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# taz.de -- Kriegsgedenken in der Ex-Sowjetunion: Kränze und Kerzen
> Vielerorts wird des Überfalls von Nazi-Deutschland auf die Sowjetunion am
> 22. Juni 1941 gedacht. Die Ukraine versucht, sich von Russland
> abzugrenzen.
Bild: Zeremonie am Grabmal des unbekannten Soldaten in Moskau
Mönchengladbach taz | Anlässlich [1][des 80. Jahrestages des Überfalls von
Nazi-Deutschland auf die Sowjetunion] wurde am Dienstag in vielen Orten der
ehemaligen UdSSR des Beginns des „Großen Vaterländischen Krieges“ gedacht.
Zentraler Ort der Gedenkfeiern in Belarus war die Grenzstadt Brest. Dort
waren am 22. Juni 1941 die ersten Vorstöße der Wehrmacht auf sowjetisches
Territorium erfolgt. In der Nacht vom 21. auf den 22. Juni fanden auch
dieses Jahr in der Festung von Brest wieder Gedenkfeierlichkeiten statt.
Über 15.000 Menschen, so die belarussische staatliche Nachrichtenagentur
belta.by, hätten den Feierlichkeiten beigewohnt.
Auch Machthaber [2][Alexander Lukaschenko] war in Brest angekündigt.
Veteranen, Vertreter von Jugendorganisationen, Beamte und ausländische
Gäste hätten sich an den landesweiten Gedenkfeierlichkeiten beteiligt.
Jede/r dritte Belarus*in, so belta.by, sei den Angreifern zum Opfer
gefallen.
Auch in Russland zogen von St. Petersburg bis Wladiwostok Jugendliche,
Veteranen, Beamte, Polizisten und Arbeiter mit Kerzen in den Händen zu
Mahnmalen des Krieges Sie legten dort Blumen und Kerzen ab. Zahlreiche
russische Medien zitierten aus dem Artikel von Wladimir Putin, den dieser
anlässlich des 22. Juni für die Zeit geschrieben hatte.
Darin hatte Putin die „historische Aussöhnung zwischen unserem Volk und den
Deutschen in Ost und West des vereinigten Deutschland“ hervorgehoben und
betont, dass es die Völker Europas geschafft hätten, „Entfremdung zu
überwinden und zu gegenseitigem Vertrauen und Respekt zurückzufinden“.
Russland werde immer das Gedenken an den Großen Vaterländischen Krieg
wahren, erklärte Präsident Putin bei seiner Kranzniederlegung am Grabmal
des unbekannten Soldaten am Kreml.
## Fahnen verbrannt
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski gedachte am Dienstagvormittag
des Beginns der blutigsten Periode des Zweiten Weltkrieges mit einer
Kranzniederlegung am Grabmal des unbekannten Soldaten in Kiew. In der Nacht
zum 22. Juni verbrannten Aktivisten im Zentrum von Kiew Fahnen der
ukrainischen Einheit „SS-Galizien“ und Fahnen mit dem rechtsradikalen
Symbol der Wolfsangel.
In der Ukraine will man sich von der russischen Form des Gedenkens an den
22. Juni 1941 abgrenzen. Der Krieg habe schon vor dem 22. Juni 1941 mit dem
gemeinsamen Angriff des Nazi- und Sowjetregimes auf Polen begonnen, die
sich fast bis aufs Haar glichen, schreibt die Journalistin Switlana
Schewzowa von der Nachrichtenagentur Ukrinform.
22 Jun 2021
## LINKS
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## AUTOREN
Bernhard Clasen
## TAGS
Schwerpunkt Zweiter Weltkrieg
Russland
Ukraine
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