| # taz.de -- Koalitionsverhandlungen in Rheinland-Pfalz: Die Ampel steht auf Gr�… | |
| > SPD, Grüne und FDP haben ein Regierungsprogramm ausgehandelt. Die | |
| > Ökopartei konnte dabei so einiges für den Klimaschutz rausholen. | |
| Bild: Ministerpräsidentin Malu Dreyer betont erneut die Augenhöhe | |
| Frankfurt am Main taz | Ohne öffentliches Getöse, ohne Indiskretionen und | |
| Durchstechereien haben in Rheinland-Pfalz die UnterhändlerInnen von SPD, | |
| Grüne und FDP [1][ihr Regierungsprogramm für die nächsten fünf Jahre | |
| ausgehandelt]. „Entschiedene und mutige Schritte“ im Klimaschutz | |
| attestierte die Nummer eins der rheinland-pfälzischen Grünen, Umwelt- und | |
| Integrationsministerin Anne Spiegel, dem Programm bei der gemeinsamen | |
| Präsentation am Freitag. | |
| Von einem Zukunftsvertrag sprach die Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). | |
| Es sei der Anspruch der drei Parteien, Antworten auf die großen | |
| Zukunftsfragen zu geben. Schon der neue Zuschnitt der Ressorts gibt die | |
| Richtung vor: Das Mainzer Umweltministerium heißt künftig Ministerium für | |
| Klimaschutz, Umwelt und Mobilität. Es erhält dabei auch die Zuständigkeit | |
| für den öffentlichen Nahverkehr, der bislang zum FDP-geführte | |
| Wirtschaftsministerium gehört. In der nächsten Legislaturperiode soll in | |
| Rheinland-Pfalz ein ÖPNV-Jahresticket für 365 Euro eingeführt werden. Ein | |
| wichtiges Wahlkampfversprechen der Grünen wird damit umgesetzt. | |
| Nach dem Fahrplan [2][der Ampelkoalition] soll das Land bis 2030 100 | |
| Prozent des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien abdecken; für das Ziel | |
| der Klimaneutralität nennt der Vertrag einen Zeithorizont von 2035 bis | |
| 2040. Die Flächen für Solar- und Windenergie werden dafür ausgeweitet. Eine | |
| Verdoppelung der Erträge aus Wind- und eine Verdreifachung der aus | |
| Solaranlagen sind das Ziel. Windanlagen dürfen künftig auch in Waldgebieten | |
| gebaut werden, ausgenommen sind lediglich die Biosphärenreservate. Bei | |
| gewerblichen Neubauten sollen Solaranlagen Pflicht werden. | |
| Aus grüner Perspektive sei das ein starkes Ergebnis, sagte die Grüne | |
| Spiegel, die künftig an erster Stelle im Namen ihres Ressorts den | |
| Klimaschutz führen dürfte. Vor allem die FDP hat den Grünen Zugeständnisse | |
| machen müssen, weil die aus der Wahl am 14. März deutlich gestärkt | |
| hervorgegangen waren. | |
| Formal wurde über Personen und Posten noch nicht entschieden. Die | |
| FDP-Spitzenkandidatin, Staatssekretärin Daniela Schmitt, wird allerdings | |
| sicher zur Wirtschaftsministerin aufsteigen. Ihre Schwerpunkte werden die | |
| Modernisierung der Infrastruktur und ein Programm zur Belebung der | |
| Innenstädte sein. | |
| Veränderungen ergeben sich auch für zwei der fünf SPD-geführten Ressorts. | |
| Für die Digitalisierung wird künftig das Arbeits- und Sozialministerium | |
| federführend sein, Das Gesundheitsministerium wird vom Bildungsministerium | |
| die Zuständigkeit für Hochschulen und Forschung übernehmen. | |
| Ministerpräsidentin Dreyer wies auf die Bedeutung des Landes als „Apotheke | |
| der Welt“ hin und nannte als Beispiel den Mainzer Impfstoffpionier | |
| Biontech. Es gelte das Land in der ersten Reihe der Biotechnologie zu | |
| platzieren, sagte Dreyer. | |
| Die Regierungschefin bezeichnete die Verhandlungen, neben der von der | |
| Pandamie geprägten Regierungsarbeit, als Kraftakt. Doch wie in den | |
| vergangenen fünf Jahren habe man auf Augenhöhe gute Gespräche geführt. „W… | |
| kennen uns und vertrauen uns“, sagte Dreyer. Am Donnerstag werden | |
| Parteitage der drei Partner über den Vertrag abstimmen. Bereits am 18. Mai, | |
| zwei Monate nach der Landtagswahl, könnte die neue Landesregierung vor dem | |
| Landtag vereidigt werden. | |
| 1 May 2021 | |
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