# taz.de -- Überfall auf die Sowjetunion 1941: Bei den namenlosen Toten | |
> Dachau kennen die meisten, aber wer hat von Sandbostel gehört? Dabei | |
> starben hier, im Kriegsgefangenenlager, etwa 10.000 sowjetische | |
> Gefangene. | |
Der Friedhof liegt etwas außerhalb von Anderlingen, einer kleinen Ortschaft | |
im niedersächsischen Landkreis Rotenburg. Er ist gut gepflegt, das Gras | |
saftig grün, die Wege sind frisch geharkt. Es gibt ein Mahnmal, das die | |
Namen der Gefallenen des Dorfes aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg | |
auflistet, umrankt von lila blühenden Rhododendronbüschen. Am anderen Ende | |
des Friedhofs, wo Gras über die eingeebneten Gräber gewachsen ist, steht | |
ein einzelner grauer Felsstein, nicht sehr groß. „Unbekannter russischer | |
Soldat“ steht darauf. Wer war er, der unbekannte russische Soldat? Wie kam | |
der Stein dorthin und wer hat ihn gesetzt? | |
„Der Stein ist typisch für die Einzelgräber“, sagt Lars Hellwinkel, Jeans, | |
Brille, hellblau kariertes Hemd. „Er steht am Rand des Friedhofs – | |
versteckt und getrennt von den deutschen Gräbern.“ Der Geschichtslehrer, | |
Jahrgang 1974, arbeitet als pädagogischer Leiter der nahen [1][Gedenkstätte | |
Lager Sandbostel], einem ehemaligen Kriegsgefangenenlager. 140 solcher | |
Lager richtete die Wehrmacht nach Kriegsbeginn ein; in Sandbostel | |
durchliefen bis zur Befreiung am 29. April 1945 insgesamt 300.000 Menschen | |
das Lagersystem, davon 70.000 sowjetische Kriegsgefangene. | |
Die meisten wurden in Arbeitskommandos geschickt, in die Landwirtschaft | |
oder Rüstungsbetriebe. Geschätzt 10.000 von ihnen starben an | |
Unterernährung, durch Krankheiten oder eine Gewehrkugel, manche im Lager, | |
andere an ihren Einsatzorten. | |
Es war die Wehrmacht, die ein dichtes und kaum zu übersehendes Netz an | |
Zwangsarbeitslagern aufbaute und lieblos und oft anonym bestattete Tote | |
hinterließ. | |
## Namen für die Namenlosen | |
Die Kirchengemeinden führten nicht immer gewissenhaft Buch über die | |
Begräbnisse sowjetischer Gefangener, sagt Lars Hellwinkel, oftmals seien | |
sie gar nicht informiert worden. Die Gefangenen trugen eine Metallmarke mit | |
ihrer Erkennungsnummer um den Hals; diese wurde manchmal in den | |
Kirchenbüchern notiert. Namen oder Herkunftsland der Toten blieben meist | |
ungenannt, wenn es darum ging, ihnen einen Stein auf dem Friedhof zu | |
setzen. „Bei diesem hier wird zumindest die Nation genannt“, erklärt | |
Hellwinkel auf dem Anderlinger Friedhof. In anderen Fällen stünde nur | |
„unbekannter Soldat“ oder einfach „Russe“ auf einem Stein. Den in | |
Anderlingen hat, vermutet er, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge | |
in den 1950er Jahren gesetzt. | |
Die Gedenkstätte Sandbostel hat die Coronazeit genutzt, die Grabstellen | |
sowjetischer Soldaten im einstigen Wehrkreis X zu identifizieren, dem das | |
Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlager Sandbostel (Stalag X B) zugeordnet | |
war. Bis heute, achtzig Jahre nach Beginn des grausamen Angriffs- und | |
Vernichtungskriegs der Deutschen gegen die Sowjetunion, sind viele | |
Schicksale sowjetischer Kriegsgefangener ungeklärt. Das hat mit | |
verschleppten Dokumenten, verschlossenen Archiven und dem Kalten Krieg zu | |
tun. Doch selbst heute lassen sich noch Schicksale klären. Kriegsopfer | |
werden der Anonymität und dem Vergessen entrissen, Familien können | |
erfahren, wo ihr Angehöriger verstorben oder bestattet ist. | |
Über das Grab in Anderlingen haben Hellwinkel und ein Einheimischer | |
herausgefunden: Der „unbekannte russische Soldat“ war im April 1945 mit | |
einem Pferdewagen auf eine Mine gefahren. „Das wusste man im Dorf“, erzählt | |
Hellwinkel. Die Straßen seien wegen der anrückenden britischen Armee | |
vermint, die Personalunterlagen im Lager bereits vernichtet, so dass man | |
den Toten nicht mehr identifizieren konnte. 212 Grabanlagen – vom | |
Einzelgrab bis zu Massengräbern mit mehreren hundert Toten – haben er und | |
seine Helfer*innen aufspüren können. | |
Besonders gern bezieht Hellwinkel interessierte Schüler*innen mit ein, | |
die mit ihrer Klasse in die Gedenkstätte kommen. Ausgestattet mit einer | |
Personalkarte bekommen sie den Auftrag, die Geschichte eines der Gräber in | |
ihrem Heimatort oder ihrer Umgebung zu rekonstruieren. | |
Hellwinkel erzählt von Lisa-Marie, einer Schülerin aus der Ortschaft | |
Donnern bei Bremerhaven. Dort gab es ein Einzelgrab auf dem Friedhof, auf | |
dem nicht mehr als „Michail, gest. 10. 1944“ stand. Die Schülerin besuchte | |
gezielt das Seniorenkränzchen der Kirche. Eine alte Frau erinnerte sich und | |
erzählte, dass „der hier erschossen worden ist – wegen | |
Arbeitsverweigerung“. „So hat der russische Soldat zwar keinen Nachnamen | |
bekommen“, sagt Hellwinkel zufrieden, „aber dank Lisa-Marie kennen wir | |
wenigstens sein Schicksal.“ | |
## Wenn Geschichte an der eigenen Haustür verläuft | |
Hellwinkel ist Geschichtspädagoge, delegiert vom Land Niedersachsen | |
arbeitet er an zwei Tagen in der Woche in der Gedenkstätte Lager | |
Sandbostel, die anderen drei unterrichtet der promovierte Historiker in | |
Stade am Gymnasium. Auch wenn es sich um ein ehemaliges | |
Kriegsgefangenenlager handelt, verbänden die Schüler mit dem Wort Lager | |
meist etwas anderes, sagt Hellwinkel. „Ihre Assoziationskette läuft so: | |
Lager – Zweiter Weltkrieg = KZ. Davon müssen wir sie erst mal wegkriegen.“ | |
Deswegen fängt er normalerweise nicht in der Gedenkstätte selbst an, | |
sondern am einstigen Lagerfriedhof von Sandbostel, der sich außerhalb | |
befand. Heute firmiert er offiziell als Kriegsgräberstätte. Der Friedhof | |
hat seine eigene Geschichte und Ordnung, so wie das Lager seine eigene | |
Hierarchie hatte, in der die sowjetischen Gefangenen ganz unten standen. | |
Dort, wo die Leichname der sowjetischen Gefangenen in 70 Massengräbern | |
beigesetzt wurden, sind keine Namen zu sehen, nur orthodoxe Kreuze an den | |
Umfassungsmauern lassen einen osteuropäischen Hintergrund erahnen. | |
„Ich kann Ihnen nicht sagen, wie viele Tote hier wirklich liegen“, sagt | |
Hellwinkel, knapp 4.700 Opfer sind der Gedenkstätte namentlich bekannt. | |
Auch die im April 1945 nach Sandbostel verlegten und verstorbenen 3.000 | |
KZ-Häftlinge aus Neuengamme sind in den 1950ern auf die Kriegsgräberstätte | |
umgebettet worden. Eine große Wiese, kleine Gedenksteine in Dreiergruppen, | |
mehr ist nicht zu erkennen. | |
Der Friedhof atmet an diesem Tag friedlich: hohe Bäume, die Schatten | |
spenden, lila, rot und weiß blühen die Sträucher. Vom Eingangstor läuft man | |
auf ein Rondell mit drei Stelen aus Sandstein zu. Hier stand bis 1956 ein | |
großes Ehrenmal, das die sowjetische Militäradministration zu Ehren ihrer | |
im Stalag X B „zu Tode gequälten“ Soldaten errichten ließ. Das Land | |
Niedersachsen hat es 1956 in der Hochzeit des Kalten Krieges abtragen | |
lassen. „Die Schüler stehen dann hier und fragen entgeistert“, erzählt | |
Hellwinkel: „Wie, das hat man einfach abgerissen? So sind wir gleich drin | |
in der Debatte über Erinnerungspolitik.“ | |
An diesem Ort setzt Hellwinkel mit den Schulklassen das | |
Namensziegel-Projekt fort: Jede*r Schüler*in erhält eine Personalkarte | |
eines verstorbenen sowjetischen Gefangenen. So haben sie eine karge | |
Biografie, ein Foto und einen Tonziegel, in den sie den Namen ritzen | |
können. Später werden die Ziegel gebrannt und in die von Berufsschülern | |
gefertigten metallenen Stelen eingefügt, die in einem Halbrund auf einem | |
Hügel stehen. | |
Hellwinkel führt seine Gäste durch den Stelenwald, „zum 80. Jahrestag sind | |
wir mit dem Projekt fertig“, sagt er. Die Personalkarten waren mit dem Ende | |
der Sowjetunion im russischen Militärarchiv in Podolsk aufgetaucht, sie | |
galten lange als verschollen. Die NS-Bürokratie hatte dafür gesorgt, dass | |
im Fall des Todes eines Kriegsgefangenen das Datum in der Personalkarte | |
vermerkt und diese an die Wehrmachtsauskunftsstelle in Berlin geschickt | |
wurde. Dort gerieten sie nach Kriegsende in die Hände der Roten Armee, die | |
sie nach Moskau mitnahm, um dort vom Geheimdienst für die nächsten 50 Jahre | |
weggeschlossen zu werden. Erst die Öffnung der Archive nach dem Ende der | |
Sowjetunion brachte sie wieder zum Vorschein. | |
## Namensziegel erinnern an die Toten | |
Die Digitalisierung war es, die der historischen Forschung in jüngster Zeit | |
einen entscheidenden Impuls verlieh. Erst seit zehn Jahren lassen sich die | |
Namen von Gefallenen über das [2][elektronische Archiv] des russischen | |
Außenministeriums abfragen und mit denen der vor zwei Jahren online | |
gegangenen [3][Arolsen Archives] abgleichen, ursprünglich als Suchdienst | |
von den Alliierten gegründet. Der ITS (International Tracking Service) im | |
deutschen Bad Arolsen fragte nach 1945 alle Gemeinden nach nichtdeutschen | |
Toten ab, bat um Friedhofspläne, Totenlisten und Grabverzeichnisse. | |
Erst jetzt lassen sich falsch geschriebene Namen, Geburts- oder | |
Sterbedaten, Personalkarten oder Erkennungsmarken zusammenfügen: aus | |
Nummern werden Biografien. Das gilt auch für die Familien in Russland, | |
Weißrussland oder der Ukraine, die oft nicht wussten, wo ihr Angehöriger | |
sein Leben ließ. Stalin galten die in Kriegsgefangenschaft geratenen | |
Soldaten als Verräter, die angeblich freiwillig für die Deutschen | |
gearbeitet hätten. Starben sie, bekamen die Familien oft keine Pension und | |
forschten aus Angst nicht nach dem Verbleib ihrer Angehörigen. Wer aber | |
Lager und Arbeitskommandos überlebt hatte, landete nicht selten nach seiner | |
Rückkehr im sowjetischen Gulag. | |
Das Projekt mit den Namensziegeln liegt Lars Hellwinkel am Herzen. Die | |
Arbeit mit den unterschiedlichen Biografien sei interessant für die | |
Jugendlichen, „wenn sie erkennen, wie lange die Soldaten im Lager überlebt | |
haben, manche nur einen Monat“. Sowjetische Kriegsgefangene hatten die | |
geringsten Überlebenschancen. „Wenn die Schüler verstehen, dass sie | |
eigentlich genauso schlecht behandelt wurden wie KZ-Insassen, und wenn sie | |
dann sehen, dass manche auch in ihrer Heimatgemeinde zur Zwangsarbeit | |
eingesetzt wurden, wird Geschichte für sie greifbar. Sie verstehen, dass | |
diese Politik die Umsetzung einer mörderischen Ideologie war. Das ist | |
Vernichtungskrieg.“ | |
Doch warum wurden die Gefangenen so eklatant unterschiedlich behandelt? | |
Deutschland führte auch gegen andere Länder einen vernichtenden Krieg. „Es | |
gab immense Unterschiede“, bestätigt Gedenkstättenleiter Andreas Ehresmann | |
am Telefon. Westeuropäische, aber beispielsweise auch polnische Gefangene | |
seien pragmatisch als Arbeitskräfte wahrgenommen worden, erklärt er, „sie | |
waren nicht vom antislawischen Rassismus betroffen“. Sie galten nicht als | |
„Untermenschen“ oder „jüdische Bolschewisten“, sie wurden zumindest fo… | |
nach der Genfer Kriegsrechtskonvention behandelt. Und die niedrigere | |
Sterberate, auch unter Polen, scheint dies zu belegen. | |
Zum Vergleich: 90.000 Franzosen waren in Sandbostel interniert, von ihnen | |
starben nachweislich 103. Von den 70.000 sowjetischen Gefangenen starben | |
verbürgt 4.696, in Wahrheit dürften es deutlich mehr sein. | |
## Auch der Bundespräsident kam zu Besuch | |
Eine Ausstellung führt durch die Geschichte des Lagers. Klassische | |
Führungen veranstalten sie in Sandbostel nicht, sondern es gibt | |
Projektarbeit, Studientage, internationale Workcamps. Die Gedenkstätte ist | |
keine nationale Einrichtung; sie wird durch eine private Stiftung mit | |
Landesbeteiligung finanziert. Das feste Team ist klein: drei | |
Festangestellte plus zwei von Land und Kirche beauftragte pädagogische | |
Kräfte plus zwei Freiwillige. Und eine Gruppe Ehrenamtlicher, ohne die die | |
Arbeit kaum zu schaffen wäre. Immerhin hat Bundespräsident Frank-Walter | |
Steinmeier Sandbostel am 14. Juni einen Besuch abgestattet. „Es war eine | |
große Ehre und Anerkennung unserer Arbeit“, sagt Leiter Andreas Ehresmann. | |
„Und es ist ein wichtiges Zeichen, dass vom deutschen Staatsoberhaupt an | |
den 80. Jahrestag des Überfalls, der ja den Beginn eines völlig neuartigen | |
Weltanschauungs- und Vernichtungskrieges darstellte, adäquat erinnert | |
wird.“ | |
Die Gedenkstätte selbst gibt es erst seit 2013, ein lokaler Verein hatte | |
hartnäckig darum gekämpft, dass die Stiftung einen Teil des Terrains | |
erwerben konnte. Dass 13 (von einst 150) historischen Holz- und | |
Steinbaracken überhaupt noch stehen, verdankt sich ihrer Nutzung in der | |
Nachkriegszeit: als britisches Internierungslager, als Notaufnahmelager für | |
geflüchtete DDR-Jugendliche, als Strafgefängnis, Bundeswehrdepot, zuletzt | |
als Gewerbegebiet. Heute befindet sich nebenan ein Tiergnadenhof. Als der | |
einstige französische KZ-Häftling Raymond Gourlin 2015 zu Besuch kam, | |
erinnert sich Lars Hellwinkel, begann dieser zu zittern, als er das Jaulen | |
eines der Hunde hörte. | |
Die brutale Hackordnung spiegelte sich im Lager selbst wider. Die | |
Unterkünfte der sowjetischen Gefangenen waren durch Stacheldraht getrennt | |
von denen anderer Nationalitäten. Hellwinkel schließt eine der Holzbaracken | |
auf, die bestandswahrend instandgesetzt wurden. Hier und da sind Holzbalken | |
für die Statik eingesetzt, wird ein Dach gestützt. Zwei andere Baracken | |
sind einsturzgefährdet dem Verfall preisgegeben. „Da ist nichts mehr zu | |
erhalten“, sagt Hellwinkel. „Man soll ja in Gedenkstätten nicht | |
rekonstruieren.“ | |
Die Sonne scheint an diesem Junitag, die über die Jahrzehnte gräulich | |
gewordenen Holzwände sind verblichen. Wo sich früher eine Lagerküche | |
befand, sind im Innenraum noch die Abdrücke der runden Kessel zu sehen. In | |
einer anderen Baracke haben DDR-Jugendliche farbige Wandbilder | |
hinterlassen. Die Nutzungsschichten überlagern sich. Authentisch bewahren | |
lässt sich so ein Ort nicht, aber authentisch nutzen. | |
Auf dem Rückweg steuert Lars Hellwinkel seinen Wagen in Richtung | |
[4][Bremervörde]. Etwa zehn Kilometer beträgt die Strecke, die die | |
Gefangenen vom dortigen Bahnhof zu Fuß nach Sandbostel laufen mussten. Es | |
gibt fünf Fotografien, die ein unbekannter Wachmann von den ersten | |
sowjetischen Ankömmlingen im Herbst 1941 gemacht hat. Mit Bleistift | |
geschrieben steht auf der Rückseite eines Fotos: „Erschossener Russe von | |
uns, weil Flucht auf Gemüseacker“. Bäuchlings liegt der Tote im Feld, er | |
hatte vermutlich Hunger. Eine andere Aufnahme zeigt den Ort, eine enge | |
Straße mit Spitzgiebelhäusern, die heute noch an der Straße zum Bahnhof | |
stehen. „Man kann nicht sagen, dass man nichts sehen konnte“, sagt | |
Hellwinkel. Der Bahnhof habe bis heute kein Hinweisschild auf die | |
Transporte. | |
## Auf der Suche nach dem Vater | |
In über tausend Arbeitskommandos wurden die Kriegsgefangenen von Sandbostel | |
verteilt. In fast jedem Dorf gab es Zwangsarbeiter, die nahe an den | |
Menschen lebten, mit ihnen arbeiteten. Selten entstanden so Freundschaften, | |
noch seltener Liebschaften. Wie bei den Eltern von Gerd A. Meyer, dessen | |
Vater Anatolij Pokrowskij auf einem Hof in Haaßel arbeitete, wo er mit der | |
Tochter des Hauses, Tine, ein verbotenes Verhältnis hatte. Pokrowskij starb | |
im April 1945 im Lazarett von Sandbostel, im November wurde Sohn Gerd | |
geboren. Tine Meyer erfuhr nie, was mit ihrem Freund geschehen war. | |
2009 konnte sich Gerd Meyer dank der geöffneten Archive auf Spurensuche | |
begeben. Er fand die Krankenkarte seines Vaters, fuhr nach Russland ins | |
Dorf seines Vaters und brachte von dort eine Türklinke mit, die am Haus | |
seiner Großeltern hing. | |
Sein Vater, Anatolij Pokrowskij, Kosename Tolja, hat eines der wenigen | |
Einzelgräber in der Kriegsgräberstätte Sandbostel. Einer, der der | |
Anonymität entrissen wurde. | |
22 Jun 2021 | |
## LINKS | |
[1] https://www.stiftung-lager-sandbostel.de/ | |
[2] http://www.obd-memorial.ru | |
[3] https://arolsen-archives.org | |
[4] https://www.bremervoerde.de/ | |
## AUTOREN | |
Sabine Seifert | |
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