| # taz.de -- Sexualisierte Gewalt in der Kirche: „Ich habe so vertraut“ | |
| > Auch die evangelische Kirche hat ein Problem mit sexualisierter Gewalt. | |
| > Das zeigt die Geschichte von Kati Sörensen. | |
| Bild: Immer wieder sagte der Pastor, wie sehr er sie liebe. Auf dem Dorf ließ … | |
| Sie war intelligent, aufmüpfig und zu Hause viel allein. Kati Sörensen | |
| sehnte sich nach etwas, das interessanter sein könnte als dieses Leben im | |
| kleinen Dorf Langenrehm südwestlich von Hamburg-Harburg. Sie suchte Kontakt | |
| zu Menschen, denen sie etwas bedeutete und die inspirierend sein könnten. | |
| Kati Sörensen war dreizehn Jahre alt, als sie im Frühjahr 1987 in der | |
| benachbarten evangelischen Kirchengemeinde Nenndorf von Pastor Jörg Deneke | |
| konfirmiert wurde. Wenige Monate später begann der über 30 Jahre ältere | |
| Mann, die 14-jährige besonders anzuschauen und zu berühren. Als sie 17 | |
| Jahre alt war, küsste und streichelte er sie nachts im Schlafsaal in einer | |
| Jugendfreizeitstätte, wenig später hatte er Sex mit ihr im Pfarrhaus. | |
| Was folgte, konnte Kati Sörensen damals nicht erkennen. Der Pastor | |
| verstrickte sie in eine langjährige emotionale Abhängigkeitsbeziehung. Er | |
| hatte Sex mit ihr und sprach von der ganz besonderen Liebe. Knapp zehn | |
| Jahre nach den ersten Übergriffen schaffte sie es unter großen | |
| Anstrengungen, sich von ihm zu trennen. Sie brauchte noch mehr Zeit und | |
| Abstand, bis ihr schließlich bei einem Aufenthalt in den USA deutlich | |
| wurde: Das war Missbrauch. Knapp dreißig Jahre nach dem ersten Übergriff | |
| wurde der Fall öffentlich. | |
| Lange Zeit hatte man in der evangelischen Kirche beim Thema sexualisierter | |
| Gewalt vor allem auf die katholische Kirche und deren Priester geblickt. | |
| Aber es gab vielfachen Missbrauch auch durch das protestantische Personal. | |
| Allerdings: Die Täter haben ein anderes Profil als katholische Priester | |
| oder Ordensleute, es gleicht häufig demjenigen der Reformpädagogik, zum | |
| Beispiel der Odenwaldschule. Sie handelten in betont flachen Hierarchien, | |
| die Unterschiede an Verantwortung, Macht und Erfahrung zwischen Erwachsenen | |
| und Kindern und Jugendlichen ignorierten sie. | |
| Es ist mutigen Menschen wie der heute 47-jährigen Katarina Sörensen zu | |
| verdanken, dass die Gefahren, die in falsch verstandener protestantischer | |
| Offenheit liegen, bekannt werden. Eigentlich heißt sie anders. Sörensen hat | |
| zwar bereits öffentlich über den Fall gesprochen, nicht aber so ausführlich | |
| wie mit der taz. Weil sie nicht möchte, dass ihr Name im Internet immer mit | |
| dieser Geschichte verbunden bleibt, hat sie sich entschieden, die | |
| Pseudonyme Kati und Katarina Sörensen zu verwenden. | |
| ## Vertrauensspiele | |
| Die Jugendlichen im traditionell protestantischen Nenndorf fanden ihren | |
| Pastor klasse. Jörg Deneke war kritisch gegenüber bürgerlichen und | |
| kirchlichen Traditionen. Seine Jugendarbeit war in den 1980er Jahren | |
| innovativ und aufregend. Die Jungen und Mädchen aus den Dörfern machten | |
| neue Erfahrungen mit Glauben, politischem Engagement und Aktionen in der | |
| Gemeinde. Ehemalige Kolleg:innen von Deneke beschreiben ihn als gut | |
| aussehend, diskussionsfreudig und politisch links stehend. Aber er erschien | |
| auch solide, war verheiratet und hatte zwei Söhne. Auch nach ihrer | |
| Konfirmation kamen viele Jugendliche regelmäßig in das Turmzimmer des alten | |
| Gemeindehauses bei der roten Backsteinkirche. Ihr Pastor wollte, dass man | |
| ihn duzte, und sprach darüber, wie wichtig Vertrauen in der Gruppe sei. | |
| Deshalb schlug er öfter Vertrauensspiele vor. Es waren Spiele, bei denen | |
| man sich viel berührte. | |
| Auf der Grundlage von Tagebüchern, die sie regelmäßig schrieb, schildert | |
| Katarina Sörensen, was sie im Herbst 1987 bei einem dieser Spiele, bei | |
| denen man sich gegenseitig abklopfte, als 14-Jährige erlebte: „Als ich dran | |
| bin, ist Lisa an meinem Kopf, Hannah (Namen geändert) an meinen Beinen, und | |
| Jörg klopft in der Körpermitte, an meinem unteren Rücken. Alles ist im | |
| Rhythmus, Wärme durchflutet mich. Jörg klopft auf meinem Po, an meinen | |
| Oberschenkeln. Mich durchzuckt etwas, von dem ich nicht weiß, was es ist. | |
| Ich schäme mich irgendwie, dass ich überhaupt einen Po habe, dass er jetzt | |
| vor Jörg liegt. Aber wenn er darauf klopft, dann ist es ja vielleicht ok, | |
| dass ich auch diesen Teil an meinem Körper habe? Alle anderen haben das | |
| doch auch. Nur ich habe Angst, dass ich besonders eklig bin. Und dann fühlt | |
| sich das auch noch so seltsam an. (…) Ich will nicht, dass die Wärme | |
| aufhört, der Rhythmus, meine Verbindung zu den anderen. Es ist doch der | |
| Pastor, der hier klopft. Wenn er an diesen Stellen klopft, dann muss das in | |
| Ordnung sein.“ | |
| „Ich habe so vertraut“, sagt Katarina Sörensen, die heute in Bremen lebt, | |
| im Rückblick. „Er stellte ein Ideal für mich dar und war doch so | |
| rücksichtslos gegenüber meiner Entwicklung.“ Der Pastor hatte erkannt, dass | |
| sie begabt war, und machte sie schließlich zur Gruppen-Teamerin in der | |
| Jugendarbeit. Für sie ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung, nun | |
| konnte sie mitgestalten, sich einbringen und zeigen. Für Kati Sörensen war | |
| der Pastor der lang ersehnte Mensch, der Zuwendung schenkte und zu dem sie | |
| aufschauen konnte. Er bevorzugte sie gegenüber den anderen Teamer:innen | |
| und schuf damit ein besonderes Verhältnis zu ihr. | |
| „Es war emotionale und sexualisierte Gewalt“, sagt Katarina Sörensen, um | |
| einen nüchternen Ton bemüht, heute. Damals vertraute sie nur dem Tagebuch | |
| ihre Hoffnungen und Nöte an, denn es gab keinen Menschen, mit dem sie hätte | |
| darüber sprechen können. Auf der Grundlage ihrer Tagebücher hat Katarina | |
| Sörensen ein bislang unveröffentlichtes Buchmanuskript verfasst, in dem sie | |
| detailliert und schonungslos über ihre Geschichte schreibt. Teilweise | |
| übernimmt sie darin direkt Passagen aus ihrem Tagebuch. | |
| Katarina Sörensen hat ihr Buchmanuskript für diesen Text zur Verfügung | |
| gestellt, sodass aus ihm zitiert werden kann. Als 17-Jährige schrieb sie: | |
| „Ich habe mir ja schon seit einiger Zeit einigermaßen eingestanden, dass | |
| meine Gefühle, meine Liebe zu Jörg, nicht ganz so sind, wie sie sein | |
| sollten. Jörg stellt für mich eine Vaterfigur dar. Mit der Zeit ist es mir | |
| gelungen, mir dieses unerlaubte Fühlen selbst einzugestehen, ich verdränge | |
| es jetzt nicht mehr so extrem. Dadurch kann ich mich besser damit | |
| auseinandersetzen.“ | |
| ## 900 Fälle sind bekannt | |
| Auf einem Konfirmandenwochenende im Januar 1991 in einer evangelischen | |
| Jugendfreizeitstätte legte er sich nachts im improvisierten Schlafsaal mit | |
| seiner Isomatte neben sie. Als das Licht gelöscht war, begann er mitten in | |
| der Gruppe, sie zu küssen. Im Buchmanuskript steht: „Ich spüre seinen | |
| warmen Atem in meinem Gesicht. Es kann doch nicht sein: Es ist der Pastor, | |
| es ist Jörg, den ich so sehr liebe, über alle Maßen. Wie einen Vater, oder | |
| vielleicht doch nicht? Kann es sein, dass er mich liebt? Dass er verliebt | |
| ist in mich? Seine Lippen sind auf meinen, seine Hand streichelt mein Haar. | |
| Der Pastor küsst mich? Der Pastor? Und merken die anderen das nicht? (…) | |
| Meint er das ernst? Wieso tut er das? Ich verstehe nichts mehr. Liebt er | |
| mich, wie ein Junge ein Mädchen liebt oder ein Mann eine Frau? Meint er | |
| überhaupt mich? Wieso ich? Wieso hier? So leise wie möglich spreche ich in | |
| sein Ohr: „Denkst du überhaupt an mich?“ Ich kann es im Dunkeln kaum sehen, | |
| aber ich fühle, wie sein Kopf sich auf und ab bewegt: Er nickt und nickt | |
| und nickt. Dann wandern seine Lippen wieder zu meinen, seine Hände sind an | |
| meinen Haaren, meinem Hals, gehen unter meinen Schlafsack. Es muss sehr | |
| spät sein, als er mich loslässt. Ich liege noch lange wach und starre in | |
| die Dunkelheit.“ | |
| Erst im Jahr 2010 wurde der erste schwerwiegende Fall von sexualisierter | |
| Gewalt in der evangelischen Kirche überregional bekannt. Ein Pastor im | |
| schleswig-holsteinischen Ahrensburg hatte Ende der 1970er bis Mitte der | |
| 1980er Jahre seine drei Stiefsöhne und weitere Jungen und Mädchen sexuell | |
| missbraucht. Bereits 1990 hatte eines der Mädchen in ihrer Gemeinde darauf | |
| aufmerksam gemacht, aber niemand wollte Genaueres wissen. | |
| Erst zwanzig Jahre später ließ der Skandal sich nicht mehr vertuschen. | |
| Bischöfin Maria Jepsen trat zurück, weil auch sie die Aufklärung | |
| verschleppt hatte. Ebenfalls im Jahr 2010 machte der Katholik Klaus Mertes, | |
| damaliger Rektor des Canisius-Kollegs, eines Gymnasiums in | |
| Berlin-Tiergarten, die sexuellen Übergriffe öffentlich, die es dort gegeben | |
| hatte. | |
| Beide Konfessionen wissen seit über zehn Jahren von der Problematik in | |
| ihren Reihen, aber die evangelischen Kirchen haben bislang weniger zur | |
| Aufklärung von sexualisiertem Machtmissbrauch beigetragen als die | |
| katholische Kirche. Wie kommt das? Weil in der EKD, der Evangelischen | |
| Kirche in Deutschland, zwanzig Landeskirchen nur lose föderal | |
| zusammengeschlossen sind und kein Bischof die Verantwortung dafür | |
| übernimmt? Weil sich die Öffentlichkeit vor allem über die katholische | |
| Kirche empört, weil bei ihr die Fallhöhe aufgrund ihrer rigiden | |
| Sexualvorschriften und des Zölibats größer erscheint? | |
| Bislang wurden in der evangelischen Kirche 900 Fälle bekannt: aus | |
| Kinderheimen und Betreuungseinrichtungen für Menschen mit Behinderung, aus | |
| Kirchengemeinden mit Kinder- und Jugendarbeit, aus der Seelsorge und aus | |
| geistlichen Gemeinschaften. Man muss davon ausgehen, dass es deutlich mehr | |
| Fälle sind, weil es die typischen, für sexualisierten Machtmissbrauch hoch | |
| anfälligen Handlungsfelder sind. Als im Jahr 2018 die Katholische Deutsche | |
| Bischofskonferenz die Ergebnisse ihrer MHG-Studie vorlegte, eine | |
| universitäre, interdisziplinäre Studie zum sexuellen Missbrauch an | |
| Minderjährigen durch Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige, | |
| setzte das auch die evangelische Kirche unter Zugzwang. | |
| ## „31 Jahre trennen uns“ | |
| Zwei Jahre später, im Dezember 2020, begann endlich die Studie zu | |
| sexualisierter Gewalt im evangelischen Kontext. Wissenschaftler:innen | |
| von sechs Hochschulen und Universitäten sind in diesem interdisziplinär | |
| angelegten Projekt tätig. Die EKD gibt dafür 3,6 Millionen Euro aus, hat | |
| aber kein Recht, die Veröffentlichung der Studie zu blockieren. Mit | |
| Abschlussergebnissen ist erst 2023 zu rechnen. | |
| Einige Tage nach dem Konfirmandenwochenende klingelte Jörg Deneke bei Kati | |
| Sörensen, ging mit ihr aufs Zimmer, küsste und streichelte sie wieder, | |
| schenkte ihr ein Schmuckstück und fragte: „Was machen wir jetzt, wir | |
| Glücksritter?“ Sie fühlte sich gesehen wie noch nie. Im Tagebuch steht: | |
| „Jörg, Jörg schreit es, klopft es, pulsiert es in mir. Jörg! Und immer | |
| wieder: 48 und 17, 31 Jahre trennen uns, scheinen aber nicht wirklich zu | |
| trennen, denn unsere Liebe ist. Dann das Gefühl des Stolzes, ein bisschen. | |
| Ich bin so, dass ich von diesem wunderbaren Mann geliebt werde.“ | |
| Kati Sörensen begann an die große, ganz besondere Liebe zu glauben. Aber | |
| sie musste eisern schweigen und auch ihre Freundinnen belügen. Sie schrieb: | |
| „Ich würde ihnen so gerne von Jörg erzählen. Aber Jörg und ich haben uns | |
| versprochen, niemandem etwas zu erzählen, und dieses Versprechen werde ich | |
| nicht ohne sein Einverständnis brechen.“ Allein und ohne Menschen, die | |
| hätten warnen können, geriet sie in eine Beziehung, in der sie emotional | |
| stark abhängig wurde. Im März 1991 hatte der Pastor mit der 17-Jährigen zum | |
| ersten Mal Geschlechtsverkehr. Ungeschützt, im Ehebett im Pfarrhaus, | |
| während seine Frau zur Arbeit in Hamburg war. | |
| „Immer wieder hat er mir eine Liebesgeschichte erzählt“, erinnert sich | |
| Katarina Sörensen, die heute als Lehrerin arbeitet. „Ich wusste damals | |
| nicht, wie es ist, wenn man wirklich geliebt wird.“ Sie sitzt auf dem | |
| großen petrolblauen Sofa in ihrem Reihenhaus und erzählt: „Im Gottesdienst, | |
| bei der Predigt oder wenn es in einem Lied um Liebe ging, hat er immer | |
| besonders mich angeschaut.“ In der Sakristei beim Einräumen der | |
| Gesangbücher, im Turmzimmer des Gemeindehauses oder wenn sie sich in seinem | |
| Auto trafen, sagte er immer wieder, wie sehr er sie liebe. Er fasste an | |
| ihre Brüste, drückte und küsste sie. Im Pfarrhaus, auf Freizeiten oder auf | |
| Kirchentagen hatte er mit ihr Sex. | |
| Von sich selbst pflegte der Täter das Bild des freiheitsliebenden, | |
| besonders engagierten, jedoch verkannten Mannes. Nur von ihr, seiner | |
| Geliebten, werde er so, wie er wirklich sei, gesehen und verstanden. Im | |
| Buchmanuskript ist zu lesen: „Vor der Jugendgruppe oder dem | |
| Konfirmandenunterricht schlüpfe ich ins Pfarrhaus, wo er mich ins Ehebett | |
| zieht oder mir Tee gemacht hat, je nachdem wie viel Zeit wir haben. | |
| Manchmal sind es 30 Minuten, manchmal zwei Stunden. Wir sitzen im oberen | |
| Stockwerk, (…) in dem uns niemand sehen kann. Es gibt Vollkornkekse zum | |
| Earl-Grey-Tee und Jörg erzählt. Ich lerne so viel von ihm, darüber, wie er | |
| die Welt sieht. Er vertraut mir an, wie einsam er ist, wie falsch dieses | |
| bürgerliche Leben ist. Er ist nicht der sesshafte Typ. Am liebsten würde er | |
| nur das besitzen, was auf ein Fahrrad passt, und nie lange an einem Ort | |
| bleiben. (…) Wenn Jörg mich fragen würde, ich würde so ein Leben mit ihm | |
| führen!“ | |
| ## Die Aufarbeitung beginnt schleppend | |
| Ein sehr bedrückendes Kapitel trägt den Titel „Die Lügenmeisterin. “ Dar… | |
| schildert Sörensen, wie der Druck, sich ständig zu verstellen und alles zu | |
| vertuschen, sie belastete und isolierte, obwohl ihre Freund:innen ihr | |
| viel bedeuteten. Aber auf dem Dorf ließ sich nichts verheimlichen und die | |
| eigentümliche Beziehung zwischen dem Pastor und dem Mädchen wurde zum | |
| offenen Geheimnis. Als die Ehefrau einmal ins Turmzimmer des Gemeindehauses | |
| stieg, die beiden dort erwischte und Kati Sörensen vor Scham und | |
| Schuldgefühlen am liebsten im Boden versunken wäre, gab Jörg Deneke sich | |
| als überlegener Macher. Mit Blick auf die Auseinandersetzung, die seine | |
| Frau angekündigt hatte, sagt er nur: „Ich muss dich heute Abend dann wohl | |
| retten“ und „Ich werde heute Abend alles bagatellisieren“. Anderntags rief | |
| er bei Kati Sörensen an: „Ich habe das heruntergespielt“ (…) „Ich habe… | |
| erzählt, wir haben da herumgealbert. Dass du nach der Jugendgruppe | |
| dageblieben bist, weil es dir schlecht ging.“ | |
| Unter dem sozialen und emotionalen Druck, zu vertuschen und sich zu | |
| verstellen, standen nicht nur Kati Sörensen, sondern auch die Ehefrau und | |
| die beiden Söhne. Auch sie konnten oder wollten das Bild der intakten | |
| Pfarrersfamilie und Gemeinde, an deren Spitze der rechtschaffene Pastor | |
| steht, nicht zerstören. Heftige Gefühle von Wut und Ohnmacht, die sie | |
| erlebten, wendeten sie gegen sich selbst. Niemand schlug Alarm. | |
| Über zwanzig Jahre später, im Jahr 2015, wandte sich Katarina Sörensen an | |
| die Ansprechstelle für Missbrauchsopfer der Landeskirche Hannovers. Zu | |
| diesem Zeitpunkt war der Täter bereits zwei Jahre tot und der Fall seit | |
| fünf Jahren strafrechtlich verjährt. Wie viele Opfer hatte auch Katarina | |
| Sörensen lange gebraucht, um den Missbrauch zu erkennen, sich Hilfe zu | |
| holen und das Geschehene so weit zu verarbeiten, dass sie darüber sprechen | |
| und Forderungen stellen konnte. | |
| Ihre erste Ansprechpartnerin bei der Kirche war die Pastorin Hella Mahler, | |
| die die Kontaktstelle leitet und auch Gleichstellungsbeauftragte ist. Wenig | |
| später schrieb Sörensen für die Landeskirche einen Bericht, in dem sie aus | |
| ihrer Perspektive detailliert schilderte, was ihr in der | |
| Missbrauchsbeziehung zum Pastor geschehen war. | |
| In den sechs evangelischen Landeskirchen in Niedersachsen und in Bremen | |
| entscheidet eine „Unabhängige Kommission“ über „Leistungen in Anerkennu… | |
| erlittenen Leids“. Das sind Zahlungen, mit denen die Kirche ihre Schuld und | |
| ihre Verantwortung als Institution anerkennt. Die Mitglieder der Kommission | |
| sind nicht an Weisungen gebunden, es ist umgekehrt: was die Kommission | |
| entscheidet, ist bindend für die Kirche. Sie setzt sich zusammen aus drei | |
| Frauen und zwei Männern, die berufliche Erfahrungen aus der Rechtsprechung, | |
| aus Beratung und sozialpädagogischer Arbeit mitbringen. Ihr Vorsitzender | |
| ist gegenwärtig Hanspeter Teetzmann, Vorsitzender Richter am | |
| Oberlandesgericht in Oldenburg. | |
| ## Pressekonferenz im Gemeindehaus | |
| Katarina Sörensen erhielt 35.000 Euro zugesprochen, die für die | |
| evangelische Kirche bis dahin höchste Summe. Sörensen wies die Landeskirche | |
| Hannovers darauf hin, dass es wahrscheinlich weitere Opfer gebe in | |
| Gemeinden, in denen der Pastor zuvor und danach tätig gewesen war. Sie | |
| erwartete Nachforschungen und Aufklärung. Darauf geschah jahrelang nichts. | |
| Aber im Sommer 2020 wurde der Fall schließlich öffentlich gemacht. Bei | |
| einer Pressekonferenz saßen die beiden Pastorinnen, die heute in der | |
| Gemeinde Rosengarten-Nenndorf tätig sind, der Superintendent des | |
| Kirchenkreises Hittfeld, zu dem die Gemeinde Nenndorf gehört, und Rainer | |
| Mainusch, der Leiter der Rechtsabteilung des Landeskirchenamtes in | |
| Hannover, an einem Tisch. Katarina Sörensen war per Video ins Gemeindehaus | |
| in Hittfeld zugeschaltet. „Mit diesen Personen habe ich Glück gehabt“, sagt | |
| Katarina Sörensen im Gespräch. Es habe zwar gedauert, bis sich die Kirche | |
| entschieden habe, an die Öffentlichkeit zu gehen, aber sie hätten | |
| unterstützend gehandelt. | |
| „Ein Ziel war auch, anderen Betroffenen Mut zu machen, sich zu melden“ sagt | |
| Rainer Mainusch, ein menschlich nahbar wirkender Jurist mit grauen Haaren | |
| und warmer Stimme, in einem Videotelefonat. Neben Berichten in Presse, | |
| Hörfunk und Fernsehen gab es auch eine Aktion im 150 km südlich gelegenen | |
| Wolfsburg. Der Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen und die dortige | |
| Lokalzeitung veröffentlichten einen Aufruf an betroffene Frauen, sich zu | |
| melden. | |
| Ab 1971 war Jörg Deneke 15 Jahre lang in Wolfsburg tätig gewesen. | |
| Mittlerweile haben sich 13 Frauen gemeldet, die von ihm missbraucht oder | |
| belästigt wurden: neun Betroffene aus Wolfsburg und vier aus Nenndorf. | |
| Nach Abitur und freiwilligem sozialen Jahr ging Katarina Sörensen im Herbst | |
| 1993 nach Irland. Sie wollte Abstand gewinnen und sich klar werden, wie es | |
| weitergehen sollte. Auf ihr Drängen hin sprach Jörg Deneke mit seiner | |
| Ehefrau endlich offen über die Beziehung zu ihr. Die 20-Jährige wollte ein | |
| Ende des Versteckens und dass der Pastor, der ihr immer wieder seine Liebe | |
| erklärte, sich zu ihr bekenne. | |
| ## Die Fassade hielt | |
| Aber Deneke lebte weiterhin sein Doppelleben – nun im Pfarrhaus und in | |
| Irland, wo er Katarina Sörensen mehrfach besuchte. Im Frühjahr 1995 wurde | |
| sie ungeplant schwanger. Nun rückte Deneke von ihr ab, nannte viele Gründe, | |
| die dagegen sprächen, in seiner jetzigen Situation ein Kind zu bekommen, | |
| unterstellte ihr, sie sei nicht ausreichend belastbar für die Mutterschaft, | |
| und entzog ihr seine Unterstützung. Für Katarina Sörensen brach eine Welt | |
| zusammen. Wenig später stellte eine Ärztin fest, dass sie Zwillinge | |
| erwartete. Der Abbruch in einer Klinik in London wurde für Katarina | |
| Sörensen eine schwere psychische Traumatisierung. „Danach war die | |
| allerschlimmste Zeit“, sagt sie heute nur knapp. | |
| Einen Tag nach dem Abbruch nahmen Deneke und sie ein Flugzeug zurück nach | |
| Hamburg. Am Flughafen wartete die Frau des Pastors. Die Ehefrau holte ihren | |
| Mann und seine Geliebte nach der Abtreibung ab. Sie erklärte sich sogar | |
| damit einverstanden, sie für einige Tage im Pfarrhaus aufzunehmen, weil die | |
| 21-Jährige in schlechter gesundheitlicher Verfassung war. Alles wurde | |
| vertuscht, um eine heile evangelische Welt vorzuspielen. Heute kann die | |
| Witwe des Pastors auf die Geschehnisse nicht mehr angesprochen werden. Sie | |
| ist alt, krank und lebt im Pflegeheim. | |
| In der evangelischen Kirche gilt die Regel, dass jede:r Pastor:in nach | |
| zehn Jahren Dienst in der Gemeinde vom Kirchenvorstand erneut bestätigt | |
| werden muss. Verweigert der Kirchenvorstand seine Zustimmung, folgt | |
| zwangsläufig die Versetzung. Diese Zehn-Jahres-Regel soll die | |
| Handlungsfreiheit der Gemeinde stärken. | |
| In Nenndorf gab es Mitte der 1990er Jahre erhebliche Konflikte um Pastor | |
| Deneke. Aber weil er Aktivist für Frieden und Gerechtigkeit war, zum | |
| Beispiel den Schützenverein nicht zu seiner angestammten Feier in die | |
| Kirche ließ, wurden die Konflikte nach dem Schema Links-alternativ gegen | |
| Rechts-traditionell ausgetragen. Dass der Grund für Bestrebungen, ihn | |
| loszuwerden, auch seine auffällige Nähe zu jungen Frauen war, darüber wurde | |
| nicht offen gesprochen. Deneke musste die Gemeinde wechseln, aus der neuen | |
| wurden keine Übergriffe bekannt. | |
| Im Herbst 2020 wurde Katarina Sörensen von der EKD in deren neu | |
| geschaffenen Betroffenenbeirat gewählt. Aber schon im Mai dieses Jahres | |
| kündigte die EKD die Zusammenarbeit mit den Betroffenen wieder auf. | |
| Katarina Sörensen erlebt dies als „wahnsinnig verletzend“, wie sie am | |
| Telefon sagt. Es sei „wieder die Entwürdigung, die ich schon einmal erlebt | |
| habe von dieser Institution“. Denn trotz ihrer mittlerweile kritischen | |
| Haltung gegenüber der Kirche hatte sie doch gehofft, dass eine Kooperation | |
| zwischen Kirche und Betroffenen möglich sei. „Aber wir sind keinen | |
| Zentimeter weitergekommen“ stellt sie desillusioniert fest. | |
| ## Weiß die Kirche, was sie will? | |
| Die Arbeit im Betroffenenbeirat war von Beginn an schwierig. Zwölf Frauen | |
| und Männer, die einen kirchennah, die anderen kirchenfern, in | |
| unterschiedlichen beruflichen und familiären Situationen und mit | |
| unterschiedlich viel Zeit, sollten sich über Zoom selbst organisieren. Sie | |
| sollten den Beauftragtenrat der EKD beraten, das Gremium aus fünf | |
| Bischöf:innen und drei Jurist:innen, das verantwortlich dafür ist, die | |
| Aufarbeitung voranzubringen. Wie aber sollten sie beraten? Es gab keine | |
| Absprachen und Vereinbarungen mit den Betroffenen über ihre Rechte, über | |
| die Verfahrensabläufe und über die Ziele. Diese gravierenden Mängel führten | |
| bereits im Frühjahr zum Rückzug von fünf eher kirchennahen Mitgliedern aus | |
| dem Betroffenenbeirat. Sie erklärten in einer Pressemitteilung, sie seien | |
| es müde, mit viel Aufwand „hochqualifizierte Beratungsleistung in eine | |
| Organisation zu investieren, die noch kein klares Bild davon hat, wo sie | |
| selber hinsteuern möchte.“ | |
| Christoph Meyns, Bischof der evangelisch-lutherischen Landeskirche von | |
| Braunschweig, ist seit November 2020 Vorsitzender des Beauftragtenrats und | |
| damit verantwortlich für die Aufarbeitung des sexualisierten | |
| Machtmissbrauchs in der EKD. Von den bislang bekannt gewordenen 900 Fällen | |
| sexuellen Missbrauchs sind die meisten ehemalige Heimkinder. Diese Fälle | |
| liegen sehr lange zurück, die Betroffenen sind alt, oft auch arm. Solche | |
| Menschen leben auch in Meyns’ Braunschweiger Landeskirche. Es sei | |
| „furchtbar“, was da geschehen sei, er sei „tief erschüttert“, sagt er … | |
| Gespräch über Zoom, es klingt glaubwürdig. | |
| Nachdem die EKD ihr Aus für den Betroffenenbeirat verkündet hatte, sagte | |
| Meyns in der „Tagesschau“, er sei „traurig“, dass es nicht zu einer | |
| Einigung mit den Betroffenen gekommen sei. Aber solche emotionalen | |
| Statements bringen die Aufarbeitung nicht voran. Die EKD hat mittlerweile | |
| erklärt, sie wolle wissenschaftlich untersuchen lassen, woran die | |
| Zusammenarbeit mit den Betroffenen gescheitert sei. Danach wolle man die | |
| Arbeit mit ihnen fortsetzen. Es ist fraglich, ob diese dazu noch bereit | |
| sind. | |
| Aber es gibt auch Erfolge, seit vor knapp drei Jahren auf der EKD-Synode | |
| ein Plan zur Aufarbeitung beschlossen wurde: Eine Gewaltschutzrichtlinie | |
| verpflichtet jede der zwanzig Landeskirchen, Kirchengesetze mit klaren | |
| Richtlinien zu Prävention und Aufarbeitung zu verabschieden. Knapp die | |
| Hälfte der Landeskirchen entschied mittlerweile, sich bei Zahlungen an die | |
| Höhe der Schmerzensgelder zu halten, die in der staatlichen Rechtsprechung | |
| bei sexuellem Missbrauch angewendet werden. Das sorgt für Transparenz und | |
| Einheitlichkeit. Und es gibt Help, die Hotline einer Beratungsstelle, wo | |
| sich Betroffene an traumatherapeutisch geschulte Fachkräfte wenden können, | |
| die unabhängig von der Kirche arbeiten, aber von der Kirche bezahlt werden. | |
| „Das Ausmaß und die Bedeutung wurde lange nicht erkannt“, sagt Pastorin | |
| Karoline Läger-Reinbold. Seit Kurzem arbeitet die 57-Jährige an der | |
| Aufarbeitung in der Landeskirche Hannovers. Läger-Reinbold, die auch über | |
| eine Zusatzausbildung als Coach verfügt, betont im Gespräch über Zoom, dass | |
| die Zusammenarbeit mit Katarina Sörensen wichtig sei. Auf deren Vorwurf, es | |
| gebe eine „Verschleppungstaktik“, sagt die Pastorin abwägend: „Manches g… | |
| nicht so schnell, auch nicht so, wie wir es gerne selber hätten.“ Es habe | |
| lange gedauert, bis das Landeskirchenamt angemessen Personal und Ressourcen | |
| bereitgestellt habe. | |
| ## Erkenntnis in der Wüste | |
| In der Landeskirche Hannovers wurden bislang 130 Fälle von sexuellem | |
| Missbrauch von der Unabhängigen Kommission abschließend entschieden: 114 | |
| davon geschahen in Heimen, 16 in Kirchengemeinden. Die Aufgaben für die | |
| Aufarbeitung sind umfassend: Aufdeckung und Untersuchung von Fällen, | |
| individuelle Aufarbeitung mit den Betroffenen, finanzielle Leistungen, | |
| Änderungen von Dienstvorschriften und im Kirchenrecht, Prävention in der | |
| Aus- und Fortbildung von Pastor:innen, Diakon:innen, Ehrenamtlichen und in | |
| der Seelsorge, Aufträge für weitergehende Studien. | |
| Die Aufarbeitung dauert lange, vielen zu lange. Aber sexueller Missbrauch | |
| ruft stets Abwehr, Bestürzung und Beschämung hervor. Vielleicht dauert es | |
| deshalb so lange, bis gehandelt wird. | |
| Katarina Sörensen schaffte es im März 1997, sich von Jörg Deneke zu trennen | |
| – zehn Jahre nach den ersten Übergriffen und über sechs Jahre nach Beginn | |
| des offenbaren Missbrauchs. Frauen, mit denen sie als Studentin | |
| zusammenwohnte, unterstützten sie. So konnte sie den Anspruch, den dieser | |
| Mann auf sie, auf ihren Körper, ihre Zeit und ihre Gefühle erhob, | |
| schließlich zurückweisen. | |
| Zwei Jahre später flog Katarina Sörensen zu einem Auslandsstudium in die | |
| USA. In der Wüste von Arizona, allein auf sich gestellt, geschah es: Die | |
| ganze Zeit hatte sie geglaubt, sie hätte eine unglückliche Liebesgeschichte | |
| erlebt. Aber Tausende von Kilometern von Deutschland entfernt bröckelte | |
| dieses Bild. In ihrem Buchmanuskript steht: „In mir ist ein Gefühl von | |
| Verlorensein, von Ekel, von Einsamkeit. Das Gefühl von versäumten Jahren, | |
| die Erinnerung an Schmerz. In einer langen Nacht kommt mir der Gedanke – | |
| das allererste Mal –, das, was Jörg mit mir getan hat, könnte eine Form von | |
| Missbrauch gewesen sein. Ich sehe ihn an, diesen Gedanken, denke über das | |
| Wort nach: Missbrauch. (…) Ich finde die Idee grauenvoll, monströs, schiebe | |
| sie zur Seite, will sie zurücknehmen, nicht wahrhaben.“ | |
| Aber Katarina Sörensen wollte die Wahrheit wissen. Schließlich überwand sie | |
| die Scham, offenbarte ihre Geschichte und kann heute andere Betroffene | |
| ermutigen. | |
| Anmerkung der Redaktion: Die Schilderungen des sexuellen Missbrauchs | |
| basieren auf Tagebucheinträgen, dem Manuskript und den Erinnerungen von | |
| Kati Sörensen. Die evangelische Kirche hat den Fall öffentlich anerkannt, | |
| weitere Opfer des Pastors haben sich gemeldet. Weil Jörg Deneke verstorben | |
| ist, gab es keine Möglichkeit, ihn mit der Recherche zu konfrontieren. | |
| 3 Jul 2021 | |
| ## AUTOREN | |
| Gunhild Seyfert | |
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| Norddeutsche Künstler*innen, die sich als realistisch verstehen, werden in | |
| Ahrensburg ausgestellt. Das wirkt etwas aus der Zeit gefallen. | |
| Mitgliedschaft in der Evangelischen Kirche: Es gibt 1000 gute Gründe | |
| Auch in der Evangelischen Kirche schwinden die Mitglieder. Was bringt | |
| Menschen dazu auszutreten oder Mitglied zu bleiben? Drei persönliche | |
| Protokolle. | |
| Quereinsteiger in der Kirche: Spätberufen zum Altar | |
| Nach Schätzungen werden in den nächsten zehn Jahren 30 bis 40 Prozent der | |
| Pfarrer in den Ruhestand gehen. Christopher Schuller hat erst losgelegt. | |
| Mahnmal für Opfer sexueller Gewalt: Vier Tonnen Zwietracht | |
| Ein Denkmal soll an die Verbrechen an der Odenwaldschule erinnern. Die | |
| Finanzierung steht, der Entwurf auch. Doch Betroffene stellen sich quer. | |
| Sexualisierte Gewalt in der Kirche: Verfahren soll beschleunigt werden | |
| Bislang sind 1.509 Anträge wegen sexualisierter Gewalt bei einer | |
| unabhängigen Kommission eingegangen. Ein Drittel wurde bearbeitet. | |
| Sexueller Missbrauch: Auch Mütter unter den Tätern | |
| Nicht nur Komplizinnen oder Mitläuferinnen: Eine neue Studie zeigt, dass | |
| Frauen häufiger sexualisierte Gewalttaten an Kindern begehen, als bisher | |
| angenommen. | |
| Evangelische Kirche in Deutschland: Annette Kurschus neue EKD-Chefin | |
| Die westfälische Präses Annette Kurschus ist nach Margot Käßmann erst die | |
| zweite Frau in diesem Amt. Sie löst den bayerischen Landesbischof Heinrich | |
| Bedford-Strohm ab. | |
| Sexualisierte Gewalt in der Kirche: „Evangelische Kirche versteckt sich“ | |
| Eine neue Studie arbeitet sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche | |
| auf. Ein Betroffener kritisiert, dass es immer noch zu wenig beachtet wird. | |
| Katholische Kirche Frankreich: Missbrauchsskandal in der Kirche | |
| Laut einem Bericht über Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche wurden | |
| ca. 330.000 Minderjährige Opfer von sexualisierter Gewalt. | |
| Urteil im Missbrauchsfall Münster: Problem Datenschutz | |
| Die Tatsache, dass sich Pädokriminelle zumeist im Darknet organisieren, | |
| erschwert ihre Verfolgung. Hier beißen sich Kinder- und Datenschutz. | |
| Urteil zu Missbrauchskomplex Münster: 14 Jahre Haft für Hauptangeklagten | |
| Das Landgericht verhängt hohe Gefängnisstrafen gegen vier Beschuldigte im | |
| Missbrauchskomplex Münster. Die Männer müssen danach in | |
| Sicherungsverwahrung. | |
| Missbrauch in Polens katholischer Kirche: Unglaubwürdige Bischöfe | |
| Ein Bericht zu sexualisierter Gewalt gegen Kinder durch Geistliche lässt | |
| Fragen offen. Weder gibt es präventive Maßnahmen noch härtere Strafen. | |
| Sexualisierte Gewalt an Schulen: Drastische Lücke beim Kinderschutz | |
| Im Kreis Lörrach konnte ein wegen Missbrauchs vorbestrafter Lehrer wieder | |
| an einer Schule arbeiten. Möglich wurde das durch zu lasche Regeln. | |
| Firmung durch Kardinal Woelki: Kein Vertrauen mehr | |
| Mitglieder einer katholischen Gemeinde in Düsseldorf wollen sich nicht von | |
| Rainer Woelki firmen lassen. Dieser sei für sie nicht mehr glaubwürdig. |