# taz.de -- Absetzung von Republikanerin Liz Cheney: Im Griff des Trumpismus | |
> Die Republikaner*innen bleiben die Partei des Trumpismus. Wer da | |
> nicht mitmacht, hat bei ihnen keinen Platz. | |
Bild: Fällt dem Trumpismus zum Opfer: US-Republikanerin Liz Cheney | |
Nur gut 15 Minuten brauchte am Mittwoch die Fraktion der | |
US-Republikaner*innen im Repräsentantenhaus, um ihre Nummer drei, die | |
Abgeordnete Liz Cheney, [1][von ihrer Führungsposition abzusetzen]. Ihr | |
Vergehen: Die knallharte Konservative besteht darauf, dass Ex-Präsident | |
Donald Trump die Wahlen vom November letzten Jahres tatsächlich verloren | |
hat und sein Gerede über Wahlbetrug das demokratische System gefährdet. | |
Vollkommen zu Recht geißelt der Analyst Jeff Greenfield im Onlinemagazin | |
[2][Politico ] die verfehlte linksliberale Idee, innerhalb der Republikaner | |
sei derzeit ein heftiger Machtkampf im Gange: „Was wir sehen, ist kein | |
Bürgerkrieg. Es ist eine Säuberung, und wir haben allen Grund zu glauben, | |
dass sie funktionieren wird.“ | |
Tatsächlich sollte die glatte Absetzung Cheneys klarmachen, wie abwegig die | |
Vorstellung war, die Republikaner*innen würden nach Trumps Abgang | |
entweder einen Kurswechsel vornehmen oder sich spalten. Sie bleiben die | |
Partei des Trumpismus, und wer da nicht mitgeht, wird in der Partei bis auf | |
Weiteres keinen Platz finden. | |
Dabei ist die Frage, ob Trump selbst 2024 noch einmal antritt, gar nicht | |
die entscheidende. Trump schließt das nicht aus, wird aber so lange wie | |
möglich damit warten, sich eindeutig zu erklären. Tritt er nicht an, wird | |
in den Vorwahlen nur eine Chance haben, wer Trumps Unterstützung hinter | |
sich hat. | |
Die Demokrat*innen unter [3][Präsident Joe Biden] können den Versuch | |
vergessen, gemeinsam mit starken Trump-kritischen Republikaner*innen | |
jene Versöhnung voranzubringen, die Biden sich auf die Fahnen geschrieben | |
hatte. Sie können nur auf eins hoffen: dass der Würgegriff, in dem Trump | |
die Republikanische Partei hält, 2022 und 2024 ausreichend Wähler*innen | |
von der „Grand Old Party“ fernhält. | |
Dafür aber spricht wenig. Nicht nur Biden, auch Trump fuhr 2020 eine | |
Rekordzahl an Stimmen ein. Und die sind womöglich für die Opposition | |
leichter erneut zu mobilisieren als für die Regierungspartei. | |
13 May 2021 | |
## LINKS | |
[1] /Machtkampf-bei-den-US-Republikanern/!5765999 | |
[2] https://www.politico.com/news/magazine/2021/05/12/gop-civil-war-dont-bet-on… | |
[3] /100-Tage-Praesidentschaft-Joe-Biden/!5763394 | |
## AUTOREN | |
Bernd Pickert | |
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