagte Rolf Buschmann vom Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) der dpa. So seien vor allem in den ersten Wellen der
Pandemie deutlich weniger Ressourcen verbraucht worden. „Und das hat viel
damit zu tun, dass wir im Lockdown waren.“
Für Germanwatch-Sprecher Vogel bestätigen die Berechnungen die Befürchtung,
dass die Emissionen nach dem Höhepunkt der Pandemie wieder rapide
hochspringen. „Dieser Effekt ist drastisch: Um 6,6 Prozent, so die Prognose
des Global Footprint Network, steigen die CO2-Emissionen dieses Jahr an“,
sagte er. Parallel werde wichtige Biokapazität in Wäldern vernichtet. „Vor
allem [2][der Amazonas-Regenwald wird aktuell im Rekordtempo zerstört]“.
Nach Informationen der Organisation WWF lag der sogenannte
Erdüberlastungstag vor 20 Jahren noch im September. Heutzutage gehen
demnach knapp 60 Prozent des ökologischen Fußabdrucks der Menschheit auf
den Ausstoß von Kohlenstoff zurück. „Das können wir ändern, indem wir zü…
unsere Wirtschaft hin zu einer nachhaltigen, kreislaufbasierten und
kohlenstofffreien Produktionsweise umgestalten. Deutschland kann das“, so
WWF-Naturschutzvorstand Christoph Heinrich.
Laut der Analyse des Global Footprint Networks war hierzulande der
nationale Erdüberlastungstag bereits Anfang Mai erreicht. „Wenn alle Länder
so wirtschaften würden wie Deutschland, bräuchten wir nicht einen, sondern
knapp drei Planeten“, betonte Germanwatch-Sprecher Vogel. „Unsere Lebens-
und Wirtschaftsweise ist alles andere als nachhaltig.“
28 Jul 2021
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