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# taz.de -- Langfristige Klimaziele: Auf dem Zwei-Grad-Pfad
> Es geht voran beim Abgeben von Klimazielen, wie eine neue Analyse zeigt.
> Ob diese aber wirklich eingehalten werden, ist noch nicht ausgemacht.
Bild: Berlin November 2019: Demonstrierende fordern die Einhaltung der Ziele de…
Berlin taz | Mittlerweile gilt es als überholt, aber lange war es das
international anerkannte Klimaziel: die Erderhitzung auf zwei Grad
gegenüber vorindustriellen Zeiten zu begrenzen. Nur was die Staaten dann
tatsächlich taten, war weit davon entfernt, sie auf diesen Pfad zu bringen.
Eine Projektion von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat nun
ergeben, dass [1][die Klimaziele der einzelnen Regierunge]n erstmals
immerhin zu einer Punktlandung auf dieser alten Zielmarke führen.
„Wenn man nun annimmt, dass all diese Länder ihre Ziele erreichen, dann
liegen wir so niedrig wie noch nie, nämlich bei zwei Grad im Jahr 2100“,
sagte Klimaforscher Niklas Höhne am Dienstag. Sein New Climate Institute
war an der neuen Berechnung beteiligt.
Sie sei aber optimistisch angelegt, warnte Höhne. Das heißt: Sie bezieht
alle mittlerweile 131 Länder ein, die sich offiziell die Klimaneutralität
vorgenommen haben oder das derzeit planen. Es geht also um Pläne, die
teilweise noch nicht in trockenen Tüchern sind – und die sich auf mehr oder
weniger ferne Jahrzehnte beziehen. [2][Bei der EU beispielsweise soll es
2050 so weit sein.]
Die Wissenschaftler:innen haben die Rechnung auch noch mal mit den
Zielen für 2030 durchgeführt. Mit denen würde sich die Erde bis 2100
gegenüber vorindustriellen Zeiten im Schnitt um 2,4 Grad aufheizen – wieder
vorausgesetzt, dass die Ziele auch eingehalten werden.
## Auf dem Weg zu plus 2,9 Grad
Dafür gibt es allerdings noch wenig Anhaltspunkte. Die bislang konkret
beschlossenen klimapolitischen Maßnahmen weltweit lassen zu, dass es zu
einer Erwärmung um 2,9 Grad kommt. „Das ist ein katastrophaler Klimawandel
– eine Situation, die nicht beherrschbar ist und die wir unbedingt
vermeiden müssen“, so Höhne.
Hinzu kommt auch noch, dass die Begrenzung der Erderhitzung auf 2 Grad
entgegen früherer Annahmen eben nicht reicht. Das Pariser Weltklimaabkommen
sieht deshalb vor, dass bei „deutlich unter“ 2 Grad und [3][möglichst bei
1,5 Grad Schluss] ist. In einem Sonderbericht von 2018 kam der Weltklimarat
zu dem Ergebnis, dass sich die globalen Emissionen für die 1,5-Grad-Grenze
in diesem Jahrzehnt halbieren müssten. Das hat sich aber bisher kein
einziges Land für sich selbst vorgenommen.
Höhne stellte die neue Analyse zum Auftakt des Petersberger Klimadialogs
vor, einem informellen Gipfel, zu dem die Bundesregierung seit 2010
jährlich einlädt. Die zentralen Gespräche mit dem politischen
Spitzenpersonal aus verschiedenen Ländern finden am Donnerstag und Freitag
statt.
4 May 2021
## LINKS
[1] /Globaler-Klimagipfel/!5768323
[2] /Reduktion-der-Treibhausgase/!5762366
[3] /Anwalt-ueber-erfolgreiche-Klimaklagen/!5765073
## AUTOREN
Susanne Schwarz
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