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# taz.de -- Nach Munitionsklau durch Elitepolizei: Chef des LKA Sachsen entlass…
> Der ranghöchste sächsische Polizist, Petric Kleine, muss gehen.
> Elitepolizisten mit möglichen Verbindungen nach Rechts hatten 7.000
> Schuss Munition gestohlen.
Bild: Entlassen: Sachsens LKA-Chef Petric Kleine
Dresden afp/dpa | Nach dem [1][Munitionsskandal im Landeskriminalamt
Sachsen] (LKA) sind LKA-Chef Petric Kleine (58) und der für
Spezialeinheiten zuständige Abteilungsleiter Sven Mewes (60) entlassen
worden. Innenminister Roland Wöller (CDU) hielt am Mittwoch einen
personellen Neuanfang für erforderlich. „Dieser ist notwendig, um das
Vertrauen in die für die Kriminalitätsbekämpfung in ganz Sachsen zentrale
Behörde und ihre Führung wiederherzustellen“, erklärte der Minister.
Nachfolgerin von Kleine soll die bisherige Präsidentin der Polizeidirektion
Chemnitz, Sonja Penzel (48), werden.
„Nach den jüngsten Vorgängen um den Munitionsdiebstahl durch Mitglieder des
MEK Dresden bedarf es eines personellen Neustarts in der Führung des LKA
sowie der Spezialeinheiten“, erklärte Minister Wöller. Parallel dazu werde
nun die Aufklärung über die jüngsten Vorfälle „vorangetrieben“.
Die Dresdner Generalstaatsanwaltschaft ermittelt gegen 17 Polizisten eines
sogenannten Mobilen Einsatzkommandos (MEK) wegen Munitionsdiebstahls oder
der Beihilfe dazu. Vier Beamte gelten dabei als Hauptbeschuldigte. Der Fall
wurde in der vergangenen Woche bekannt, es gab auch schon
Hausdurchsuchungen.
Die vier Hauptbeschuldigten sollen 7.000 Schuss Munition aus
Polizeibeständen gestohlen und 2018 als Gegenleistung für ein
nicht-dienstliches Schießtraining auf einem Schießplatz in Güstrow in
Mecklenburg-Vorpommern verwendet haben, an dem auch die übrigen
Beschuldigten teilnahmen. Das Training war zuvor bei einem Vorgesetzten
beantragt, von diesem aber verboten worden. Darüber setzten sich die
Beamten dann jedoch hinweg.
Laut Dresdner Generalstaatsanwaltschaft stießen die Behörden durch
Ermittlungen gegen den damaligen Chef der Betreiberfirma des Schießplatzes
auf den Vorgang. Sie prüften nach eigenen Angaben auch Verbindungen zu der
2017 in Mecklenburg-Vorpommern aufgeflogenen [2][rechtsextremistischen
Gruppe „Nordkreuz“, deren Mitglieder großteils aus dem Umfeld von Polizei
und Bundeswehr stammten.] Dafür gebe es bisher allerdings keine Belege,
hieß es.
Im Zusammenhang mit der Gruppierung „Nordkreuz“ spielte auch Munition eine
Rolle. So verurteilte das Landgericht Schwerin ein früheres Mitglied eines
Spezialeinsatzkommandos der Polizei Mecklenburg-Vorpommern zu einer
Bewährungsstrafe, da er Waffen und Patronen gehortet hatte. Dieser verfügte
über 50.000 Schuss Munition, die teils aus Polizei- und Bundeswehrbeständen
kamen.
7 Apr 2021
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[1] /Ermittlungen-gegen-Polizisten/!5763706
[2] /Rechte-Prepper-Gruppe-Nordkreuz/!5674282
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